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  • Day 213

    Monte Albán

    March 2, 2022 in Mexico ⋅ 🌙 7 °C

    Ein Grund, weshalb viele nach Oaxaca reisen, ist die Ausgrabungsstätte Monte Albán. Auch wir setzen uns in einen der vielen Busse, die Touristen etwas ausserhalb der Stadt auf den Hügel bringen, auf dem diese Stadt stand.

    Es wird vermutet, dass diese Stätte zwischen 500-300 v. Chr. gegründet wurde, als mehrere Stämme aus den umliegenden Tälern beschlossen, sich auf dem taktisch ideal gelegenen Hügeln zusammenzutun und eine Stadt gründeten. Bis 200 n. Chr. wuchs die Bevölkerung auf bis zu 17'200 Einwohner an und wurde später zur Hauptstadt des Zapotec-Volkes. Der Einfluss auf die umliegenden Regionen stieg, entweder durch Übernahme oder Kolonisierung. Auch der Austausch mit anderen Städten wie zum Beispiel Teotihuacan, dessen Überreste wir in der Nähe von Mexiko-Stadt besucht haben, soll stark gewesen sein. Dort wurde sogar ein ganzes Zapotec-Stadtviertel gefunden.

    Besonders eindrücklich ist der grosse Hauptplatz mit einer Länge von 200x300 Metern. Rundherum standen dort Tempel und die Häuser der Oberschicht. Vom Gebäude J aus, welches quer auf dem Platz steht, wurden die Sterne beobachtet und daraus die Jahreszeiten abgeleitet. Agrarwirtschaft war ebenfalls ein wichtiger Teil des Lebens in Monte Albán und an den umliegenden Hängen wurden Terrassen zur effizienten Nutzung der Fläche angelegt.

    Die vielen Touristen verteilen sich gut auf dem Areal, obwohl die Pyramiden und Plätze kompakter als in Teotihuacan beieinander stehen. Die grosse Treppe bringt uns zum Schnaufen, dafür hat man von hier einen schönen Ausblick auf die ganze Stadt.

    In gut zwei Stunden haben wir alles gesehen und verbringen den Nachmittag wieder in Oaxaca. In der Hauptstadt des Bundesstaates wird offenbar viel protestiert. Der Zócalo ist mit Zelten besetzt, ebenso wie einige der Nebenstrassen. Die Polizeipräsenz ist dementsprechend gross. Anhand der Plakate versuchen wir, deren Anliegen herauszufinden: Die steigende Gewalt gegen Frauen und Justizmissbräuche scheinen ebenso Thema zu sein wie die kommenden Kommunalwahlen.
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