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- Day 5
- Thursday, June 12, 2025 at 6:59 AM
- ☀️ 14 °C
- Altitude: Sea level
GermanyKüstengewässer einschließlich Anteil am Festlandsockel54°31’7” N 13°9’26” E
Füße im Wasser, Salami im Gepäck

HIDDENSEE:
Margriet erzählte mir, dass sie in ihrem Buchclub das Buch „Kruso“ von Lutz Seiler gelesen hatte und deshalb unbedingt mal nach Hiddensee wollte. Klar, ihr Wunsch ist mein Befehl – und heute war es endlich so weit! Früh aufstehen war angesagt, denn um 8:30 Uhr legte die Fähre in Schaprode ab. Die Parkplatzsituation war diesmal alles andere als entspannt, sämtliche Plätze waren belegt, und wir mussten am Stadtrand parken. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es auf die Fähre, die kurz darauf den Anker einholte und Richtung Insel ablegte.
Während die Küste kleiner wurde, fragte ich Margriet, worum es in „Kruso“ genau geht. Sie erzählte mir von Lutz Seiler, einem Lyriker, der mit diesem Roman eine faszinierende Geschichte über das Leben auf der Insel in den letzten Monaten der DDR erzählt – eine Mischung aus Robinsonade, literarischer Poesie und einer Milieustudie der Aussteiger. Es geht um Ed Bendler, der auf Hiddensee als Tellerwäscher arbeitet, und seine Begegnung mit Kruso, dem charismatischen Kopf einer Gegenkultur. Das Buch ist voller Sprachbilder, zwischen sozialer Realität und surrealer Poesie, eine echte literarische Reise.
Ich ergänzte: „Hiddensee ist ja auch eine autofreie Insel, bekannt für ihre unberührte Natur, die Künstlertradition und die entspannte Atmosphäre.“ Keine Autos, nur Fahrräder, Pferdekutschen und Füße. Sandstrände, Dünen, Heideflächen und der berühmte Leuchtturm Dornbusch – Hiddensee ist ein echtes Naturparadies und Heimat vieler berühmter Künstler und Schriftsteller wie Gerhart Hauptmann.
Auf der Fähre kam gerade die Durchsage, dass wir nicht in Vitte anlegen würden, wo wir eigentlich frühstücken wollten, sondern in Kloster. Kein Problem – ich schlug vor, von Kloster aus nach Vitte zu laufen, dort zu frühstücken und dann am Strand entlang nach Neuendorf zu spazieren. Margriet war sofort dabei.
In Kloster angekommen, war um halb zehn noch alles ruhig und verschlafen. Nach einer halben Stunde durch die herrliche Natur kamen wir in Vitte an – dem größten Ort der Insel und touristischem Zentrum. Bei „Tante Hedwig“ fanden wir perfekten Kaffee und ein leckeres Frühstück. Der Service war klasse: Ein junger Mann aus Leipzig, der zuvor in Brasilien und in Kopenhagen lebte, arbeitet bis zum Studiumsbeginn hier auf der Insel.
Der kleine Laden lockte mit regionalen Leckereien – Lamm- und Rindersalami, selbstgemachte Marmeladen. Natürlich mussten wir alles probieren und zack – Salami für zuhause eingepackt. Wer kann da schon nein sagen?
Nach dem Frühstück entschieden wir uns, den Weg entlang der Westküste nach Neuendorf zu laufen. Schuhe und Socken aus, Füße ins kühle Meerwasser – das Rauschen der Ostsee, die Natur, die frische Luft – pure Entspannung! Knoblauchzehen am Strand - war ein ungewöhnlicher Anblick.Trotz der Beliebtheit bei Urlaubern hat Hiddensee seine Seele bewahrt, und genau das machte den Tag so besonders. Neuendorf war in Sicht...Read more