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  • Day 18

    Die Lebensader der Annapurna Region

    October 18, 2023 in Nepal ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir hatten Glück. Was wir im kurzen Leiberl bei klarer Sicht die letzten 6 Tage raufgegangen sind, fahren wir jetzt bei Regenwetter runter.

    Begeistert, was wir da alles hochgelatscht sind, sind wir außerdem froh, dass der junge Fahrer etwas mehr Gefühl zeigt als sein Vorgänger. Blaue Flecken und Kopfweh sind uns trotzdem sicher, aber man ist mittlerweile einiges gewöhnt.

    Wie wichtig die Jeep-Straße für die Dorfbewohner*innen ist, wird beim beobachten von der Rücksitzbank aus klar. Sind die Jeeps doch eine spontane Mitfahrgelegenheit. Schulter an Schulter werden die Mitfahrer*innen auf dem Warengut der Ladebridge gequetscht.
    Nicht selten wird einer der Blindenpassagiere vorausgeschickt. Personen außerhalb der Fahrerkabine werden von der Polizei 👮‍♂️ nicht gerne gesehen. Die Strafe beträgt 1000 nep. Rupien, was umgerechnet ca. 7 € sind. Die Ladenflächen werden zwar kontrolliert, es wundert jedoch offensichtlich niemanden, dass immer wenn Jeeps anrollen, etliche Fußgänger*innen bei den Kontrollstellen vorbei schlendern. Spätestens hinter der nächsten Kurve werden alle wieder eingesammelt uns die Fahrt geht weiter.

    Auch der Handel mit Waren und der Postverkehr leben von den mutigen Jeepfahrer*innen und der noch sehr jungen Straße. Immer wieder wird auf dem Weg zu- und abgeladen. Dieses System funktioniert den Umständen entsprechend ausgezeichnet.

    Traurig aber wahr - die Straße dient auch als Müllhalde. Immer wieder werden prallgefüllte Speibsackerl, Plastikflaschen, Essensreste und sonstiger Müll aus dem Fenster des Jeeps geworfen.

    Nicht selten sieht man auch noch das ursprünglichste aller Transportmittel. Vor allem auf den schmalen Höhenwegen würde ohne das Pferd nichts gehen.

    Immer noch wird an der Straße gebaut. Fertig wird sie wohl nie und ich bin mir auch nicht sicher, ob man das wirklich Straße nennen kann.

    Ps: Den Text schreibe ich vom Jeep aus, was eigentlich unmöglich ist, denke ich .... und sehe, dass die Nepalesin vor uns schläft.
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