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- Dag 29
- mandag den 29. april 2024 kl. 15.17
- ☀️ 40 °C
- Højde: 28 m
VietnamRed River Delta21°1’46” N 105°50’35” E
Hanoi Train Street

Still köchelt der Reis vor sich hin. Über den Töpfen bilden sich kleine Dampfwolken, als Frau Nguyet den Deckel abhebt und umrührt. Ein wenig dauert es noch, bis die Körner weich sind und sie sie ihren Kunden servieren kann.
Die 63-Jährige nutzt die Zeit und geht von der Küche ihres kleinen Restaurants, das sie gemeinsam mit Frau Dung betreibt, hinüber zu den Tischen und Stühlen, wo die Gäste sitzen. Dass sie auf dem Weg zum Gastraum, der kaum fünf Schritte entfernt liegt, die Straßenseite wechselt und einen Schienenstrang überquert, gehört zu den Besonderheiten ihres Lokals in der Train Street in Hanoi.
Die nächste Besonderheit ist das grelle Geräusch eines Signalhorns, das kurz darauf durch die enge Straße tönt. Sekunden später rauscht in erstaunlich hohem Tempo ein stählernes Ungetüm heran – ein kompletter Personenzug, der viel zu groß wirkt für die schmale Train Street und alles mitreißt, was nicht festgenagelt ist oder festgehalten wird: die geflochtenen Kegelhüte der Einheimischen, die Basecaps der Touristen.
Der Lärm ist ohrenbetäubend, die Teller und Gläser auf den Tischen im Restaurant vibrieren, alles klirrt und klappert. Nach 45 Sekunden ist der Zug fort. Ruhe kehrt ein, Frau Nguyet nimmt die nächsten Bestellungen auf.
Die Bewohner der Train Street kennen den Fahrplan auswendig
Die Train Street unterscheidet sich drastisch von den anderen Straßen in der vietnamesischen Hauptstadt: Kein Asphalt bildet ihre Mitte, sondern besagtes Gleis mit Schotter und Schwellen, daneben kleine Pfade für Fußgänger, Rad- und Mopedfahrer. In ihrem schmalsten Abschnitt ist sie zwischen den gegenüberliegenden Hauswänden etwa viereinhalb Meter breit.
Mehrmals am Tag rauschen hier schnaubende Dieselloks mit zehn Waggons vorbei, in beide Richtungen, nur ein paar Zentimeter entfernt von Küchen, Vorgärten, Geschäften, Werkstätten, Wohnungen.
Die meiste Zeit des Tages herrscht hier aber der ganz normale Alltag: Irgendwo döst ein Hund auf einer steinernen Eisenbahnschwelle, weiter hinten hat ein älterer Mann seinen roten Plastikstuhl zwischen die Gleise gestellt und raucht, gemütlich nach hinten wippend, eine Zigarette, neben ihm picken Hühner ein paar Körner aus dem Schienenschotter. Frau Nguyet und die anderen Bewohner der Train Street brauchen nicht auf die Uhr zu schauen, den Fahrplan kennen sie auswendig. Außerdem ertönt vor jeder Zugdurchfahrt ein Klingeln.
Es ist das leise, aber unüberhörbare Zeichen, dass die Mitarbeiter der Eisenbahngesellschaft gleich die Hauptstraßen sperren werden, die die Bahnstrecke kreuzen. Ein rot-weißer Gitterzaun schiebt sich über den Asphalt. So werden die pulsierenden Adern der Acht-Millionen-Metropole kurzzeitig gekappt, der Verkehrsfluss aus Mopeds, Fahrradrikschas, Autos und Bussen für Minuten gestoppt. In der Train Street bricht in solchen Momenten eine gewisse Hektik aus: Plastikstühle werden eilig weggetragen, Hühner, Katzen und vor allem Touristen von den Gleisen gescheucht. Mittlerweile will sich kaum ein Hanoi-Urlauber den Adrenalinkick entgehen lassen, Bilder zu machen, während ein Zug keine 20 Zentimeter vorbeidonnert.
Mit zitternden Händen werden Selfies gemacht
Ist der Koloss dann da, springen die Neugierigen reihenweise erschrocken zur Seite. Sie kleben förmlich an den Hauswänden, mit weit aufgerissenen Augen und rasendem Herz. Der Boden scheint zu beben. Was für eine Power. Mit zitternden Händen werden Fotos und Videos gemacht und ein letztes Selfie mit den Schlusslichtern des hintersten Waggons.Læs mere
Rejsende
Das ist ja eine verrückte Straße 😂😂. Alex nicht auf dem Gleis schlafen gleich kommt der Zug 😁
Voll krass 😝 [Reinhard]
Rejsende
Oha😳😳😳
Rejsende
Leon's neues Lieblingsvideo🤣