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  • Dag 194

    Andere Länder - andere Sitten!

    9. maj, Thailand ⋅ ☁️ 35 °C

    Die Thailänder ticken anders, das haben wir in den vergangenen Monaten immer wieder festgestellt. Echauffierten wir uns am Anfang noch über einiges, so machte sich inzwischen bei uns eine gewisse Gelassenheit breit. Mai bpenn rai, macht nichts: damit lebt es sich gut hier und es erspart einem Nerven!

    Die Uhren gehen hier in manchen Dingen anders als bei uns. Da ist beispielsweise die Planung von Vorhaben und Terminen. Zwei, drei Beispiele dafür, alle selbst erlebt in den letzten vier Wochen, sollen das verdeutlichen.

    Unsere Freundin Poms wurde am Sonntag von Songkran 70 Jahre alt. Ihr war nach keiner großen Feier, oder vielleicht doch.... Nun ist ihr Geburtstag stets am zweiten Tag von Songkran, und da ist hier einfach überall der Teufel los: Menschen ohne Ende unterwegs, in Restaurants, in den Malls ... Wir mit unserer deutschen Mentalität hätten Wochen vorher eine Reservierung im von uns bevorzugten Restaurant vorgenommen, die Gäste verständigt, und alles wäre gut gewesen.

    Nicht so in der Thai-Mentalität.
    Als Poms eine knappe Woche vor dem Geburtstag erstmals mit der Idee um die Ecke kam, es wäre doch schön, wenn wir gemeinsam mit der Bangkoker Schwägerinnen-Familie, die wir von der damaligen Gedenkveranstaltung für Chavalit am 16. März schon kannten, an ihrem Geburtstag zum Mittagessen in ein schönes Restaurant gehen würden, schauten wir uns an und dachten uns, dass das nun in diesem knappen Vorlauf mit einer Spontan-Reservierung für ca. 10 Leute aber eng werden könnte.

    Zwei Tage passierte nichts. Dann die Erkenntnis bei Poms, dass, uuups, Überraschung!, kein Restaurant mehr Reservierungen annahm, weil alle ausgebucht waren. Nach einigem Hin und Her endete es damit, dass wir zu Viert zum Lunch in einer Mall und anschließend im Kino waren, wir hatten auch darüber berichtet. Es war wirklich sehr schön, hat uns weiter zusammen wachsen lassen, aber - aus unserer Sicht gefühlt eben eine Notlösung.

    Anderes Beispiel. Im November hatten wir bei der anfänglichen gemeinsamen Exkursion zum Seerosen-Zuchtinstitut Dr. Suphon kennengelernt, einen Tierarzt, der u.a. auch in Hannover und Göttingen studiert hat, beruflich dann in Australien tätig war und mittlerweile 73jährig im Ruhestand ist.

    Christian besuchte im Dezember mit ihm einiges auf dem Campus der hiesigen Chulangkorn University und erstellte darüber auch einen Footprint. Ende April haben wir Dr. Suphon wieder getroffen, nun bei einem Stammtisch der Thailändisch Deutschen Gesellschaft (TDG). Eigentlich hatten wir uns von ihm bei dieser Gelegenheit bis November verabschiedet.
    Nun aber am Donnerstag letzter Woche erreichte uns eine WhatsApp von ihm: Was macht ihr am kommenden Sonntag, habt ihr Zeit? Meine Familie und ich würden uns gerne mit euch treffen, unsere Wohnung zeigen und anschließend mit euch essen gehen. Habt ihr Lust?

    Ja, natürlich hatten wir. Was für eine Ehre für uns, Wohnung zeigen ist schon sehr außergewöhnlich, wenn die Bekanntschaft noch nicht so intensiv ist (es waren ja insgesamt nur drei Treffen bisher). Und es war ein wunderschöner Nachmittag und Abend. Das Ehepaar und beide erwachsenen Kinder einschließlich Anhang waren beim Essen dabei. Viel zu schnell vergingen die festgesetzten zwei Stunden beim gemeinsamen Sukiyaki!. Wir haben uns herzlich verabschiedet am Ende und freuen uns alle, wenn wir uns im November wiedersehen. Eine weitere Wurzel für uns im thailändischen Boden.

    Eine anderes Feld ist teilweise die Zuverlässigkeit. Wir wollten gestern noch dafür sorgen, daß unser Internetvertrag für die Zeit unserer Abwesenheit von Mitte Mai bis Oktober für 90 Tage beitragsmäßig ruhend gestellt wird. Die Möglichkeit hierfür bietet unser hiesiger Versorger "true". Vergleichbares ist uns aus Deutschland nicht bekannt. Die 90 Tage-Frist stellt auch das Maximale pro Jahr dar und erspart uns damit immerhin rund 75 Euro.

    Ulrike war darum im MBK in dem Laden von "true" und veranlaßte alles Nötige. Wie gut, daß sie abschließend bei der Beratung noch einmal vergewissernd nach dem Beginn der Versorgungspause fragte, den sie vorher mit dem 15. Mai angegeben hatte. Und diese Nachfrage war genau richtig, denn es stellte sich heraus, daß der Angestellte stillschweigend den gestrigen Tag für den Anfang eingetragen hatte, wir ergo wahrscheinlich ab dem heutigen Datum ohne entsprechende Versorgung dagestanden hätten.

    Wir merken uns: Gerade hier vor Ort ist ein vergewisserndes Nachfragen zum Abschluß oftmals essentiell und kann eventuell sogar lebensrettend sein.
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