• Ice Road bis Muonio…

    20 januari, Finland ⋅ 🌙 -16 °C

    Montag, 9 Uhr, -12 Grad der Himmel scheint klar und wolkenlos. Am Schlafzimmerfenster haben sich wieder einmal Eiskristalle gebildet❄️🤭
    Sonnenaufgang: 10
    Sonnenuntergang: 14.40

    Ja was war da alles los letzte Nacht?
    Die elektrisch geladenen Teilchen des nachtaktiven Sonnenwindes haben eine attraktive grüne Leuchterscheinung am Himmel entstehen lassen.
    Und zwar so intensiv und lange, dass einige „Polarlichtjäger“ mitten in der Nacht mit den Motorschlitten Vollkaracho Richtung Irgendwo losgefahren sind um wahrscheinlich den idealsten, den schönsten, den spektakulärsten Standort für die besten Bilder zu finden.
    Aus dem Wald heraus hat man das Gebelle und Gejaule der Hunde von einer Huskiefarm gehört. Scheinbar machen diese keinen unterschied ob Vollmond oder Polarlichter…hauptsache jaulen!
    Kurz vor 01 Uhr hat sich Aurora wie auf Knopfdruck verabschiedet, den jaulenden Hunden hat man scheinbar noch die Batterien raus genommen, es wurde still und die „Jäger des verzückenden Lichtes“ sind auch wieder, diesmal fast Geräuschlos auf dem Parkplatz eingetrudelt.

    Nachdem wir „Santa Claus Village“ am Polarkreis in nördlicher Richtung verlassen haben, schnellen die Aussentemperaturen runter bis -22 Grad.
    Die schneefreien Bäume, speziell die filigranen Birken sehen gerade aus, als würden sie von einem glänzenden, hauchzarten und frostigen Schleier umgeben.
    Auch auf den ausladenden Ästen der Nadelbäume liegt wieder ein Schäumchen Schnee.
    Je länger unsere Tour uns in nördliche Richtung führt desto vereister wird die Strasse.

    In Sodankylä biegen wir ab Richtung Kittilä und gerade erschleicht mich das Gefühl; falsch abgebogen zu sein?!
    Wo sind wir gelandet?
    Ice Road durch die finnischen Wälder oder doch Im Eiskanal der finnischen Bobmannschaft?
    Nein! Gerade flitzen wir an einem Strassenschild vorbei: „Poronhoitoalue“ (Rentierzuchtgebiet)…buh…doch alles richtig gemacht!😅
    Und…Rentiere halten sich gut getarnt, bis auf zwei einsame Wegelagerer, zumeist in den Wäldern zwischen Bäumen und im Schnee auf, wo man sie nicht sofort entdecken kann.

    Einmal mehr gelangen wir am frühen Nachmittag ins Einzugsgebiet des Levi.
    Kittilä und Sirkka durchfahren wir heute in einem Schnuz.

    Weil das intensive orange der untergehende Sonne noch etwas durch die Bäume scheint, ist mein Schatz motiviert bis nach Muonio durch zu Fahren.
    Hier erreichen wir nach einigen mehr oder weniger langen Pausen bei -25 Grad den „Markaparkki Caravan Park“ der direkt an der Hauptstrasse liegt.
    Auf den ersten Blick…naja…
    Aber wenn‘s weit und breit der einzige offene Stellplatz mit Strom ist…Augen zu und durch!
    Der Platz muss online gebucht und bezahlt werden - www.friijarental.fi - dann bekommt man via Mail einen Zugangs-Code für‘s Tor und alle Türen am Servicehäuschen.
    Nachdem mein Schatz unsere Perle platziert und den Strom 16A angeschlossen hat besichtigen wir das Servicehaus. Nun…Haus ist schon ein bisschen übertrieben, erinnert es doch eher an einen Container.
    Aber…wir sind echt überrascht was wir hier antreffen.
    Auch jetzt im Winter…alles in Betrieb. Entsorgung Toilette,
    Abwasser, Frischwasser, Küche, Duschen und WC.
    Alles perfekt, sauber und gepflegt. Können wir definitiv empfehlen.
    Bei der nächsten Durchreise werden wir bestimmt diesen Platz berücksichtigen.
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