Satellite
Show on map
  • Day 3

    Bambouseraie de Cevennes

    May 14, 2022 in France ⋅ ⛅ 28 °C

    An Tag drei - oder besser: 2,5 - der Reise standen zwei Termine auf meinem Plan. Der zweite führte mich in den großen Bambus-Garten in der Nähe von Anduze. Ich war vor Jahren schon einmal hier und habe nur schöne Erinnerungen an den Ort: kühl, grün, ungewöhnlich.

    Erneut stand mir ein Guide zur Seite. Thai ist Feuer und Flamme für seinen Job. Ich glaube, er weiß alles über Bambus, was es zu wissen gibt: Welche Farbe Bambus haben kann (es gibt weltweit über 1000 Arten!), welche Höhe und was man damit machen kann. So eignen sich einige Arten zum Bauen (Gerüste werden damit gebaut, weil diese Art stahlhart ist), einige eignen sich als Musikinstrumente und die Triebe von den meisten lassen sich essen (wie Spargel). Auch witzig: Bambus gehört zu den Grasgewächsen - wie wir uns fühlen, während wir durch die Bambus-Wiesen (ja, so werden sie genannt) laufen, so müssen sich auch Insekten fühlen.

    Natürlich gibt es nicht nur Bambus in dem Park. Sein Gründer - Eugen Mazel - hatte sich zum Ziel gesetzt, auf seinem Grundstück so viele Baumarten wie möglich zu pflanzen. Als Gewürzhändler auf der Seidenstraße hatte er da wohl Connections, wie man heute sagen würde. Das war Ende des 19. Jahrhunderts. Leider teilte niemand seinen Spleen und er starb als „verarmter und kahler Mann“ - wie Thai zu berichten wusste. Sein Anwesen wurde zwangsversteigert. Zum Glück erkannten die neuen Besitzer, welchen Schatz, welche Vision, Mazel hier zusammengetragen hatte. Inzwischen wächst die 4. Generation in dem Park auf. Auch die Bäume sind natürlich inzwischen von Setzlinge zu stolzen Sequojas, Palmen, Magnolien, Ginkos und noch weiteren Arten herangewachsen. Es gibt einen nach Prinzipien des Feng Shui angelegten Garten („Drachen-Park“), Gewàchshäuser ein laotisches Dorf samt Bananenpflanzen und eine Art Baumwipfelpfad, nur eben auf Höhe der Bambusblätter.

    Ich wandelte noch eine Weile durch den Park, nachdem Thai zu einem anderen Termin musste und begab mich dann wieder mit einem schweren Seufzer in mein aufgeheiztes Wohnmobil. (Das ich übrigens bei den Bussen parken musste, weil die regulären Platze kein Lücke mehr für meinen Van boten.)
    Read more