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  • Day 155

    Phnom Penh

    January 3, 2023 in Cambodia ⋅ ☁️ 30 °C

    Mit dem Bus ging es ziemlich zackig über die Grenze nach Kambodscha und in die Hauptstadt Phnom Penh. Hier geht es verkehrstechnisch und eigentlich allgemein ein wenig ruhiger zu und her als in Vietnam. Wir empfinden die Stadt jedenfalls als sehr sympathisch.

    Bei unserem Besuch der Stadt schauen wir uns den Köngispalast aus dem 19. Jahrhundert an, zu dem auch eine Tempelanlage gehört. Etwas nördlich steht der Wat Phnom, der von vielen Gläubigen besucht wird. Uns begeistern hier mehr die Doppelhornvögel, die den dschungelbewachsenen Hügel bewohnen. Der zentrale Markt im Art Deco-Stil hat uns ebenfalls gefallen: Beim Art Deco-Gebäude aus den 1920ern kann man sich die Haare schneiden lassen und nur einen Stand weiter gleich die frischen Fische fürs Zmittag einkaufen!

    Harte Kost nehmen wir im Tuol-Sleng-Genozid-Museum zu uns. Die ehemalige Schule wurde bei der Machtübernahme der Roten Khmer zu einem Foltergefängnis umgebaut. Die Hauptgebäude wurden mehr oder wenig belassen, um die Gräuel des Regimes für die Nachwelt zu erhalten. Die Klassenzimmer dieser Oberstufe wurden zu Folterkammern oder Gefängniszellen und tausende Menschen kamen hier ums Leben. Eindrücklich, aber auch sehr beklemmend.

    Erklärtes Ziel der "Khmer Rouge" war das Errichten eines Bauernstaates und die Stadtbevölkerungen wurde zu diesem Zweck innert kürzester Zeit zu Zwangsarbeit in die ländlichen Gegenden deportiert. Das Land glich einem einzigen gigantischen Arbeitslager. Geld wurde abgeschafft, das Bildungssystem ebenso; Banken und Krankenhäuser wurden geschlossen. Gleichzeitig kam es zu Massenmorden an der eigenen Bevölkerung und allen, die dem Regime unter Pol Pot nicht passten. Über ein Viertel der Bevölkerung kam bei diesem Genozid ums Leben. Durch den Einmarsch des wiedervereinigten Vietnams 1979 wurde das Regime der Roten Khmer gestürzt; im Untergrund agieren sie aber immer noch, auch wenn sie momentan keine Gefahr für Kambodscha darstellen.
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