Die Fahrt in Ammans Old Town

Dann stand mir auch schon das anstrengendste des Tages bevor: 50 Minuten Fahrt vom Flughafen in die Altstadt. Wo soll man da nur anfangen? Alle paar Kilometer gibt es eine Polizeikontrolle. Ich blieb zum Glück verschont, während ich versuchte, mich an die Automatikfahrweise zu gewöhnen. Geschwindigkeitbegrenzungsschilder sah ich die ersten zehn Kilometer keine, dafür jeden anderen Irrsinn: Personen versuchten überall die Schnellstraße zu überqueren, manch einer benutze den Standstreifen für seinen Marktstand, einer rollte auf dem Standstreifen neben seinem Auto den Gebetsteppich aus, viele überholten rechts, Blinker existieren nicht und die rechte Fahrspur hat häufig extreme Schlaglöcher. In der Stadt wurde es dann noch schlimmer. Niemand richtet sich nach Fahrspuren, alle telefonieren am Steuer, Taxifahrer denken, sie haben immer Vorfahrt und einer fuhr mir fast den rechten Spiegel ab als er sich telefonierend dazwischen quetschen wollte, wo eigentlich gar keine Fahrbahn mehr war. Als ich einmal einen älteren Herren auf dem Zebrastreifen die Straße überqueren lassen wollte, wurde ich hupend zurechtgewiesen. Fußgänger müssen sich unterordnen. Ich hätte auch nicht erwartet, dass es hier so hügelig ist. Die Straßen hatten teilweise Steigungen und Gefälle, die an eine Achterbahn erinnerten. Irgendwann stellte ich den Wagen 100 m hinter dem Hotel in der Steigung eines Hügels ab und lief zum Hotel. Meine Parkplatzsuche wurde natürlich wieder von Hupen begleitet. Ich hatte es so gerade noch vor Sonnenuntergang geschafft, genau drei Stunden, nachdem ich an den Mietwagenschalter getreten war.En savoir plus