• Insel Gorée

    31 de diciembre de 2024, Senegal ⋅ ☀️ 28 °C

    Gestern hatte ich mangels anderer Optionen einen Polizeiposten an der Straße gefragt, ob ich in seiner Nähe mein Zelt aufschlagen könnte. So musste ich mich heute Nacht, mitten in Dakar, zwar nicht vor Dieben fürchten, allerdings sollte ich auch mit dem Schichtwechsel vor um 7 Uhr weg sein.
    Also stand ich früh auf und hatte genügend Zeit, meine Reifen am Fahrrad zu wechseln und dann noch das Museum der Schwarzen Zivilisationen zu besuchen. Von dem imposanten Gebäude her hatte ich jedoch mehr erwartet. Die Ausstellung war zwar teils ganz interessant, aber nicht besonders groß und die zahlreichen Statuen, sowie Masken wurden ohne große Erklärungen hingestellt.
    Gegen Mittag wollte ich dann mit Cyprian und Lukas, die ich gestern wieder gesehen hatte, sowie Jannick und Chris die Insel Gorée besuchen. Sie ist sehr berühmt und als UNESCO-Erbe eingetragen, da hier wohl ein wichtiger Knotenpunkt im Sklavenhandel, und der letzte Punkt vor der Verschiffung war. Allerdings fiel die Fähre, die wir nehmen wollten, aus und wir mussten nach langem Anstehen für das Ticket nochmal 2 h in einem Aufenthaltsraum auf die Abfahrt warten. Dann kam es aber doch noch zur 15 minütigen Überfahrt. In einem ehemaligen Sklavenhaus, in dem oben Sklavenhändler und in den Kellern Sklaven lebten, konnten wir mehr über den Sklavenhandel erfahren. Die Sklaven wurden auf den Flüssen aus dem senegalesischen Hinterland an die Küste gebracht, und dort an neue Besitzer verkauft, bevor sie unter unmenschlichen Bedingungen nach Amerika verschifft wurden.
    Nach dem Museum sahen wir uns noch etwas auf der an sich sehr schönen, entspannten Insel um. 18 Uhr wurde es dann Zeit, zurück nach Dakar zu fahren. Ich wollte nämlich noch wieder bis an den Lac Rose, um dort mit Mohammed und Awa Silvester zu feiern. Nach einer nicht enden wollenden Fahrt durch Dakars überfüllte Straßen kam ich schließlich kurz nach 22 Uhr an - also zumindest noch eine Stunde vor deutschem Neujahr. Ich rief natürlich zu Hause an und wir stießen so zusammen mit meiner Familie auf das neue Jahr an. Danach aßen wir festlich, bis zum Neujahr im Senegal. Ganz so genau auf die Sekunde nimmt man es hier nicht und daher stießen wir etwas verspätet an. Feuerwerk gab es hier, abseits von Dakar, leider nur sehr wenig, doch wir leisteten einen kleinen Beitrag. Anschließend ging es zum Feiern und Tanzen in ein Restaurant in der Nähe...
    Frohes Neues Jahr an alle! Ich wünsche euch Gesundheit, Glück und alles Gute! Und bedanke mich, dass so viele Interesse haben und meinen Berichten folgen!
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