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  • Day 218

    Palenque

    March 7, 2022 in Mexico ⋅ ☀️ 30 °C

    Es ist wieder heiss! Kein Wunder, da wir von San Cristóbal de las Casas bis nach Palenque einiges an Höhenmetern verloren haben. Von 2'100m.ü.M. ging es über kurvige Strassen und gefühlt tausend Bodenwellen bis auf 60m hinunter.
    Palenque ist umgeben von Dschungel, aber die Stadt selbst ist, obwohl bereits im 16. Jahrhundert gegründet, nicht besonders schön anzusehen; zumindest architektonisch nicht. Hauptattraktion ist hier aber eigentlich auch die Ausgrabungsstätte Palenque, nach welcher die Stadt benannt wurde.

    Die Besiedlung dieses Areals unweit des Stadtrandes begann etwa im 4. Jahrhundert n. Chr. und Palenque arbeitete sich langsam zu einer wichtigen Mayametropole auf. Durch die in den Ruinen gefundenen Hieroglyphen und Inschriftstafeln ist viel über die Herrscherdynastie von Palenque bekannt. Kriege und Konflikte mit Nachbarstädten wurden ebenfalls festgehalten und halfen bei der Rekonstruktion der Ereignisse. Aber auch hier ist wieder unklar, wie die Stadt untergegangen ist. Im 8. Jahrhundert wurde die Stadt jedenfalls verlassen und nach und nach vom Dschungel eingenommen.

    Palenque war eine der ersten erforschten Mayastätte; bereits im 18. Jahrhundert wurden erste Zeichnungen und Dokumentationen angefertigt. Trotzdem wurde bis jetzt nur etwa 10% der Stadt freigelegt; der Rest ist noch immer vom Dschungel überwuchert.

    Deshalb kommt bei der Erkundung auch ein wenig Entdeckerfeeling auf, obschon man auf gut angelegten Wegen durch die Ruinen geht. Der Palast ist mit 100x80m Grundfläche der grösste Bau in Palenque. Daneben steht der Tempel der Inschriften, in welchem die Grabkammer des Königs Pakal gefunden wurde (in dessen Nachbau konnten wir im Anthropologie-Museum in Mexiko-Stadt hinuntersteigen). Mehrere Tempel stehen auf erhöhter Lage südöstlich des Palastes. Auch ein Ballspielplatz ist hier vorhanden; bereits in Monte Albán haben wir ein Exemplar davon gesehen. Diese Plätze finden sich überall in den Ruinen von Mesoamerika und dienten neben der Unterhaltung der Elite wohl auch als Rituale.
    Der Weg zum Ausgang führt uns dann noch durch dichteren Dschungel vorbei an einigen halb ausgegrabenen Wohngebäuden, bis wir wieder an der Strasse sind und auf ein Colectivo warten, das uns zurück in die Stadt bringt.
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