• Heimreise

    22 de junho de 2024, Alemanha ⋅ 🌬 15 °C

    Es war still und diesig auf der Fahrt nach Kiel. Wir hatten "Seegang Marke Ententeich", wie unser Kapitän angekündigt hatte. Ich war oft wach, durch die Aufregung des Abschieds. So bekam ich die Einfahrt nach Kiel mit, obwohl es noch sehr früh war.

    Kiel präsentierte sich exakt so wie an den letzten zwei Samstagen, grau, nieselig und ruhig. Als wir einfuhren war das große MSC Schiff noch nicht da, aber als wir dann aufstanden sah man alle Schiffe wie sonst auch. Auch wurde die AIDAnova wieder betankt für die nächste Reise.

    Dann kamen die letzten Male: Ein letztes Mal die Kabine sehen, ein letztes Mal schöne Ecken auf dem Schiff entdecken, ein letztes Mal Frühstück im Fuego (leider ohne sich von Radj verabschieden zu können), ein letztes Mal von Bord gehen.

    Das Auschecken lief für uns reibungslos. Noch beim Weg zum Frühstück hatten wir das Gedränge derjenigen beobachtet, die ihre Koffer nicht hatten abholen lassen.
    Unser Handgepäck konnten wir beaufsichtigt zwischenlagern, so dass wir ohne frühstücken konnten. Ich bekam meine Taschenmesser wieder, die ich beim Einchecken abgeben musste, wir mussten nirgendwo anstehen und wir fanden gut unsere Koffer wieder.

    Dann zogen wir los zur nächsten Bushaltestelle.
    Schock: Aufgrund der Kieler Woche werden alle Bushaltestelle die uns genutzt hätten nicht bedient.
    Erlösung: Erst ab 12 Uhr (es war kurz nach 10).
    So waren wir gut eine dreiviertel Stunde vor der Abfahrt am Zug. Der war schon da, also konnten wir schon unsere Plätze einnehmen. Dank Tim die gleichen wie auf der Hinfahrt.
    Nach und nach füllte sich der Zug mit anderen Passagieren von der AIDA. Zum Glück hatten wir uns für den ÖPNV entschieden, bei den Shuttlebussen muss es wohl chaotisch gewesen sein.

    Wir waren mit 6 anderen gut gelaunten Ex-Passagieren im Abteil. Man stellte fest: Man hatte sich nun so sehr an die hygienischen Verhältnisse an Bord gewöhnt, sodass man spontan das Bedürfnis hatte, den Fußball-gebeutelten Zug zu desinfizieren.

    Wir hatten fast eine Stunde Umstiegszeit in Hannover, da spielten wir Kniffel auf dem Bahnsteig.
    Im Zug von Hannover nach Halle teilten wir uns das Abteil mit einem alten Ehepaar (auch über 60 Jahre verheiratet), die gerade von einer Flusskreuzfahrt kamen. Sie hatten auch schon Kreuzfahrterfahrung seit 1991 und teilten mit uns ihre Erfahrungen über verschiedene Reedereien.
    Scheinbar halten Tanzen und Kreuzfahrten fit, und sind gut für die Ehe.

    Dann kamen wir an in Halle. Hier war es viel wärmer und viel schwüler als an der Küste. Wir bekamen gut eine Straßenbahn und beobachteten die Leute und die Stadt. Plötzlich waren die Altersstufen zwischen 6 und 19 wieder vertreten.
    Halle ist schön, es ist schön wieder nach Hause zu kommen. Aber man hat halt wieder den Kontrast zu Skandinavien was Sauberkeit und entspannte Stimmung angeht.

    Wieder zu Hause aßen wir erstmal ein Eis und stürzten uns ins Ausräumen der Koffer.
    Pflichtbewusst stiegen wir auf die Waage: Zugenommen hatten wir beide nicht.

    Ich hab das Gefühl: jetzt holt mich so langsam die Erschöpfung der letzten Wochen ein. Das liegt vermutlich daran, dass die Spannung der Reise nachlässt, aber auch daran, dass mir das erfrischende Seeklima und das entsprechende Meer-Panorama fehlt.
    Es ist gut, dass der Urlaub vorbei ist. Zwei Wochen waren gut um anzukommen, sich seelisch zu erholen und aufzutanken. Aber länger wäre nicht gut gewesen, man hätte sich dann dran gewöhnt, verwöhnt zu werden und das ist nicht gesund.
    Aber die Sehnsucht zur See zu fahren ist auf dieser Reise sehr dominant wieder aufgekommen. Allgemein hat mich alles angezogen, das damit zu tun hat, selbst die Werften und Containerhäfen (die jetzt nicht vor Ästhetik strotzen) haben mich angezogen, und ich habe nahezu jeden Tanker und jedes Frachtschiff und fast jedes Segelboot fotografiert, das ich auf See gesehen habe.

    Michaela konnte gut von der Arbeit abschalten und ihre "Akkus" wieder laden. Sie hatte besondere Freude an den kunstvollen Orten der Reise und an skandinavischen Handarbeiten (z.B. die besondere Wertschätzung des Strickens). Auch ihr fehlt das Meer und die Grundfreundlichkeit (der Norweger, Dänen und der lieben Schiffs-Crew).
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