• PascaI
  • Helen
  • Élodie

Einmal rundherum - Teil 2

Pläne ändern sich immer wieder... Zweiter Versuch, Südostasien möglichst über den Landweg zu erreichen. Diesmal mit Baby! Läs mer
  • Resans start
    2 augusti 2022

    Es geht weiter...

    13 juli 2022, Schweiz ⋅ ☀️ 27 °C

    ... am 2. August, exakt ein Jahr, nachdem wir unsere Reise gestartet haben. Wir setzen uns erneut das Ziel, möglichst nur auf dem Landweg nach Südostasien zu gelangen.

    Diesmal werden uns wohl die Covid-Regeln weniger einschränken, dafür müssen wir bei unserer Route berücksichtigen, dass wir ein Baby dabeihaben. Aus diesem Grund werden wir wahrscheinlich gewisse Gebiete überfliegen müssen. Wir werden dies jedoch erst definitiv entscheiden, sobald es so weit ist.

    Unsere Reise starten wir diesmal in Wien und Budapest. Für den 2. August haben wir uns ein Privatabteil im Nachtzug nach Wien gebucht. Weiter geht es über Serbien und Bulgarien (und evtl. Rumänien) in die Türkei. Somit haben wir auch keine Überschneidungen mit der Route, mit der wir letztes Jahr gestartet sind.

    In der Türkei werden wir uns sicher eine kleine Pause am Meer gönnen, bevor es für uns weiter in den Osten nach Georgien, Armenien und in den Iran geht. Super wäre es, wenn wir danach noch weiter nach Pakistan und Indien geht; ob dies jedoch realistisch ist, ist noch unklar. Am Ende unserer Reise möchten wir sicher noch nach Südostasien. Wohin genau, lassen wir im Moment noch offen.
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  • Im Nachtzug nach Wien

    2 augusti 2022, Schweiz ⋅ ⛅ 25 °C

    Bereits in den letzten Tagen haben wir einmal probegepackt. Heute galt es nun ernst. Glücklicherweise hat es bestens geklappt und alle Gegenstände haben in unseren zwei grossen Rucksäcken und unserem Tagesrucksack ihren Platz gefunden. Somit starten wir trotz Baby mit etwa gleich viel Gepäck wie vor einem Jahr.

    Die letzten Tage haben wir noch mit Einlagern verbracht und uns von Familien und Freunden verabschiedet. Dieses Jahr fiel es so manchem wegen Élodie noch schwerer als ein Jahr zuvor...

    In Zürich haben wir mit Leandra und Jan unseren Lieblings-Shwarmaladen besucht und sind noch einige Zeit zusammengesessen, bis wir auch von Ihnen Abschied nehmen mussten.

    Jetzt sind wir auf die Nacht im Zug gespannt...
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  • Wien

    3 augusti 2022, österrike ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Fahrt im Nachtzug war angenehmer, als wir es erwartet hatten. Alle sind zu einigen Stunden Schlaf gekommen und die jüngste Passagierin schien es gar nicht zu stören, im ratternden Zug zu schlafen.

    Um 8.00 Uhr sind wir dann am Hauptbahnhof gelandet und laden unser Gepäck im Hostel ab. Die Zeit bis zum Check-In vertreiben wir uns in der weitläufigen Parkanlage des Schlosses Schönbrunn.

    Nach einer nicht ganz österreich-typischen Siesta machen wir uns dann via U-Bahn auf ins Zentrum, um uns am Naschmarkt ein verspätetes Zmittag zu holen. Neben Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn kann man hier inzwischen auch Falafel, Sushi und überhaupt Spezialitäten aus aller Welt verköstigen. Die Stände dort bieten auch schon einen Vorgeschmack auf eines unserer kommendem Reiseländer: Baklava und Lokum gibt es hier in den verschiedensten Variationen. Mal schauen, ob wir hier schon mal probieren. Natürlich nur, um zu schauen, ob es dem Original in der Türkei auch nahe kommt.

    Als Abschluss unseres ersten Tages in Wien schauen wir uns noch die Hofburg an. Die ehemalige Habsburger Residenz ist heute Amtssitz des Österreichischen Bundespräsidenten.
    Nach dem langen Tag sind wir wieder froh, zurück im Hostel zu sein. Ein wenig Schlaf muss halt doch nachgeholt werden; nicht alle von uns konnten den Tag hindurch ein Nickerchen in der Babytrage halten.
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  • Quer durch Wien

    4 augusti 2022, österrike ⋅ ☀️ 33 °C

    Heute erkunden wir die Stadt mit der U- und Strassenbahn. Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns auf zum Stephansdom, eines der berühmtesten Wahrzeichen von Wien. Die Fussgängerzone ist schon am Morgen ziemlich voll! Der Tourismus scheint in vollem Gange zu sein und alle möglichen Sprachen sind in den Läden und Cafés zu hören.

