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  • Day 52

    Wie war das noch mit Yin und Yang?

    March 18 in Australia ⋅ ☁️ 28 °C

    Kaum 2 Stunden nachdem wir sekttrinkend auf einer Yacht die Glücksinsel verlassen haben, checken wir in einer Wellblechhütte ein und wärmen uns zwei Tiefkühlgerichte in der Mikrowelle auf. Mehr gibt die neue Unterkunft nicht her, genauso wenig wie Internet oder Mobilfunknetz. Immerhin gibt es fließend Wasser und eine 1,40m breite Matratze, die etwa genauso tief durchhängt. Was auch immer der Erfinder von Yin und Yang im Sinn hatte, gegensätzlicher kann auch das kaum gewesen sein.

    Ihr müsst Euch trotzdem keine Sorgen machen, uns geht nicht das Urlaubsbudget aus. Wir wollten zum Sonnenaufgang im Cape Hillsborough National Park sein und dort ist die Auswahl der Unterkünfte überschaubar.

    Der Wecker klingelt dann auch tatsächlich um 5:20 Uhr. Müde ziehen wir uns was über und laufen mit halboffenen Augen die 20 Meter bis zum Strand. Zunächst sehen wir nur ein paar weitere Handylichter, dann wird es langsam heller. Wir sind nicht alleine. Neben etwa drei Dutzend weiterer Schaulustiger haben sich auch einige Kängurus eingefunden. Unsere Hüpffreunde lassen sich von den Menschen nicht beim Frühstück stören und der Sonnenaufgang scheint sie ebenso wenig zu interessieren. Für uns hingegen ist das Panorama aus Beuteltier, Strand und Sonnenaufgang ziemlich spektakulär.

    Danach ist es immer noch früh genug, um sich nochmal 2 Stunden aufs Ohr zu legen, bevor es weiter in den Eungella National Park zum Broken River geht.

    Der Nationalpark liegt in den Bergen, der höchste Punkt liegt auf fast 1.300 Metern. Vom Strand kommend ist das eine ordentliche Auffahrt. Die Berge sind wolkenverhangen. Den ein oder anderen Ausblick erhaschen wir trotzdem. Doch deswegen sind wir nicht hier. Das letzte australische Tier, das uns auf unserer Bingokarte noch fehlt ist, der Platypus. Das Beuteltier soll sich hier im Regenwald so häufig tummeln wie sonst nirgends auf der Welt.

    Wir sind zu spät dran. Am Ausgangspunkt des "Broken River Platypus Walks" lesen wir, dass wir am besten morgens zwischen 5 und 8 hätten suchen sollen. Doof. Der Weg, der Fluss, der Regenwald ergeben trotzdem ein schönes Bild. Wir laufen von Aussichtsplattform zu Aussichtsplattform und freuen uns am letzten Punkt des Wegs, zumindest noch 5 Schildkröten zu sehen. Die weibliche Reiseteilnehmerin packt ihr bestes schildkrötisch aus und bittet die Tiere, ihren Spielkameraden, den Platypus, dazu zu holen. Eine Minute später taucht er auf, direkt vor uns, dann ist er wieder weg. 3 Sekunden hat das gedauert. Zu kurz für ein Foto, doch für den Endorphinkick reicht das völlig und fürs Bingo sowieso.
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