• Frühstück für Gipfelstürmer

    June 13 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    Nach den wilden Abenteuern auf Hiddensee und dem Testing in der Insel-Brauerei gönnte sich Margriet heute mal den Luxus des Ausschlafens. Halb sieben stand sie trotzdem schon wieder auf der Matte – als hätte sie heimlich einen Abenteuerkalender im Kopf, auf dem jeden Tag ein großes rotes „Los jetzt!“ blinkt. Ich musste schmunzeln. Also auf, ab zum Frühstück.

    Und was für eins: Eine dreistöckige Frühstücksetagere – vollgepackt mit allem, was das Frühstücksherz begehrt. Rührei, Käse, Wurst, Marmelade, frische Brötchen... Margriet frühstückte heute nicht wie ein Spatz, sondern wie ein Kohlekumpel nach der Nachtschicht. Ich versuchte mitzuhalten – verlor aber klar in der Disziplin „Etageren-Eroberung“.

    Gestärkt und gut gelaunt schlenderten wir durch die Stadt Usedom. Der Marktplatz und die umliegenden Gebäude wirkten wie eine filmreife Kulisse, in der man jeden Moment erwartet, dass ein historisches Pferdefuhrwerk ums Eck biegt. Hier hat die Zeit offensichtlich beschlossen, in Rente zu gehen – und zwar würdevoll.

    Dann ging’s raus in die Natur – und die meinte es heute ernst. Unsere Wandertour führte uns auf die Halbinsel Gnitz, im Südwesten Usedoms, die mit ihren schroffen Kliffs, stillen Buchten und steilen Küstenwegen keine Spaziergangskulisse für Schönwetterwanderer ist. Hier wird geschnauft, geschwitzt und gestaunt. Der Blick auf das Achterwasser ist spektakulär, die Wege fordern – und Margriet war ganz in ihrem Element. Ich kam ein wenig ins Keuchen, sie in den Flow.

    Kein Vergleich zum Promenadenschlendern – das hier ist Wandern mit Charakter. Und irgendwie auch mit Haltung.
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