    Weiter geht's dann zum Augarten. Was als Jagdschloss begann, wurde über Jahrhunderte erweitert und verschönert, bis die Anlage dann später der Öffentlichkeit übergeben wurde. Im Zweiten Weltkrieg kamen die markanten Flaktürme hinzu, die aufgrund der strategisch guten Lage mitten im Park landeten. Ende der 1960er Jahre wurde versucht, einen der beiden Gefechtstürme zu sprengen, aber erfolglos. So sind sie jetzt Teil des Parks geworden, in dem schon Grössen wie Mozart und Beethoven Konzerte gaben.

    Nach der obligatorischen Siesta stärken wir uns mit Kaiserschmarrn und Eismarillenknödel, bevor wir den letzten Teil der grossen Fussgängerzone erkunden. Mit dem Tram umrunden wir das Stadtzentrum und lassen den Tag in einem der vielen Parks ausklingen.
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  • Gemütlich am Wasser und am Prater

    5 augusti 2022, österrike ⋅ ☀️ 35 °C

    Ein gemütlicher Tag steht uns heute bevor. Um der Hitze der Stadt zu entkommen, steht heute ein Ausflug auf die Donauinsel auf dem Programm. Für den Wasserspielplatz ist unsere Élodie noch zu klein, aber kurz die Füsse eintauchen liegt immerhin drin. Dafür liegen wir umso länger unter den schattigen Bäumen im Gras. An und in der Donau kühlen sich viele Leute ab. Dringend nötig, denn ohne Schatten brennt die Sonne gnadenlos auf uns nieder.

    Nach dem obligatorischen Verzehr eines Wiener Schnitzels geht es dann gegen Abend zum Wurstelprater, dem grossen Vergnügungspark der Stadt. Wieder etwas gelernt: Wenn Touristen wie wir vom Prater sprechen, meinen wir den Vergnügungspark. Aber eigentlich ist damit das grosse Areal voller Auenlandschaften gemeint, die sich am südöstlichen Ende der Donauinsel befindet. Der Wurstelprater macht nur einen kleinen Teil davon aus.

    Jedenfalls ist heute viel los und einige Chilbibahnen erinnern schon fast an den Europapark. Aber auch hier: Das Mindestalter oder die Mindesthöhe ist noch nicht erreicht. Aber da eh die ganze Zeit am Prater in der Trage geschlafen wird, merkt man gar nicht, was man verpasst.
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  • Budapest

    6 augusti 2022, Ungern ⋅ 🌩️ 32 °C

    Eine Zugfahrt von knapp 2 Stunden und 40 Minuten bringt uns von Wien nach Budapest. Die Hauptstadt Ungarns entstand aus der Zusammenlegung der Städte Buda und Óbuda (Alt-Ofen) am Westufer der Donau und Pest östlich der Donau. Wir sind praktischerweise in der Nähe des Keleti pályaudvar, dem Ostbahnhof, untergebracht. So müssen wir unser Gepäck nicht lange schleppen und können uns zuerst in unserer Unterkunft erholen.

    In dieser Stadt ist es ein wenig angenehmer als in Wien; es fegt ein starker Wind durch die Strassen und sorgt für Erfrischung. Eine erste kleine Erkundung führt uns ins Stadtzentrum, von wo aus wir zur Donau laufen. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadthälfte von Buda und man kann sich den Burgberg anschauen, auf dem (wer hätte es gedacht?) der Burgpalast steht. Das ehemalige königliche Schloss beherbergt heute die Nationalbibliothek, die Nationalgalerie sowie das Historische Museum.

    Auf "unserer" Seite schauen wir uns noch das Parlamentsgebäude an. Es wurde 1904 nach dem Vorbild des Palace of Westminster gebaut, dem britischen Parlament. Die Fussgängerzone und der Platz rundherum laden viele Touristen ein, die schöne Abendstimmung einzufangen. Nach einem kleinen Znacht geht es zurück ins Hotel, um Energie für den nächsten Tag zu tanken.
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  • Auf dem Burgberg

    7 augusti 2022, Ungern ⋅ ⛅ 30 °C

    Mit der U-Bahn und dem Bus geht es heute ins Burgviertel, das, wie kann es nicht anders sein, auf dem Burgberg steht. Es handelt sich dabei um den Stadtkern von Buda. In den Türkenkriegen und im Zweiten Weltkrieg wurde dieses Viertel fast vollständig zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Auch jetzt noch sind mehrere Gebäude im (Wieder-)Aufbau oder werden restauriert. Die Zerstörung hatte auch Gutes: So wurden in den Ruinen die mittelalterlichen Grundmauern entdeckt und verloren geglaubte Teile der ungarischen Geschichte konnten rekonstruiert werden.

    Ein richtiger Touristenmagnet ist dieser Ort. Gleich bei der Matthiaskirche werden wir ausgeladen und sind mitten im Gewusel. Neben vielen jungen Backpackern (beliebter Interrail-Halt) sind auch mehrere Reisegruppen unterwegs. Von der Fischerbastei aus sieht man schön auf die Donau und den Stadtteil Pest hinab und kann das Parlamentsgebäude in seiner ganzen Grösse wahrnehmen.

    Von hier aus laufen wir dann bis zum Burgpalast, geniessen auch hier das Panorama und steigen anschliessend die vielen Stufen zur Donau hinab.

