• Doe's Village

    March 10 in Liberia ⋅ ⛅ 27 °C

    Unter viel Beobachtung baute ich heute mein Zelt wieder ab, aß Frühstück und dann ging es weiter auf der Piste im Richtung des ca. 200 km entfernten Greenvilles. Schnell kam ich durch ein Ölpalmplantage, die sich fast 10 km lang zog - immer eine Palme neben der anderen und dazwischen zahlreiche Arbeiter. Da es ständig steil bergauf und -ab ging, floss mir der Schweiß in Bächen vom Körper, was aber den ganzen Tag so bleiben sollte.
    Nach dem Schlenker in die Plantage ging es - nach dem ersten Schlammloch, das mein Fahrrad ordentlich einsaute - zurück auf die breite Piste, die noch ziemlich gut befahrbar war. Als ich dann durch eine kleine Stadt kam, aß ich dort in einer Garküche Fufu zum Mittag. Als ich wieder weiterfahren wollte, musste ich angesichts der Geräusche meines Fahrrads gleich wieder stoppen: Der Schlamm war getrocknet und eine Reinigung unumgänglich.
    Auf dem weiteren Weg kam ich an einem Fluss vorbei, in dem bereits einige Kinder Wäsche wuschen. Ich nutzte die Gelegenheit für ein Bad und machte auch mein T-Shirt komplett nass, was aber schon 5 Minuten später wieder ganz trocken war. Weil die Kinder mich um Essen baten, gab ich ihnen mein restliches Gary. Die letzten 20 km heute wurden dann die schwersten, aber auch schönsten. Es begann nämlich endlich der Regenwald entlang der Straße herum, die aber über noch steilere Hügel führte und sich noch in Bau befand. Mit einigen Pausen und Unmengen an Bananen essend kam ich aber allmählich voran. Einmal legte ich mich aus purer Dummheit in einem Schlammloch hin - was vorher noch nicht dreckig war, wurde es so. Daher blieb mir keine andere Wahl, als noch bis nach Doe's Village am Fluss zu fahren. Am Polizeiposten wies man mich gleich darauf hin, dass die Brücke kaputt sei, die Fähre erst morgen wieder fuhr, ich aber hier mein Zelt aufschlagen könne. So ging ich dann nur noch zum Fluss, um mit der Hilfe einiger Kinder, mich und mein Fahrrad vom schlimmsten Dreck zu befreien. Für ihre Hilfe gab ich ihnen dann auch etwas Geld als Lohn.
    Zum Abendbrot kochte ich Reis und aß den mit einem Motorrad-Taxifahrer, der Cyprian, Jannick und Lukas gesehen hatte, die hier zwei Tage vor mir waren und die ich hoffentlich noch einhole. Erschöpft von der anstrengenden Fahrt ging ich dann früh ins Bett.
    Read more