• Ho Chi Minh City III

    8 kwietnia 2024, Wietnam ⋅ ☀️ 32 °C

    An der Dong Khoi steht das zwischen 1886 und 1891 errichtete Hauptpostamt. Abgesehen von einer Renovierung und Modernisierung der Schalter erfolgten seit der Entstehung fast keine Änderungen. Die Stahlkonstruktion des Gebäudes hatte der französische Ingenieur Gustave Eiffel entworfen. Von einem riesigen Gemälde in der Halle aus wacht Hồ Chí Minh über die Arbeit der Postangestellten.
    Am nördlichen Ende von Nguyen Hue befindet sich das ehemalige Rathaus, ein Kolonialbau aus dem Jahre 1906. Hinter korinthischen Säulen, klassischen Figuren und Fensterläden ist heute das Volkskomitee untergebracht. Eine Statue von Hồ Chí Minh mit einem kleinen Kind auf dem Schoß wacht über den kleinen Park vor dem Gebäude.
    Etwa 200 Meter südlich der Kathedrale, wo die Dong Khoi kurzzeitig etwas breiter wird, befindet sich der Lam Son-Platz mit dem Hotel Continental. Das berühmte Bauwerk mit seiner weißen Fassade, dem rotierenden Globus und seinen ockerfarbenen Dach war einst eine Bastion der feinen französischen Gesellschaft und zählt auch heute noch zu den renommiertesten Adressen der Stadt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Frontterrasse des Hotels der Ort zum Sehen und Gesehenwerden.
    Daher überrascht es auch nicht, dass auch Somerset Maugham Mitte der 1920er Jahre hierher kam: »Es ist sehr angenehm, mit einem harmlosen Getränk unter der Markise auf der Terrasse des Hotel Continental zu sitzen [und] in der Lokalzeitung von den hitzigen Kontroversen über die Angelegenheiten der Kolonie zu lesen«, schreibt er. In unmittelbarer Nähe steht gegenüber dem wesentlich kleineren Hotel Continental das 1958 gebaute und inzwischen renovierte Hotel Caravelle. In früheren Zeiten war das Gebäude die bevorzugte Adresse westlicher Journalisten und Kriegsberichtserstatter.
    Nordwestlich der Kathedrale weht die Nationalflagge auf dem Wiedervereinigungspalast, einem weiß getünchten Betonbau. Das Gebäude steht auf dem Gelände des früheren Norodom-Palastes, einer kolonialzeitlichen Villa von 1871, die einst dem Generalgouverneur von Indochina als Residenz diente. Mit dem Abzug der Franzosen 1954 machte Ngo Dinh das extravagante Gebäude zu seinem Präsidentenpalast, doch nachdem das Gebäude im Februar 1962 bei einem versuchten Attentat durch zwei abtrünnige südvietnamesische Piloten schwere Schäden erlitten hatte, wurde es schließlich abgerissen. Das heutige Gebäude hieß nach seiner Fertigstellung im Jahre 1966 zunächst Unabhängigkeitspalast, nur um nach der Eroberung des Südens 1975 in Wiedervereinigungshalle umbenannt zu werden. Die Innenausstattung stammt aus den 1960er und 1970er Jahren. Interessant ist unter anderem der dritte Stock, wo sich neben der Präsidentenbibliothek auch ein durch einen Vorhang verdunkelter Vorführraum und ein Salon mit einem Rundsofa und einer fassförmigen Bar befinden.
    Das zweithöchste Gebäude der Stadt ist der Bitexco Financial Tower, das höchste der Landmark 81 Wolkenkratzer. Dieser ist mit einer Höhe von 461 m auch das höchste Gebäude von Vietnam.

    Im Jahr 2018 wurde das Deutsche Haus Ho Chi Minh City fertiggestellt und 2019 eröffnet. Der 25-stöckige Gebäudekomplex aus zwei Türmen wurde im Rahmen einer bilateralen Regierungsvereinbarung zwischen Deutschland und Vietnam initiiert. Er setzt Maßstäbe für Energieeffizienz „made in Germany“ und ist Standort des deutschen Generalkonsulats sowie anderer Institutionen und Unternehmen (unter anderem Adidas, Siemens, Apple, Visacard, Regus)

    Die zwischen 1877 und 1883 aus Backstein errichtete neoromanische Kathedrale Notre-Dame ist eines der bedeutendsten Kolonialgebäude der Stadt und das Zentrum der katholischen Kirche in Südvietnam. Notre-Dame befindet sich am Nordende von Dong Khoi. Jeden Sonntag werden Messen in englischer Sprache gehalten. Auf dem davor liegenden Platz der Pariser Kommune steht eine Statue der Jungfrau Maria. Diese Kirche wird auch Notre-Dame des Ostens genannt.
    Die Jade-Pagode ist die bunteste Pagode der Stadt. Sie wurde 1909 von der kantonesischen Gemeinde der Stadt errichtet und verehrt mehrere taoistische und buddhistische Gottheiten. Sie ist voll von Statuen und Schnitzereien asiatischer Gottheiten und Heldenfiguren. Im von Blumen gesäumten Hof vor dem Gebäude befindet sich ein Teich, dessen Bewohnern der Tempel seinen Beinamen „Schildkrötenpagode“ zu verdanken hat.
    Der Thien-Hau-Tempel in der Nguyen Trai wird vor allem von einheimischen Frauen aufgesucht, die Me Sanh, der Göttin der Fruchtbarkeit, und Long Mau, der Göttin der Mütter und Neugeborenen, ihre Opfergaben darbringen. Als kantonesische Einwanderer den Tempel Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten, benannten sie ihn nach Thien Hau, der Beschützerin der Seefahrer. Wer gerade aus China angekommen war, begab sich unverzüglich dorthin, um der Göttin für das sichere Geleit im Südchinesischen Meer zu danken. Drei Statuen der Göttin stehen hintereinander auf dem Altar, während ein auffälliges Gemälde an der vorderen Innenwand eine Szene beschreibt, in der Thien Hau einige heftig schaukelnde Schiffe sicher durch das vom Sturm gepeitschte Meer führt. Ein bemerkenswertes Detail des Tempels ist sein Dach, auf dem sich zahlreiche Figuren befinden.
    An der Dong Du steht die in den 1930er Jahren erbaute Zentralmoschee mit weiß und blau getünchten Mauern und vier Minaretten. Südlich des Hotel Rex befindet sich der Tempel Sri Thendayyuthapani, dessen gopuram (ornamentaler Torturm) in der Ton That Thiep emporragt. Die aufwendigen Wandmalereien, die normalerweise in einem Hindu-Tempel zu finden sind, wurden durch Gemälde von Jawaharlal Nehru, Mahatma Gandhi sowie diversen Gottheiten aus dem hinduistischen Pantheon ersetzt, während die farbenfrohe Decke mit Lampen besetzt ist.
    In der Truong Dinh steht der Hindu-Tempel Sri Mariamman. Die imposanten gelben Mauern des Gebäudes werden manchmal von Händlern belagert, die dort Öl, Räucherstäbchen und Jasminblüten anbieten. Das Dach wird von einem farbenfrohen gopuram mit aus Stein gehauenen Götterfiguren geziert. Im Innern sind Skulpturen der Gottheiten Mariamman, Maduraiveeran und Pechiamman in Heiligtümern aus Stein untergebracht. Im Hof befinden sich weitere Darstellungen sitzender Götter.
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