• Iwik - Parc national du Banc-d'Arguin

    December 10, 2024 in Mauritania ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute morgen ging es wie geplant in den Nationalpark Banc d'Arguin. Anfangs musste ich zwar immer aufs Navi schauen, um die Straße zu finden, aber es ließ sich auf kiesigem Boden gut fahren. Nur bei den einigen Metern breiten Sandstreifen war Schieben angesagt. Irgendwann kam dann ein Bereich, in dem weit und breit nur tiefer Sand zu sehen war und ich beschloss, mit genügend Wasser und Essen weiter zu marschieren - so war ich schneller.
    Noch bevor ich zweihundert Meter gelaufen war, kam auf der zuvor verlassenen Piste eine Jeep. Der Fahrer bot mir an, mein Fahrrad bis zu meinem 36 km entfernten Zielort Iwik zu transportieren. Doch er wollte dafür ohne Witz 800 €. Als er über mein letztes Angebot von 20 € nur lachte, wünschte ich ihm eine gute Fahrt und lief weiter. Da war er dann doch bereit, zumindest mich kostenlos mitzunehmen.
    Abgesetzt wurde ich vor dem Verwaltungszentrum des Parks, neben dem es auch eine Forschungsstation gab. Gerade waren dort niederländische Forscher, die u. a. untersuchen, wie viele der beringten Zugvögel aus dem niederländischen Wattenmeer erfolgreich hier im Überwinterungsgebiet ankommen. Eine Biologin erklärte die Forschung und gab nützliche Tipps für die Vogelbeobachtung. Dann wollte ich ins Dorf Iwik, wurde aber von einem Parkranger aufgehalten - ich müsse erst den Tageseintritt von 5 € zahlen. Wir hatten bereits alles fertig und er wollte mir nur noch das Wechselgeld geben, als der Direktor des Parks ihm befahl, mir mein Geld zurück zu geben. Obwohl ich zuvor nur ein paar Worte mit ihm gewechselt hatte, schenkte er mir den Eintritt - "Die Deutschen sind unsere Freunde". Womöglich lag es daran, dass Deutschland den Bau der Station mitfinanziert hatte. Da er mich auch zum Mittag einlud, verspeiste ich mit 20 Parkwächtern und Wissenschaftlern eine ordentliche Portion Kamelfleisch mit Reis.
    Danach ging es wirklich in das Dorf Iwik. Sogleich wurde ich von einer Imraguenfamilie zum Tee eingeladen. Am Abend beobachtete ich noch, wie die letzten Pirogen nach dem Fischen wieder einliefen und natürlich hielt ich auch nach Vögeln Ausschau. Am beeindruckensten waren die Pelikane.
    Für die Nacht brauchte ich dann nicht auf den Campingplatz, denn der Direktor bot mir an, in der Station zu schlafen...
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