    Am Abend testen wir die Kulinarik der Stadt aus und gönnen uns ein libanesisches Znacht. Damit Ungarn aber nicht zu kurz kommt, gibt's zum Dessert einen Kürtőskalács (dt.: „Schornsteinkuchen" oder auch Baumstriezel). Sehr zu empfehlen!
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  • Grosse Markthalle

    8 augusti 2022, Ungern ⋅ ☁️ 27 °C

    An unserem letzten Tag in Budapest schauen wir uns noch die Grosse Markthalle (ung.: Nagy Vásárcsarnok) an. Das reichlich verzierte Gebäude wurde 1897 fertiggestellt und ist ein beliebter Ort zum Einkaufen, sowohl für Einheimische wie auch Touristen. An den 180 Ständen werden Früchte und Gemüse, Fleisch, Gewürze, Souvenirs und vieles mehr verkauft. Salami und Gänseleber scheinen eine lokale Spezialität und Verkaufsschlager zu sein, ebenso wie Paprikapulver und -produkte.

    Nach einem Foto neben der Freiheitsbrücke laufen wir die Einkaufsstrasse "Váci utca" ab. Die auf Touris ausgerichteten Läden und Restaurants sind nicht so unser Ding, aber die Strasse ist gesäumt von schön hergerichteten Gebäude. Überhaupt bleibt uns Budapest als sehr schöne Stadt in Erinnerung, die, wenn man die vielen eingerüsteten Gebäude ansieht, nur noch beeindruckender werden kann.
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  • Szeged

    9 augusti 2022, Ungern ⋅ ⛅ 29 °C

    Raus aus Budapest, Richtung Süden, nach Szeged. Die drittgrösste Stadt Ungarns befindet sich in der Nähe der serbischen und rumänischen Grenze, in einer Biegung der Theiss. Bereits die Römer haben hier eine Stadt begründet. Bei einem verheerenden Hochwasser 1879 wurde 95% der Stadt zerstört; nur mit internationaler Hilfe konnte die Stadt wiederaufgebaut (und dabei neu geplant und besser strukturiert) werden.

    Von diesem grossen Unglück sieht man jetzt aber nichts mehr; im Gegenteil, die Fassaden der Häuser sind sehr fotogen. Obwohl manche Dachgeschosse schon sehr merkwürdig anzusehen sind. Die Cafékultur wird hier sehr hochgehalten und an vielen Ecken werden auch hausgemachtes Glacé und Desserts angeboten. Da greifen wir natürlich auch zu.

    Geplant war eigentlich, von hier aus nach Serbien auszureisen. Mit der Bahn geht das aber leider nicht, die Strecke wird gerade renoviert. Mit dem Bus leider auch nicht; da müsste ein Kindersitz vorhanden sein. Wir disponieren deshalb um und werden statt Serbien jetzt Rumänien bereisen. Das Zugnetz ist dort eh viel besser ausgebaut. So ist halt das Reisen unter besonderen Umständen, da muss man flexibel sein. Wenn nicht wegen Corona, dann halt wegen der Kleinsten.
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  • Békéscsaba

    10 augusti 2022, Ungern ⋅ ⛅ 29 °C

    Die Kleinstadt Békéscsaba ist ein Zwischenhalt auf unserer Reise nach Rumänien. Sie ist sicherlich nicht so schön anzusehen wie Budapest oder Szeged, das geben wir zu. Dafür können wir uns für die eine Nacht, die wir hier verbringen, ein schönes Hotel leisten. Sogar ein Kinderbett haben sie uns ins Zimmer gestellt. Nicht, dass unsere Eli darin schlafen würde...

    Schöne Gebäude gibt es hier trotzdem, wenn auch nicht so zahlreich. Was uns hier und auch schon in den anderen Städten Ungarns besonders auffällt, ist die Velofreundlichkeit. Radwege sind durch die ganze Stadt markiert und nicht nur ein Nebengedanke in der Verkehrsplanung. Sie werden auch rege benützt; insbesondere in der Fussgängerzone scheinen sie eine beliebte Abkürzung zu sein. Auch auf unseren Zugfahrten sind uns schon Velofahrer samt Gepäck begegnet. Das Land scheint beliebt sein für Veloferien; es ist ja auch ziemlich flach.
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  • Timișoara

    12 augusti 2022, Rumänien ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser erster Halt auf unserer Reise durch Rumänien ist Timișoara. Mit knapp 320'000 Einwohner ist sie nach Bukarest und Cluj-Napoca die drittgrösste Stadt des Landes.

    Geprägt wird das Stadtbild durch rund 14'500 historische Gebäude, von denen einige wunderbar farbig daherkommen. Gerade an den beliebten Plätzen, dem Piața Libertății oder dem Piața Unirii, stehen rundherum reich verzierte Gebäude, die auch gut nach Wien passen würden. Die Stadt war lange Zeit Teil von Österreich-Ungarn und das sieht man ihr an.
    Einige Gebäude, an manchen Orten auch ganze Häuserreihen, sind aber eingerüstet und werden gerade renoviert. Und nicht weniger Ecken werden wohl noch zu Baustellen werden. Wir glauben, das sich schon ein Besuch in fünf Jahren lohnen würde, um ein noch schöneres Stadtbild betrachten zu können.

