• Segueya

    February 3 in Guinea ⋅ ☁️ 32 °C

    Nach einer ganz ruhigen Nacht und einem entspannten Frühstück, fuhr ich heute weiter in Richtung Kindia. Weil meine Familie Mitte Februar mit dem Flugzeug nach Sierra Leone kommen wird, habe ich noch über eine Woche hier in Guinea frei und suchte daher heute wieder nach einer Farm zum Mitarbeiten.
    Da nur GoogleMaps mir überhaupt Optionen anzeigt, versuchte ich damit einen Gemüsehof, 5 km weg von der Hauptstraße zu finden. Nachdem ich das letzte Dorf davor durchquert hatte und Zweifel bekam, ihn zu finden, begann ich, Leute zu fragen. Der Erste meinte, es gäbe wohl eine Farm, aber er kenne sich nicht aus. Der Zweite behauptete, es gäbe gar keine, der Dritte gab dann eine Wegbschreibung. Erschwerend kam übrigens hinzu, dass jeder Zweite, wegen der Ähnlichkeit von "ferme" und "femme", dachte, ich würde eine Frau suchen. Als ich aber der Wegbschreibung folgte, kam ich in einem abgelegenen Dorf an, in dem nur wenige, gebrochen Französisch sprachen, mich aber wieder zurück zum Markt in dem Dorf schickten, aus dem ich kam. Also gab ich die Sache auf und probierte die nächste Option.
    Diese lag ca. 10 km Piste von der großen Straße entfernt und ich fand sie tatsächlich auch. Nur sprachen die Leute, die ich dort vorfand, gar kein Französisch - abgesehen von "Hallo" und "Wie geht's?". Ich konnte mich daher nicht so richtig verständlich machen. Hungrig kochte ich mir dann erstmal mein Mittagessen und wechselte die Bremsbeläge und einen Bowdenzug am Rad. In den letzten Tagen hatte das Fahrrad einige seltsame Geräusche von sich gegeben und ich suchte das Problem. Es war schnell gefunden: Das Radlager hatte Spiel und war verschlissen. Da muss ich in Conakry wohl ein neues Rad besorgen...
    Abends kam ich dann noch zu einem Wasserfall. Wieder konnte ich eine Dusche nehmen, obwohl das Wasser mehr als Sprühregen herunter kam und zudem eisig kalt war. Da man es mir mehrfach anbot, beschloss ich dann auch hier mein Zelt aufzuschlagen.
    Es kamen dann noch ganz viele Bauarbeiter, die hier an Häusern für Touristen bauen und sich oder ihre Motorräder nach Feierabend wuschen. Insgesamt finde ich es lustig, wie viel Wert hier auf Sauberkeit gelegt. Oft sieht man komplett eingeseifte Motorräder und an jedem Fluss waschende Frauen, während die Straßen eher dreckig und zugemüllt sind.
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