• Arbeit in einer Baumschule

    February 5 in Guinea ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute war etwas früheres Aufstehen als sonst angesagt, denn um 8 Uhr sollte ich in der Baumschule sein und vorher wollte ich ja noch frühstücken, was ich gemeinsam mit meinem Gastgeber tat. Danach verabschiedete ich mich von ihm, mit dem Versprechen ihm hier nicht erhältliche Tennisschläger und -bälle aus Deutschland zu senden. Nach wenigen km kam ich in der Baumschule an, doch Sanossya war noch gar nicht da - er frühstückte noch in seinem Laden gegenüber und wir begannen erst gegen 9 Uhr mit der Arbeit.
    Er zeigte mir, wie man mit einem Messer in die jungen Zitronenbäume so einschneidet, dass man dann eine Knospe von Orange, Mandarine oder einer anderen Zitronensorte mit Plastik fixieren kann. Schon nach einer Woche soll die Knospe dann mit dem Baum verwachsen sein und austreiben. Dann wird der Rest an Ästen von dem Zitronenbaum gekappt - er dient nur als Unterlage, die Wasser für die aufgepropfte Sorte liefert. Im Prinzip macht man es bei uns mit Apfelbäumen nicht anders, um die gewünschten Sorten zu erhalten.
    Schnell hatte ich das Prinzip verstanden und arbeitete dann drei Stunden neben Sanossya, um Übung in der etwas fummeligen Arbeit zu erlangen. Wir schafften in der Zeit, bestimmt über 50 Bäume zu veredeln. Zum Schluss zeigte er mir dann noch, wie man einen Baum bekommt, der Orangen, Mandarinen und Zitronen trägt: Es werden einfach drei Knospen der verschiedenen Bäume eingesetzt - umso fummeliger.
    Mittags fuhren wir dann noch in den Garten seiner Familie, um neue Knospen von Zitrone und Mandarine zu besorgen, denn dort stehen seine nachzuchtwürdigen Bäume. Nebenbei erklärte er mir ganz viel über die Aufzucht von Mangos, Bananen und vielem mehr. Auf dem Weg kamen wir auch an Plantagen vorbei, die seit Ende der Kolonialzeit mangels Finanzen brach liegen. Auch wenn die Regierung eigentlich Geld investiert, kommt bei den arbeitenden Leuten durch Korruption wohl nichts an.
    Nachmittags war dann noch das Gießen mit großen Gießkannen dran, bevor wir im Abend nochmal 1,5 h pröpften.
    Mittagessen und Abendbrot aßen wir in Sanossyas Laden, der quasi gleichzeitig auch ein Restaurant mit ein paar Sitzgelegenheiten ist.
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