    Wir schlendern hier durch die Strassen und müssen immer wieder pausieren, um die Fassaden zu begutachten. Die "Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen" am unteren Ende des Piața Victoriei ist besonders beeindruckend in ihrer Architektur. Die von uns so gerne erwähnte Cafékultur wird auch hier zelebriert und wir machen uns einen gemütlichen Tag in dieser überraschend schönen Stadt.
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  • Ein Keller voller Kommunismus

    13 augusti 2022, Rumänien ⋅ ☁️ 26 °C

    Heute haben wir uns wieder einen gemütlichen Tag gemacht; nur ein Museumsbesuch stand an. Obwohl, das "Muzeul Consumatorului Comunist" (in deutsch etwa "Museum des kommunistischen Verbrauchers") ein Museum zu nennen, wäre wohl übertrieben. Viel mehr ist es ein Keller vollgestopft mit Gegenständen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Rumänien unter den Einfluss der Sowjetunion geriet.

    Eigentlich als Nachbildung einer Wohnung gedacht, ist davon nicht mehr viel zu sehen. Der Besitzer des Museums, der zuerst alleine mit Sammeln der Gegenstände begann, kriegt inzwischen aus dem ganzen Land allerlei Krimskrams zugeschickt. So gleicht die Wohnung eher einem Messi-Haushalt. Dafür kann man alles genau anschauen und in die Hand nehmen. Ziemlich interessant, was so alles in den Regalen und Gestellen steht!
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  • Craiova

    15 augusti 2022, Rumänien ⋅ ⛅ 28 °C

    Gestern Morgen machten wir uns früh, sehr früh, auf zum Bahnhof. Um 06.05 Uhr fuhr unser Zug nach Craiova, dem letzten Zwischenhalt vor Bukarest. Die Zugfahrt dauert rund sechseinhalb Stunden und nach der Ankunft machen wir uns gleich auf zu unserer Unterkunft. Kaum angekommen, fängt es heftig an zu regnen. Wir bekommen sogar eine Warnmeldung auf unser Handy geschickt. Macht aber nichts, etwas anderes als Hitze ist auch mal schön. Deshalb gibts heute nur noch ein Znacht, bevor wir uns etwas früher als sonst ins Bett legen.

    Die Stadt erkunden wir deshalb erst heute. Der historische Kern von Craiova wurde erst 2014 restauriert und als Fussgängerzone freigegeben. Zusammen mit einigen anderen, meist inländischen Touristen, spazieren wir durch die Strässchen. Auch hier gibt es wieder viele schöne Fassaden zu bestaunen und auch hier wird einiges noch zurecht gemacht. Einige Läden und Cafés sind zwar geschlossen (auch in Rumänien ist heute Feiertag), aber trotzdem ist einiges los.

    Kulinarisch war es heute speziell. Zum Zmorge haben wir uns im Cereal Crunch eine Schüssel Cornflakes gegönnt. Man kann dort unter den verschiedensten Sorten, vor allem solchen aus den USA, auswählen und, falls man das möchte, statt normaler Milch auch Schoggimilch oder Milch mit anderen Geschmäckern dazu bekommen. Mal etwas anderes als nur etwas von Beck (obwohl die Bäckereien hier sündhaft gut sind).
    Dann war da noch der Bubble Tea (auch als Boba Tea bekannt). Diese Läden sind ja auch in der Schweiz sehr beliebt und auf unserer Reise sind wir an so manchen dieser Läden vorbeigekommen. Heute haben wir es mal probiert und müssen feststellen: Nicht so wirklich etwas für uns. Vielleicht experimentieren wir nochmal mit anderen Geschmacksrichtungen, aber vorerst haben wir mit diesem Trend abgeschlossen...
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  • Bukarest

    18 augusti 2022, Rumänien ⋅ ☀️ 34 °C

    In der Hauptstadt Rumäniens ist es momentan vor allem heiss. Wir bewegen uns deshalb bevorzugt im Schatten und nehmen uns kein allzu strenges Tagesprogramm vor.

    Wir starten in der Altstadt von Bukarest. Hier kann man gut sehen, woher die Stadt den Spitznamen "Micul Paris" (Kleines Paris) bekommen hat. Der französische Einfluss ist an vielen Ecken zu sehen. Auch Kirchen und Überreste eines Klosters gibt es hier zu entdecken.
    Es scheint aber, als wäre hier vor allem am Abend viel los, denn viele Lokale und Bars sind noch geschlossen. Ganz skurril: Die Leuchtreklamen der Strip-Lokale an den historischen Gebäude.

