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- Day 10
- Wednesday, October 29, 2025 at 4:07 PM
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 178 m
GermanyBad König49°44’19” N 9°0’6” E
Fazit
October 29 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C
Herbstwanderung auf dem Moselsteig: Trier bis Bernkastel-Kues — Schönheit und Tücken bei Nässe
Der Moselsteig zählt zu den schönsten deutschen Fernwanderwegen: enge Flussschlingen, steile Weinberge, historische Orte und immer wieder grandiose Aussichtspunkte. Besonders im Herbst zeigt die Moselregion ihre ganze Farbpalette – gelbe, rote und braune Weinbergsterrassen, Nebelschwaden über dem Wasser und die kühle, klare Luft. Gleichzeitig bringt die Jahreszeit mehr Regen, nasse Wege und Laub, was einige Abschnitte zwischen Trier und Bernkastel-Kues deutlich anspruchsvoller macht.
Der Wind treibt wunderschöne Wolkenformationen am Himmel und die Sonnenstrahlen fliegen förmlich über die Landschaft.
Viele Abschnitte des Moselsteigs verlaufen auf schmalen Pfaden direkt an oder in den Weinbergen. Diese Terrassenwege sind oft steil, haben lockeren Schotter oder feine Schieferbruchstücke und können bei Nässe sehr rutschig werden. Lose Steine und nasses Laub verschlechtern den Halt zusätzlich. Zudem sind manche Naturstufen sehr hoch (z.B. Aufstieg in Biewer auf den Höhenweg), sodass diese Aufstiege besonders mit Gepäck kräftezehrend sind.
In den bewaldeten Abschnitten bilden Baumwurzeln, matschiger Lehm und nasses Laub eine rutschige Kombination. Nach längerem Regen verwandeln sich manche Forstwege in glitschige Bänder, die Trittsicherheit und Konzentration erfordern. Wenn das Profil des Wanderschuhs zugeklebt ist, rutscht man nur noch. Den Abstieg von der Ehranger Kanzel in den Ort hinein, sollte man daher bei Regen wirklich meiden.
Die Aussichtspunkte selbst sind ein zweischneidiges Vergnügen: Die Belohnung für den Aufstieg sind grandiose Blicke auf Moselschleifen, steile Rebhänge und winzige Dörfer in tiefen Tälern, aber die steilen und felsigen Passagen dorthin – glatte Steinplatten, schieferige Stufen – fordern bei Regen Konzentration. Beispiel hierfür ist der Aufstieg zum Kumer Knüppchen (Felsenkreuz Kammerwald).
Bei Nebel oder nach langem Nieselregen verschwinden Sicht und Haltbarkeit fast gleichzeitig: Man spürt dann die kühle Nässe im Nacken und hört nur noch das Tropfen der Rebstöcke. Uferwege in den Orten, etwa die Promenaden von Neumagen, Piesport oder Bernkastel-Kues, sind zwar flacher, können aber bei Hochwasser oder Dauerregen gesperrt oder schlammig sein – die Mosel zeigt dann, wie schnell sich Bedingungen ändern können.
Alles in allem hatten wir aber großes Glück mit dem Wetter. Die Wettervorhersage ändert sich genauso schnell, wie das Wetter selbst ;-). Was uns aufgefallen ist – es gibt wenige Hütten oder Unterstände im Wald, die dem Wanderer bei Regen Schutz bieten könnten. Der Moselsteig ist kein Höhenweg – sondern ein Steig! Das heißt, in vielen Ortschaften geht es steil hinunter und dann alsbald wieder steile Treppen hinauf.
Der Weg ist perfekt ausgezeichnet, auch ohne Karte oder App kann man sich eigentlich nicht verlaufen.Read more








