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  • Day 6

    Aufi! Etappe#6 Innsbruck —> St Christoph

    June 17, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 16 °C

    Die Sonne scheint (wiedermal)! Doch wie die Pobacken vom Sattel sehnen auch wir, Roland und ich nach ein bisschen Abstand. Als es ums aufstehen und frühstücken ging war klar, heute sollten wir ein wenig Distanz schaffen.
    Gefrühstückt wurde bei einem nettem Buffet und dann packte jeder seine Taschen. Dennoch versuchten wir es etwas später als geplant gemeinsam abzufahren.

    Los gings dem Innradweg entlang. Erster Stopp war im cirka eine Stunde entfernten Dorf Zirl wo wir unsere Snackspeicher nochmal bis oben auffüllten.
    Es war dennoch spürbar, dass wir heute nicht die ganze Strecke gemeinsam fahren würden und Roli sprach kurz vor der Abfahrt aus, was nur darauf gewartet hatte gesagt zu werden. „Komm, fahr einfach und wir treffen uns in St. Anton“. Was hier vielleicht etwas hart rüberkommen könnte war aber aus einer guten Absicht heraus und so war es dann auch. Die Wege trennten sich das erste Mal seit unserem gemeinsamen Start am Montag.

    Schnell verloren wir uns und jeder fuhr in seinem Tempo und erlebte seine eigenen Eindrücke. Der Radweg am Inn entlang war wiedermal nicht von schlechten Eltern. Generell kann man sagen, dass wir in Österreich ein so top gepflegtes und echt fahrenswertes Radwegnetz haben. Ganz abgesehen von den wunderschönen Tälern, klaren Flüssen und atemberaubenden Natur ist der Bodenbelag einfach weltklasse.

    Wir strampelten fleißig dahin und die Kilometer purzelten. Als dann der Radweg mal den Inn verlies war es wieder unverwechselbar schön! Ein kleiner zweispuriger Radweg schlängelte sich neben einem Gebirgsbach entlang bis nach St. Anton. Die Sonne spiegelte sich immer wieder im Wasser und durch Holzarbeiten entlang des Weges, duftete es immer wieder mal sehr gut. Es war schon sehr verlockend hier das heutige Lager aufzuschlagen, doch der Plan war den Endgegner unserer Tour, den Arlberg, zu knacken um dann eine flache letzte Tour bis nach Bregenz zu haben.
    Deshalb wurden ein paar mobilisierende und dehnende Übungen im Rollen praktiziert und schließlich trafen wir uns wieder in Sankt Anton.

    Für Roland gabs eine kurze Ausruhpause und ich machte einen Nap. Der Spar im Ort versorgte uns wieder mit neuer Nahrung und einem Abendessen für den heutigen Abend.
    Ab die Post, doch was uns jetzt erwartete war schlichtweg heftig.

    Der Radweg führte uns durchs Zentrum und keine 50 Meter gefahren begann die Steigung Konstante 10%, manchmal mehr manchmal ein bisschen weniger, ließen uns nochmal so richtig schwitzen. Die Autofahrer riefen uns ihre Glückwünsche zu und mit einigen Hupgeräuschen fuhr man noch gleich ein wenig motivierter. (das war sarkastisch gemeint, da sich herausstellte, dass man über den Arlbergpass nicht mit dem Rad fahren darf)
    Es war ein harter Fight den wir da hatten ,nachdem wir in Sankt Anton schon die 100 Kilometermarke geknackt hatten.

    Naja aber so wies halt dann is lassen wir uns nicht lumpen und bei einer Umarmung am Höchsten Punkt unserer Tour fiel vieles an Anspannung ab. Es war vollbracht! Wir haben den Arlberg bezwungen und dies wurde im Restaurant auf der Passhöhe mit einem Bier und einem bomben Burger (siehe Bild) gefeiert.

    Am Nebentisch saßen zwei Franzosen und ich fragte ob sie den Jakobsweg gehen, da ich vorher einige Markierung bemerkte.
    Sie erzählten uns, dass sie eine Alpenüberqueung nach Innsbruck machen und ein paar Kilometer entfernt ein Bergsee ist.
    Sofort waren wir begeistert und suchten danach.

    Nochmal aufs Rad und ein wenig zurück von da wo wir kamen. Noch ein bisschen den Berg hinauf. Booooom!!! Das ist echt der absolute Wahnsinn. Wir schlafen heute auf ca 1900 Höhenmetern direkt an einem kleinen Bergsee. Das Panorama lässt nichts auszusetzhen und auch die kleine Disharmonie der Früh ist verflogen.
    Um uns herum liegen schneebedeckte Berggipfel und alles was man hören kann sind Naturgeräusche!

    Wir sind äußerst dankbar und glücklich für den heutigen Tag!
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