    Ein Teil der Altstadt wurde in den 1970er Jahren abgerissen, um Platz zu machen für monumentale Bauten des früheren rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu. Der rund 3km lange Bulevardul Unirii (früher: Boulevard des Sieges des Sozialismus) führt uns zum Parlamentspalast, dem zweitgrössten Verwaltungsgebäude der Welt (nach dem Pentagon in den USA). Aus 5'100 Räume besteht dieses riesige Gebäude, einst "Haus des Volkes" genannt. Heute finden darin die rumänische Abgeordnetenkammer, der Senat, ein internationales Konferenzzentrum und ein Museum Platz.
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  • Diktatur und Revolution

    19 augusti 2022, Rumänien ⋅ ☀️ 35 °C

    Heute geht es ein wenig geschichtlich zu und her. Den Diktator Nicolae Ceaușescu und seine Umbaupläne mit dem monumentalen Parlamentspalast haben wir gestern schon erwähnt. Wir schauen uns heute noch seinen Frühlingspalast an, die damalige Residenz des Diktators; allerdings nur von aussen. Trotzdem sehr eindrücklich, wie Ceaușescus Familie hier gelebt hat. Als Gegenpol dazu fahren wir auch zum Platz der Revolution und sehen uns das dortige Denkmal an (vom Volk liebevoll "Kartoffel am Spiess" genannt.

    Nicolae Ceaușescu kam 1965 an die Macht, als er die Führung der Kommunistischen Partei Rumäniens übernahm. Nach und nach riss er Funktionen und Ämter an sich, bis ihm niemand mehr zur Gefahr werden konnte. Nach einem Besuch in China und Nordkorea kam er auf den Geschmack des Personenkults und liess sich einen solchen in seiner Heimat aufbauen. Er trieb auch fleissig die Industrialisierung voran, ohne Rücksicht auf die bestehende Wirtschaft und vor allem die Landwirtschaft. Um Staatsschulden abzubauen, wurden Lebensmittel exportiert statt für das Volk zurückbehalten. Zusammen mit seiner Fünf-Kinder-Politik sorgte dies für Hunger und Leid in der Bevölkerung. Schliesslich kam es 1989 zu Rumänischen Revolution, die zur Verhaftung und Erschiessung des Diktators führte. Nur langsam erholte sich Rumänien von dieser langen Zeit der Diktatur und Misswirtschaft.
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  • Russe

    21 augusti 2022, Bulgarien ⋅ ⛅ 30 °C

    Eine für die Strecke überaus lange Zugfahrt bringt uns von Rumänien nach Bulgarien, genauer gesagt in die Hafenstadt Russe. Die Fahrt verlängerte sich wegen der Grenzkontrollen um etwa anderthalb Stunden. Sowohl Bulgarien als auch Rumänien gehören noch nicht zum Schengenraum und so werden von beiden Ländern die Reisedokumente aller Passagiere eingesammelt und kontrolliert. Mühsam, besonders wenn die Klimaanlage des Zuges ausgeschaltet wird...

    In Russe stehen viele Häuser, die von österreichischen Architekten entworfen worden sind. Die Fussgängerpassagen sind dementsprechend schön anzusehen. Wir kommen auch an der Freiheitstatue vorbei (dem New Yorker Original nachempfunden) und schauen uns das Denkmal "Pantheon der Kämpfer der Wiedergeburt" an, welches an den russisch-türkischen Krieg erinnern soll, der Bulgarien geholfen hat, sich von der türkischen Herrschaft zu befreien.

    Auch die Donau schauen wir uns ein letztes Mal an; sie fliesst weiter östlich schon bald ins Schwarze Meer. Uns zieht es aber demnächst weiter in den Süden. Das Meer sehen wir wohl erst in der Türkei.
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  • Weliko Tarnowo

    23 augusti 2022, Bulgarien ⋅ ⛅ 29 °C

    Weiter geht es nach Weliko Tarnowo, eine für die Geschichte Bulgariens wichtige Stadt. Die Stadt ist bei Touristen wegen ihrer Architektur und der Lage sehr beliebt. Die Jantra schlängelt sich hier durch das Balkangebirge und die Aussicht von unserer Unterkunft und vom Burghügel Zarewez aus ist eine willkommene Abwechslung nach den ganzen Städtetrips bis hierhin.

    Auf diesem Zarewez wurde nach dem Sieg über die Byzantiner 1187 das zweite Bulgarische Reich gegründet. Sodann gelang es den bulgarischen Zaren nach und nach, weitere Teile der Balkanhalbinsel zu erobern und zu einem mächtigen Staat zu werden. Auf dem höchsten Teil des Plateaus wurden die Paläste des Zaren und des Patriarchen gebaut und von hier aus wurden die Fäden des Staates gezogen. Das uns inzwischen so bekannte Osmanische Reich konnte aber dann 1393 das durch innerpolitische Streitereien geschwächte Reich erobern und bis zur Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt halten. In dieser Periode rebellierte das bulgarische Volk innerhalb des Osmanischen Reiches; mehrere Aufstände waren erfolglos. Erst der Russisch-Türkische Krieg konnte das Osmanische Reich genügend schwächen, so dass 1879 die "Verfassung von Tarnowo", die erste demokratische Verfassung für Bulgarien, ausgearbeitet und in Kraft treten konnte.

