• Pita

    January 31 in Guinea ⋅ 🌙 25 °C

    Nach dem Frühstück begleitete mich Mohammed-Ali heute noch über die Piste, die zu seinem Haus führt, bis zur großen Straße. Von dort aus fuhr ich dann nochmal einen kleinen Abstecher auf den Markt, um Erdnussbutter zu kaufen. Danach ging es auf die Nationalstraße, die bis nach Conakry führt.
    Mein Ziel war eine Hühnerfarm, von der mir jemand erzählt hatte und auf der ich hoffte, für eine Woche Arbeit gegen Kost und Logis zu bekommen. Als ich fast da war, stand auf der Straße sogar ein Schild "Ferme avicole" nach links in 600 m. Also folgte ich der Anweisung, doch die Piste verzweigte sich und die Gebäude sahen alle nach Wohnhäusern aus. Nachdem ich eine Frau fand, die die Farm kannte und mir den Weg beschrieb, fand ich sie dann aber schnell. Dort saß Mohammed und schraubte gerade an seinem Motorrad herum. Er empfing mich sehr freundlich, fragte wo ich herkam. Es stellte sich allerdings heraus, dass der Farm die Finanzierung abgedreht worden war. Die mehreren hundert Hühner waren verkauft worden und Mohammed saß nun als Angestellter nur noch den ganzen Tag da, um die Anlage und die 4 Ziegen zu bewachen. Ich fragte ihn, warum das Projekt so unrentabel gewesen war und das Geld aus dem Verkauf nicht neu investiert wurde, doch das habe wohl der Chef "gegessen". Nun bauen sie etwas Gemüse und Obst an, doch wirklich Arbeit gibt es nicht, und ich unterhielt mich nur noch etwas mit Mohammed, der sehr erstaunt war, dass in Deutschland weder Orangen, Mangos noch Maniok wächst.
    Ich fuhr dann weiter durch die Stadt Pita und nahm einige km dahinter einen 14 km langen Abzweig zu einem Wasserfall, denn von diesen gibt es in der Gegend viele. Die Piste war jedoch in keinem guten Zustand und ich fragte mich zwischendurch schon, ob sich der Aufwand für einen Wasserfall lohnte. Etwas albern fand ich dann auch, als ein Mann 2,5 € Taxe haben wollte, mit der Begründung, dass damit die Straße in Stand gehalten wird. Als ich dann aber schließlich nur noch zwei km vor mir hatte, wurde ich schon mit einem tollen Ausblick bei Sonnenuntergang belohnt. Im letzten Licht erreichte ich dann nach einem steilen Abstieg auch einen kleinen Wasserfall. Bevor es zu kalt wurde, schnappte ich Handtuch und Seife, um eine Dusche zu nehmen. Mein Nachtlager schlug ich dann in der Nähe auf, denn wie geplant zurück zu fahren, wäre in der Dunkelheit und auf der steilen, teils rutschigen Piste lebensmüde gewesen. Zudem warten hier morgen noch größere Wasserfälle und eine Lianenbrücke auf mich...
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