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  • Day 77

    Kurz mal off-trail

    June 23, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Ein paar Tage nachdem wir aus Tehachapi aufgebrochen waren, haben wir Lake Isabella erreicht. Wir hatten schon vorher gelesen, dass sich der Aufenthalt dort wohl nicht so schön gastalten solle. Das Hitchhiken zum örtlichen Supermarkt war schnell gemacht. Aufgrund mangelnder Alternativen entschieden wir uns bei Burger King essen zu gehen. Unser Glück, denn dort trafen wir auf Theresa oder auch Angel Mama genannt. Sie bot uns an bei ihr zu übernachten, was wir dankbar annahmen.

    Bei Theresa und ihrer Mutter hatten wir im Wohnmobil im Garten einen Platz zum Schlafen, es gab herrliches Essen und abends lagen wir im Whirlpool. Wir kamen mit Theresa ins Gespräch und, da wir ohnehin nicht in die High Sierras gehen wollten und uns es keinen Vorteil bringen würde noch weiter, bis direkt vor die Sierras zu gehen, bot sie uns an uns nach Kennedy Meadows zu fahren, damit wir dort unsere Pakete abholen könnten.

    Wir hatten mittlerweile über viele Möglichkeiten nachgedacht das Problem des hohen Schnees in den Sierras zu umgehen und sind am Ende zu dem Schluss gekommen, dass es das beste wäre bis an die Grenze von Kanada zu fahren und von dort aus runter zu wandern. Erst überlegten wir dies mit dem Aufenthalt auf einem Bauernhof zu kombinieren, doch haben wir uns nun dafür entschieden einen kleinen Roadtrip zu unternehmen. Über das Internet konnten wir glücklicherweise relativ günstig für zwei Wochen einen RV mieten, welchen wir dann am Ende in Seattle abgeben können. Das früheste Datum für die Miete lag allerdings noch ein paar Tage vor uns. Für Theresa war das kein Problem, doch fühlten wir uns schlecht bei dem Gedanken Theresa nichts für ihre Hilfe zurückgeben und im Gespräch erfuhren wir, dass es im Haus von ihr noch ein paar offene Baustellen gab.

    So machten wir uns also zuerst an die Gartenarbeit, was sich bei bis zu 40° C im Schatten nicht so einfach gestaltet. Anschließend reparierten Martin und ich ein großes Loch in der Wand des Flures und die restliche Zeit steckten wir in die Verlegung von Laminat, welchen Theresa schon vor längerem gekauft hatte aber noch nicht zum Verlegen gekommen war. Auch wenn nicht alles perfekt war, war Theresa sehr glücklich über unsere Hilfe und so gab es an einem Abend sogar Truthahn zu essen. Auch Martin und Vivi packten ihre Kochkünste aus und kochten uns ein wunderbares Gulasch, zu welchem ebenfalls der Sohn von Theresa eingeladen war.

    Nun sind wir gerade auf dem Weg zum Zion Nationalpark und haben bereits Las Vegas mitsamt eines Kasinobesuchs hinter uns gelassen. Las Vegas war eine Stadt ganz am Ende meiner Liste von Städten, die ich besuchen möchte. Doch wie der Zufall so will gab es in der Nähe keine RVs mehr zu vermieten und Theresa sagte, dass es kein Problem sei uns dort hinzufahren. Und wenn man schon mal da ist, muss man wenigstens mal ein Kasino besuchen und über den Strip fahren. Das war zumindest meine Einstellung und ich konnte die anderen überzeugen.

    Neben Las Vegas besuchten wir noch den Hoover Staudamm und anschließend den Grand Canyon Nationalpark. Man kommt sich vor wie vor einem gigantischen Papaufsteller. Der Canyon ist unfassbar groß und sieht wie in die Landschaft gemalt aus. Heute morgen besuchten wir noch einen anderen Stausee, in welchem wir schwimmen konnten. Und jetzt, auf nach Zion!
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