• Zwischen Musselkanaal & Emmen

    19. april, Holland ⋅ ☀️ 9 °C

    Samstag, 11 Uhr, 10 Grad,
    Leichter Wind, die Sonne lacht vom blauen Himmel wo sich Schäfchenwolken tummeln

    Und…auf dem Platz herrscht bereits geschäftiges Treiben.
    Die Camper verlassen alle wieder ihre Kabäuschen und geniessen die Sonnenstrahlen.
    Die einten kommen mit frischen Brötchen vom Laden, die anderen waschen schon das
    Frühstücksgeschirr, heute wieder am Waschhäuschen wo sogleich die Tagesnews verbreitet werden.
    Hundehalter spazieren mit ihren vierbeinigen Mitbewohnern am Kanal entlang und viele machen ihre Velos fahrbereit, wir auch!

    Wir strampeln einfach mal drauflos. Einfach raus!
    Spätestens an der ersten grossen Kreuzung müssen wir uns für eine Richtung entscheiden; nach rechts…nach Emmen!
    Bis nach Emmen…kein Haus…kein Dorf…nichts…nur Felder so weit das Auge reicht, respektive bis irgendwo am Horizont eine Baumallee oder Häuser die Weitsicht brechen.
    Unterwegs treffen wir auf riesengrosse, blühende Tulpenfelder, Bauern die damit beschäftigt sind die nächste Kartoffelernte zu sichern und in Valthe liegt am Ende einer unendlich langen Allee der Wall einer wiederaufgebauten Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert am Weg.
    Weil uns mittlerweile der Magen auf seine Art und Weise die Messige …grrr…huuunger… zukommen lässt, lenken wir das „Grand Café Het Perron“ an.
    Ein schönes altes Dorfcafé neben der alten Eisenbahnlinie zwischen Exloo und Valthe.
    Auf Wunsch bringt uns die freundliche Serviererin die Speisekarte.
    In der Spalte „Diner“ finden wir was für unsere Gaumen und geben es auch so weiter.
    Wir müssen uns belehren lassen und erfahren, dass es nur „Lunch“ gibt. Gut! Wir schauen noch einmal durch und bestellen;
    „Rundvleeskroketten op Brood“ (Rindfleischkroketten auf Brot) hatten wir noch nie, wird aber Zeit, dass wir diesen Friteusenfood probieren.
    Nun…die Füllung von den Kroketten…hm…sieht etwas speziell aus, eine Mischung mit Rindfleisch, ähnlich „Pulled Pork“ mit Käse. Die Konsistenz; wie Fischkleister…ja man kann es essen und bis zum Abend haben wir weder Durchfall noch ist uns übel.😅
    Ihr könnt euch ja selber ein Bild machen!
    Aber…es war ein angenehmer Zwischenstopp.
    Nach dem Essen suchen wir uns einen anderen Rückweg.
    Machen einen Bogen, gurken durch hübsche Ortschaften und vorbei an grossen Gutshöfen.
    Überall stehen Bauernhöfe mit einer Art schlossähnlichem Vorderhaus dem Stallungen, Geräteschuppen und Getreidespeicher direkt angeschlossen sind. Bei einigen gleicht der „Vorgarten“ eher einer Parkanlage wo einige noch heute von einem Wassergraben umgeben sind.
    Es sind die Häuser der wohlhabenden Bauern von der Zeit zwischen 1800…eigentlich bis heute. Der Getreideanbau brachte ihnen enormen Reichtum ein. Die Bediensteten, damals noch Leibeigene, sahen davon wenig bis nichts!
    Die Bauern selbst hingegen genossen ihn in vollen Zügen.
    Einigen Bauern stieg das viele Geld zu Kopf. Sie ließen sich als „Gentleman-Bauern“ betiteln und begannen Dinge zu tun, die ihrem neuen Status entsprachen, sie spielten Tennis!🫣

    Viele dieser Gutshöfe sind seit Generationen in Familienbesitz, andere wurden zwischenzeitlich zweckentfremdet und beherbergen Irgendwelche Firmen, Hotels oder Ferienwohnungen…oder sind verlassen und stehen zum Verkauf.
    Allemal sehenswert 🥰
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