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  • Day 150

    Dolmabahçe-Palast

    December 29, 2021 in Turkey ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir haben uns umquartiert und sind jetzt in der Nähe des Taksim-Platzes untergebracht. Zeit, die hier liegenden Sehenswürdigkeiten Istanbuls zu erkunden.

    Nach dem mittelalterlichen Topkapı-Palast wurde im Auftrag von Sultan Abdülmecid 1843 - 1856 der Dolmabahçe-Palast gebaut. Aufgrund der zunehmenden Beziehungen des Osmanischen Reiches mit Zentraleuropa musste ein repräsentativer Palast her, der sich mit denen der Nachbarn messen konnte. Das scheint auch gelungen zu sein, denn solchen Prunk haben wir noch nicht gesehen.

    Der erste Teil des 600m langen Gebäudes birgt die öffentlich zugänglichen Räume, die für Staatsangelegenheiten genutzt wurden. Alle Zimmer sind an Decke und Wänden reich verziert und mit prunkvollen Möbeln augestattet. Kronleuchter aus England und Frankreich, Kristallgeländer, mit Gold verzierte Heizkörper; gespart wurde hier nicht. Besonders interessant ist der grosse Empfangssaal (Muayede Salonu), der in seiner Grösse an das Innere einer Kirche herankommt. Hier wurden Staatsempfänge und -bankette abgehalten, wenn Würdenträger und Diplomaten den Sultan besuchten.
    Nach dieser Halle beginnen die privaten Gemächer des Sultans und seiner Familie (harem). Diese Räumlichkeiten sind wieder eher schlicht gehalten, aber der Luxus ist auch hier zu spüren. Acht Apartments, für die Mutter des Sultans und seine Frauen, sind hier zu finden, mit damals modernster Gasheizung und Toiletten mit Wasserspülung.
    Der Palast diente Mustafa Kemal Atatürk zu Beginn der Republik als Regierungssitz und später als Istanbuler Residenz. Atatürk ist hier am 10. November 1938 um 09:05 auch gestorben. Die Uhr in seinem Schlafzimmer ist seit diesem Zeitpunkt auf diese Zeit gestellt.
    Fotografieren ist im Palast leider nicht erlaubt, weshalb wir online Bilder suchen mussten...

    Später statteten wir noch dem Lale Restaurant, besser bekannt als "Pudding Shop", einen Besuch ab. Zu Zeiten des Hippie Trails nach Südasien und einige Zeit später war dies die Anlaufstelle für alle Hippies und Individualreisenden. An einem grossen Anschlagbrett wurden Mitreisende gesucht, Nachrichten hinterlassen und Reisetipps abgegeben. Aufgrund der Lage, direkt gegenüber der Hagia Sofia und der Blauen Moschee, ist daraus heute allerdings ein Touristenrestaurant geworden und nur noch die Bilder und Zeitungsberichte an der Wand zeugen von der Geschichte dieses Ortes.
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