• Rallye, was ist das eigenlich?

    17 Juli, Inggris ⋅ ☁️ 20 °C

    Einige haben uns gefragt: was ist eigentlich so eine Rallye und so haben wir gedacht: wir bringen mal Licht ins dunkle des tollen historischen Motorsports:

    Letztlich geht es bei den Rallyes darum die vordefinierte Strecke zu finden und richtig abzufahren.

    Die Strecke steht im s.g. Roadbook. Darin enthalten können unterschiedliche Darstellungen des Weges sein. Die bekannteste sind die s.g. „Chinesen Zeichen“ (eng.: Tulip). Hierbei wird mit einem Punkt dargestellt von wo aus man kommt und mit einem Pfeil gezeigt wo hingefahren werden soll. In einer Spalte daneben steht dann u.a. wie an diesem Zeichen die Gesamtdistanz ist oder die Distanz seit dem letzten Zeichen. Damit man diese Strecken gut messen kann benötigen wir einen Trip-Master. Die klassische Anzeige in den Oldtimern, was die Strecke betrifft, ist nicht immer so zuverlässig. Bei den Abmessungen geht es um wenige Meter, da sollte das Gerät maximal genau sein. (Wir haben einen GPS Tripmaster installiert letzten Samstag).

    Jetzt gibt es hier in England einen Unterschied zu Deutschland. Deswegen gehen wir nur auf die Regeln in England ein. Neben diesem Abfahren der Strecke gibt es Bereiche an denen ebenfalls die Gefahren Zeit gemessen wird. Der Start dieser Strecke ist klar definiert. In dem roadbook steht dann wie schnell im durchschnitt gefahren werden soll… ABER aufgepasst, diese Schnitte ändern sich permanent. Neben den Tulips / Chinesen steht jetzt die Zeit, die seit Beginn verstrichen sein sollte, damit exakt der Schnitt eingehalten wird. Es geht hierbei also um Kommunikation im Cockpit. Der Beifahrer / Navigator spielt hierbei eine wesentliche Rolle, denn er muss mitteilen, wann (an dem Ortseingangsschild bspw.) welche Zeit abgelaufen sein sollte (bspw.: 13:54). Wenn der Fahrer merkt, dass er die Zeit reißt (nach oben oder nach unten) muss er die Geschwindigkeit anpassen. Zwischen Start und Ziel finden mehrere Kontrollen statt, an denen diese Differenz gemessen wird, sobald die Reifen stehen. Somit sollte man stets ein paar Sekunden schneller sein, da der Bremsweg den Schnitt runterzieht. Problem an der ganzen Sache: die Messpunkte sind nicht eingetragen UND nicht weit vorher zu sehen. Die Differenz zwischen soll und ist Zeit sind die Strafsekunden, die aufaddiert werden. Verpasst man einen checkpoint, weil man sich verfahren hat, so gibt dies ebenfalls Strafzeiten.

    Gewonnen hat am Ende jenes Team, welches die wenigsten Sekunden auf der Uhr hat.

    Hier in England gibt es noch ein weiteres Thema: es gibt unterschiedliche Klassen in denen gegeneinander angetreten wird. Meist hat die Klasse was mit dem Alter und der Art des Autos zu tun. Das alles gibt es zwar in Deutschland auch ABER… hier wird auf einem abgesperrten Gebiet gegen die Zeit bzw. Gegen die anderen Gefahren. So muss ein bestimmter Parcours innerhalb einer vorgegeben Zeit, so schnell wie möglich gefahren werden. Der schnellste in der Klasse bekommt keine strafzeiten, alle anderen in der Klasse die Differenz zum Schnellsten. So addieren sich nachher auch diese Zeiten auf, gemeinsam mit der Zeitkontrolle von vorher…

    Und dabei entstehen dann solche Bilder ☺️ wenn es Fragen gibt, schreibt es doch gerne in die Kommentare ☺️
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