    Von der Festungsanlage auf dem Zarewez ist noch viel erhalten und wir freuen uns, endlich mal wieder eine Burg zu betreten. Auch Eli trägt ein erstes Mal finanziell etwas bei: Wir erhalten einen Familienrabatt!
    Von hier aus hat man auch einen schönen Ausblick auf die Stadt und die schönen Häuser der Altstadt. Es ist heiss heute und trotz vielen schattenspendenden Bäumen kommen wir kräftig ins Schwitzen.
    Auf dem Rückweg stärken wir uns mit einem typisch-bulgarischen Shopska-Salat. Kaum zur Siesta in der Unterkunft angekommen, bricht ein kräftiges Gewitter über die Stadt herein. Auch diese Abwechslung heissen wir heute herzlich willkommen!
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  • Weitere Entdeckungstour

    24 augusti 2022, Bulgarien ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach dem gestrigen Gewitter ist es heute angenehme 22 Grad warm, als wir uns aufmachen, Weliko Tarnowo zu erkunden. Fast schon kühl kommt es uns vor; die Temperaturen steigen aber am Mittag bereits wieder.

    Das eindrückliche Assen-Denkmal steht auf einer Halbinsel in einer Schlaufe des Flusses Jantra. Das Monument ist der Assen-Dynastie gewidmet: Die Söhne des Gründervaters Assen, Iwan Assen I. und Theodor/Peter IV. Assen, konnten durch den Sieg über die Byzantiner das Zweite Bulgarische Reich errichten.

    Von hier aus hat man auch einen schönen Rundumblick auf die Altstadt von Weliko Tarnowo und kann sich die verschiedene Baustile ansehen. Die meisten Häuser sind sehr schmal, dafür mehrere Stockwerke hoch. Der Platz wurde zumindest optimal ausgenutzt.
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  • Der lange Weg in die Türkei

    27 augusti 2022, Bulgarien ⋅ ⛅ 31 °C

    Letztes Jahr mussten wir schon umdisponieren, als wir in die Türkei wollten. Statt Bus, Bahn oder Schiff war es letztendlich ein Flugzeug, das uns nach Antalya brachte. Unser Wunsch, via Inselhopping an die Mittelmeerküste der Türkei zu kommen, ging mangels eingestelltem Fährverkehr zwischen Griechenland und der Türkei nicht in Erfüllung.

    Dass es dieses Jahr auch wieder kompliziert wird, hätten wir nicht gedacht. Statt Corona ist es dieses Mal unsere Eli, die die Wahl des Verkehrsmittels einschränkt: Uns bleibt nur die Fahrt mit der Eisenbahn. Was das ganze zusätzlich erschwert ist die Tatsache, dass es von ganz Europa aus nur einen einzigen Zug täglich in die Türkei gibt. Die Strecke Sofia - Istanbul ist dementsprechend stark ausgelastet.

    Statt von Stara Sagora aus machen wir deshalb morgen noch einem Umweg nach Plovdiv, um einige Tage Zeit zu schinden, damit wir Tickets bekommen. Mal schauen, ob alles klappt und wir demnächst um zwei Uhr morgens in Edirne und damit in der Türkei ankommen. Das kommt halt noch dazu: der einzige Zug fährt nämlich nur die Nacht hindurch.
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  • Plowdiw

    29 augusti 2022, Bulgarien ⋅ ☀️ 32 °C

    Einmal mehr erweist sich eine Planänderung als Glücksfall. Plowdiw, die zweitgrösste Stadt Bulgariens, ist neben Weliko Tarnowo wohl eine der schönsten Städte des Landes. Neben der langen Fussgängerzone kann man hier eine Altstadt mit Gebäuden aus der Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt bewundern und sogar noch weiter zurück in die Zeit blicken, zu den Römern.

    Philipp II. von Makedonien, Vater Alexanders des Grossen, eroberte hier eine Siedlung eines Thrakischen Stammes und errichtete eine Stadt, die er Philippopolis taufte. Später, 72 v. Chr., wurde die Stadt von den Römern erobert und konsequent ausgebaut. Nach der Gründung des Bulgarischen Staates lag die Stadt taktisch günstig an der Grenze zwischen Byzanz und den Bulgarischen Gebieten und wechselte mehrmals die Zugehörigkeit, bis dann nach der Gründung des Zweiten Bulgarischen Reiches ganz Thrakien und somit Philippopolis Teil dieses Vorgängerstaates wurde.
    Einmal mehr kamen die Osmanen (1364), eroberten das Gebiet und machten Filibe (der neue Name der Stadt) zu einem grossen Handels- und Handwerksplatz. Im 19. Jahrhundert wurde Plowdiw zum Zentrum der Bulgarischen Aufklärung und der Bulgarischen Wiedergeburt. Das spiegelt sich besonders in der Altstadt nieder, wo die reichen Unternehmer ihre Häuser gebaut haben. Im modernen Bulgarien ist die Stadt ein wichtiger Industriestandort und Umschlagplatz für Waren; ebenfalls ist sie Standort mehrerer Hochschulen.

