• Boujdour

    December 1, 2024 in Western Sahara ⋅ 🌙 21 °C

    Gestern Nacht, als ich gerade in meinen Schlafsack wollte, hielt ein Auto auf der Straße. Zwei Männer mit Taschenlampen stiegen aus, hoben einen Beutel auf und schauten sich in der Gegend um. Schließlich kamen sie in meine Richtung - es handelte sich um zwei Polizisten, die nach einer Passkontrolle fragten, warum ich einen Beutel mit Essen an den Straßenrand gelegt hätte. Erst wollten sie mir nicht glauben, dass ich es nicht war. Doch als sie sahen, dass ich nur mit den Fahrrad da war, sahen sie es ein und wünschten eine gute Nacht.
    Heute Morgen ging es dann bei fast windstillem Wetter mit angenehmen 23 km/h Richtung Boujdour. Die Landschaft war den ganzen Tag über gleich: Ewig weite Geröllwüste. Nach einigen km kam ich an einer Familie vorbei, die neben der Straße auf Picknickdecken lag. Sie luden mich zu einem Tee ein und ich erfuhr, dass sie auf dem Weg nach Laâyoune waren, doch das Auto eine Panne hatte und sie auf den Abschleppdienst warteten. Nach einiger Unterhaltung verabschiedete ich mich wieder, und sie ließen es sich nicht nehmen, mir Kohle, Tee und Zucker mitzugeben, damit ich unterwegs Tee kochen kann.
    Zur Mittagspause wechselte ich wieder meine Kette und reinigte den gesamten Antrieb vom Sand. Dabei hielten gleich zwei Autos mit Europäern, die selbst auf Reise waren und fragten, ob ich Hilfe bräuchte. Die einen gaben mir dann sogar noch eine kalte Limo aus ihrem Kühlschrank.
    Am Abend erreichte ich dann die große Stadt Boujdour und deckte mich ordentlich mit Früchten und Wurst ein, denn das bekam ich in den kleinen Orten auf der Route sonst nicht. Total überladen ging es dann weiter in Richtung des 350 km entfernten Dakhla. Heute schaffte ich es dann, die 200 km - Marke zu brechen! 🥳
    Read more