• Mamou

    February 2 in Guinea ⋅ ☁️ 29 °C

    Nach wenigen km Piste kam ich heute schnell wieder auf die Hauptstraße und konnte sogleich bergab rasen. Nur der schlechte Straßenzustand nervte - ich musste mehrmals von 50 auf 5 km/h abbremsen, um holprige Bereiche zu passieren.
    Trotzdem dauerte es nicht lange, bis ich dann nach überwiegend Talfahrt und nur wenigen Aufstiegen in Mamou ankam. In dieser Stadt hob ich Geld ab und kaufte ein. Ich wollte die Foniohirse, die ich bei Mohammed-Ali gegessen hatte, mal selbst kochen und fragte daher bei einem Stand mit Reis nach. Sie hatten keine, doch die Verkäuferin führte mich durch den ganzen Markt zu einem anderen Stand. Als ich dort fündig wurde und zurück zum Fahrrad kam, befragten mich einige Männer, wo ich herkam und wo ich hin fuhr. Auch wenn meine Flaschen halbvoll waren, ließen sie es sich nicht nehmen, mir Wasser zu kaufen.
    Nach Mamou wurde die Straße einwandfrei: Auch wenn es nun schon mehr bergauf ging, konnte ich längere Talfahren mit 65 km/h fahren. Weil ich keinen besseren Platz fand, machte ich wenige Meter neben der Straße Pause. Der Verkehr ist hier deutlich mehr und es kamen regelmäßig LKWs vorbei, die mir im Vorbeifahren zu hupten, winkten oder mir einen Daumen nach oben zeigten.
    Als ich weiterfuhr, hielt mich einmal durch Winken ein Mann an. Er gestikulierte erst, dass er Wasser wolle, nahm aber meine Flasche nicht, sondern wollte dann Essen. Zwei Bananen nahm er zwar, doch sagte er in gebrochenem Französisch, dass er eigentlich Geld wolle. Generell passiert es hier in Guinea häufiger als zuvor, dass man nicht nur von einigen Kindern, sondern auch von Erwachsenen nach Geld gefragt wird.
    Abends hatte ich noch einen steilen Aufstieg vor mir, den ich in Serpentinen nach oben fuhr, als ein Motorradfahrer entgegen kam und mit der Hand zum rechten Straßenrand zeigte. Ich dachte, ich sollte trotz leerer Straße ganz rechts fahren. Dabei wollte er nur, dass ich anhalte, um ein Selfie mit ihm zu knipsen. Nach ganzen 120 km baute ich dann mein Zelt auf und kochte die Foniohirse, die wohl eine der ältesten Getreidesorten ist und auch aus Westafrika kommt, bei mir aber eher zum Brei wurde.
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