    Die schönen Häuserfassaden und die vielen Brunnen und Fontänen machen einen Spaziergang in der Fussgängerzone zur Pflicht. Mitten in der Stadt gibt es mehrere Ausgrabungsstätte, insbesondere das eines römischen Stadions. In der Altstadt, auf einer Anhöhe gelegen, gibt es ein Amphitheater der Römer zu besichtigen. Die teils originalen, teils nachgebauten Häuser aus der Zeit der Nationalen Wiedergeburt sind ebenfalls faszinierend und wir schlendern hier am Morgen, später auch noch mal am Abend, durch die Gassen. Sie erinnern stark an die Türkei, insbesondere an Afyon. Dort sind uns diese farbigen Häuserfassaden nämlich schon mal begegnet. Allgemein spürt man die Nähe zur Türkei, sei es durch die Architektur oder auch die Gastronomie.

    Durch unsere kleinste Mitreisende kommen wir immer wieder in Kontakt mit den Einheimischen. Ob Passagiere im Zug, Nachbarn im Hotel oder kleine Kinder im Café, unser Baby strahlt sie an und es wird zurückgelächelt. Sogar schon mit Polizisten und Grenzwächtern hat sie geplaudert!
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  • Von Plowdiw nach Edirne

    31 augusti 2022, Turkiet ⋅ ⛅ 30 °C

    Unser Zug in die Türkei fährt erst am Abend und an unserem letzten Tag in Bulgarien besteigen wir einen der Hügel von Plowdiw und geniessen die Aussicht über die Stadt. Dann schauen wir uns im Ethnographischem Museum die Kultur dieser Region an. Das Museum liegt in der Altstadt, in einem wunderschönen Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert und die Räume sind voller schöner Trachten, alten Möbeln und Handwerkskunst.

    Um 21.28 Uhr sollte unser Zug dann abfahren, hat aber dann schon 30 Minuten Verspätung. Unser Abteil entschädigt dafür: Statt wie gedacht in einem Sechser-Abteil mit Klappbetten steht uns ein eigenes Zweier-Abteil mit Brünneli und bequemen Betten zur Verfügung. Fast schon schade, dass wir nur so eine kurze Zeit darin verbringen. Die türkischen Zollbehörden denken allerdings mit und lassen sich viel Zeit an der Grenze. So kommen wir um 03.30 Uhr (statt 02.00 Uhr) in Edirne an. Ab dann läuft aber alles rund: Ein junges Pärchen bringt uns zu unserem Hotel, als sie sehen, dass kein Taxi am Bahnhhof steht. Beim Hotel wartet man schon auf uns und alles ist schnell abgewickelt, so dass wir kurz vor 04.00 Uhr im Bett liegen. Eine strenge Anreise; einzig Élodie kommt zu genügend Schlaf.

    Nach einer kurzen Nacht erkunden wir heute Edirne und fühlen uns schon wieder richtig heimelig hier in der Türkei. Ein Gewusel in den Strassen, der Muezzin ertönt im Hintergrund. Die Läden kommen uns alle bekannt vor, einen Basar gibt es auch. Schön, wieder in der Türkei zu sein!
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  • Edirne

    1 september 2022, Turkiet ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir dachten, dass Edirne als Grenzstadt zu Bulgarien noch nicht so "türkisch" sein wird, wie wir uns das von unserem letzten Besuch gewohnt sind. Aber da haben wir uns wohl getäuscht. Einzig die Tatsache, dass einige Läden ihre Produkte auf bulgarisch anpreisen, lässt die Nähe zum Nachbarn erahnen.

    Durch den Basar (Helen braucht noch ein gutes Kopftuch) machen wir uns auf zur Üç-Şerefeli-Moschee. Eine Moschee haben wir zumindest von innen schon lange nicht mehr gesehen. Noch eindrücklicher ist die grosse Selimiye-Moschee, die 1575 erbaut wurde. Leider wird diese gerade renoviert und ist von aussen teilweise eingerüstet. Auch im Innern wird vieles erneuert und nur ein kleiner Vorraum ist zugänglich. Es ist allerdings durchaus interessant und eindrücklich, mit wie viel Aufwand hier restauriert wird und was für hohe und massive Gerüste gestellt werden.

    Standesgemäss gönnen wir uns zum Zmittag einen Döner und holen uns Pistazien zum Knabbern. Eli gefällt es ebenfalls: Die Einwohner von Edirne scheinen noch vernarrter in Babys zu sein als die Bulgaren.
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  • Çanakkale im Sommer

    3 september 2022, Turkiet ⋅ ⛅ 26 °C

    Die Wege unserer zwei Reisen kreuzen sich ein erstes Mal. Von Edirne nach Çanakkale fahren wir mit dem Bus; die Meeresenge überwinden wir dieses Mal aber nicht mit der Fähre, sondern über die erst im März dieses Jahres fertig gestellte Brücke "Çanakkale 1915 Köprüsü". Die längste Hängebrücke der Welt (2023m Spannweite) ist erst die zweite Autoverbindung über die Dardanellen, neben der Osman-Gazi-Brücke in der Nähe von Istanbul.

