• Chami

    December 9, 2024 in Mauritania ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute morgen wurde ich durch heftigen Wind geweckt, bei dem ich froh war, dass mein Zelt nicht ganz weggeblasen wurde. Bis ich mit Frühstück, Fahrradreinigung und Kettenwechsel fertig war, hatte er aber schon wieder nachgelassen.
    So kam ich mit ca. 20 km/h auch sehr gut voran und erreichte schnell ein kleines Dorf mit Café, Lebensmittelgeschäft und vor allem einer Wasserquelle. Da es gestern nur Wasser zum Kaufen gab, hatte ich nämlich nur das Nötigste mitgenommen und meinen letzten Tropfen auf dem Weg ausgetrunken.
    Nach diesem kleinen Ort ging es immer durch weite, flache Sandwüste. Die Orte sind aber bereits etwas häufiger, etwa aller 25 km.
    Einmal hielt ein Auto an, der Mann erkundigte sich, wie es mir geht und fragte dann nach einem Geschenk. Er schaute suchend in meine Taschen, woraufhin ich ihm einen Kuli gab. Das befriedigte ihn nicht, er wollte auch Papier zum schreiben, am liebsten mein Buch. Doch ich fragte ihn, ob er ein Geschenk für mich habe. Darauf zeigt er mir nur seine leeren Taschen und ich fuhr schließlich weiter. Eine seltsame, etwas dreiste Person.
    Es gab aber wieder viel mehr freundliche Leute, die mich fragten, wohin ich fahren würde und sich kurz mit mir unterhielten. Einer schenkte mir sogar einen Beutel mit Essen.
    Im Tagesziel Chami kam ich früh an und entdeckte zwei andere deutsche Reisende. Der Eine auch mit dem Rad, wollte in den Osten Mauretaniens, und der Andere mit dem Auto war auf dem Weg, seine zweite Frau im Senegal zu besuchen. Wir tranken zusammen einen Tee, machten einen Spaziergang durch die Stadt und campten dann auch gemeinsam am Stadtrand.
    Morgen plane ich einen Abstecher in den Nationalpark Banc D'Arguinin zu unternehmen. Mal sehen, ob mein Fahrrad mit seinen viel zu schmalen Reifen und zu hohem Gewicht, mit den sandigen Pisten klar kommen wird...
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