• Laâyoune

    November 30, 2024 in Western Sahara ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute fuhr ich noch die paar km nach Tarfaya. Hier war Antoine de Saint Exupéry, der Autor des Kleinen Prinz, für einige Monate als Pilot für die Flugpost zwischen Rabat und Dakar eingesetzt. Daher gibt es in der Stadt ein Museum über ihn, das aber am Samstag nur auf Anfrage öffnet. Da ich Niemanden erreichte, blieb mir nur die Vorräte aufzufüllen und Richtung Laâyoune weiterzufahren.
    Nur auf der Karte konnte ich sehen, dass ich dabei die Grenze zur völkerrechtlich umstrittenen, aber von Marokko kontrollierten Westsahara überquerte. Insgesamt war die Fahrt aber eine ganz schöne Qual, denn ich hatte andauernden Gegenwind und war meist nur mit knapp 15 km/h unterwegs. Entsprechend erschöpft stoppte ich nach 50 km für die Mittagspause. Ich kochte gleich das Abendessen mit und machte eine Stunde Mittagsschlaf, denn am Abend und in der Nacht sollte der Wind aufhören. Als ich gerade wieder losfahren wollte, hielt ein Auto und der Fahrer bot mir Wasser an. Da ich noch reichlich hatte, lehnte ich dankend ab und er gab mir zwei Dosen Sardinen.
    Gegen 17 Uhr ließ der Wind tatsächlich nach und kurz nach Sonnenuntergang erreichte ich Laâyoune. Vor dem Einfahren war eine der in der Westsahara üblichen Passkontrollen obligatorisch. Doch der Polizist war sehr freundlich und unterhielt sich noch kurz mit mir.
    In der Stadt selbst vergisst man volkommen, dass man in der Wüste ist: Grünen Bereich Promenaden mit Gras und Palmen, Springbrunnen, Supermärkten und Häusern soweit das Auge reicht. Dazu zahlreiche spielende Kinder und viel Verkehr.
    Nach diesem seltsamen Ausflug ging es zurück in die Wüste. Unter Verbrauch einer Kekspackung, zwei handvoll Datteln und einem Brot mit Marmelade fuhr ich noch bis 23:30 Uhr, ging 200 m von der Straße weg und baute meine Liege auf. Die erhofften 200 km hatte ich zwar nicht geschafft, aber immerhin 175.
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