    Hier in Çanakkale ist im Sommer sicher mehr los als bei unserem letzten Besuch im Januar. Gerade am Abend tummeln sich viele Menschen an der Hafenpromenande und schauen sich den Sonnenuntergang in einem der vielen Cafés an. Jetzt macht es ja auch mehr Spass, ein Glacé zu geniessen als bei 14 Grad.
    Wir sind allerdings froh, die Ausgrabungsstätte von Troja bereits besucht zu haben, die hier ganz in der Nähe liegt. Bei den jetzigen Temperaturen und einem viel höheren Besucherandrang wäre das jetzt wohl weniger angenehm. Ein weiteres Foto mit dem Ross aus dem Hollywoodfilm muss aber trotzdem sein.
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  • Kilitbahir

    4 september 2022, Turkiet ⋅ ☀️ 25 °C

    Eine kurze Fahrt mit der Fähre bringt uns nach Kilitbahir, einem kleinen Dörfchen westlich der Dardanellen. Die Hitze wird heute durch einen kräftigen Wind in angenehme Temperaturen umgewandelt. Sobald der Wind aber nachlässt, merkt man die Sonne.

    Hier steht die Festung "Kilitbahir Kalesi", die von Fatih Sultan Mehmet im Jahre 1463 gebaut wurden. Zusammen mit einer zweiten Festung bei Çanakkale, die gleichzeitig erbaut wurde, konnte so der Zugang zum Schwarzen Meer kontrolliert werden. Die Festung hat eine einzigartige Form, die an ein Kleeblatt erinnert. Die Aussenmauer, welche die innere Festung schützt, wurde zum Hang hin höher gebaut, so dass man von ihr immer auf das Meer sieht. Im Innern gibt es ein modernes Museum mit einer Ausstellung zum Leben in der Festung und deren Bedeutung für das Osmanische Reich. Nicht nur militärisch war der Standort nämlich sehr wichtig, auch der Handel konnte so kontrolliert werden.

    Wie auch auf der Çanakkale-Seite wurden von hier aus im Ersten Weltkrieg die Angreifer bei der Schlacht von Gallipolli zurückgeschlagen. Die Bunkeranlagen wurden auch hier in ein kleines Museum verwandelt, welches wir uns anschauen, bevor es wieder zurück geht.

    Zum Fuss-Kettchen:
    Unserer Eli wird hier öfters mal ein "maschallah" gewünscht, wenn sie von fremden Personen angesprochen wird. Es ist ein Ausdruck der Bewunderung, wenn man etwas Schönes sieht. Übersetzen kann man ihn etwa mit "Gott schütze dich". Gleichzeitig soll der Ausdruck den Bösen Blick fernhalten, der Unglück bringt. Ein Nazar-Amulett, so die Bezeichnung für diesen blauen, augenförmigen Anhänger, soll den "Bösen Blick" ebenfalls auf sich ziehen. Kinder seien dafür ja besonders anfällig dafür, heisst es.
    Den Aberglauben finden wir zwar etwas überflüssig, erhoffen uns aber, dass die Leute wegen dem Kettchen ein bisschen mehr Abstand wahren. Gegen Geplauder mit Eli haben wir nichts, aber abgeschmust werden ist dann schon zuviel des Guten.
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  • Ayvalık

    6 september 2022, Turkiet ⋅ ⛅ 27 °C

    Von der Meerenge ans richtige Meer: Ayvalık ist eine Küstenstadt mit interessanter Geschichte. Eine Busfahrt über ein kleines Gebirge und am Schluss durch eine Landschaft voller Olivenbäume bringt uns dahin.

    Das heutige Ayvalık wurde 1600 von griechisch-orthodoxen Siedlern gegründet. Durch den Anbau von Oliven und dem Handel mit Oliven-Produkten kam eine grosse Wirtschaft ins Rollen. Im Osmanischen Reich bekam die Stadt eine Sonderstellung: Ausser einigen osmanischen Beamten durften sich keine Muslime hier niederlassen. Aufgrund der Unruhen in Griechenland (Vorboten einer Revolution) liessen sich immer mehr Menschen aus den umliegenden Inseln in Ayvalık nieder. Während des Griechischen Unabhängigkeitskriegs wurde die Stadt zerstört, danach aber wieder aufgebaut; ein zweiter Aufschwung folgte.
    Nach der Niederlage Griechenlands im griechisch-türkischen Krieg erfolgte dann ein Bevölkerungsaustausch: Die griechischen Bewohner der Stadt wurden mit den türkischen Minderheiten der ägäischen Inseln (vorwiegend Kreta und Lesbos) ausgetauscht.

    In der Altstadt von Ayvalık finden sich aufgrund dieser Geschichte Herrenhäuser aus der "Griechischen Wiedergeburt" neben Häusern im osmanischen Stil wieder. Viele Gebäude sind zwar schön restauriert, aber es finden sich auch regelrechte Ruinen darunter. Speziell sind die beiden Moscheen, die wir besuchen: Sie sind eigentlich umgebaute griechisch-orthodoxe Kirchen. Das sieht man ihnen von aussen ziemlich gut an; der Grundriss erinnert ebenfalls an die ehemalige Nutzung. Dass eine Moschee einen Uhrturm hat, ist jedenfalls ziemlich ungewöhnlich.
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