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  • Day 83

    Verschlafenes Jambiani

    December 24, 2016 in Tanzania ⋅ ⛅ 31 °C

    Das Dorf Jambiani übersteckt sich über einen Küstenabschnitt von 5 bis 6 Kilometern. Und da wir uns als Gruppe in drei verschiedene Unterkünfte aufteilen mussten, gab es die ersten Tage (vor allem für mich, mit der am weitesten außerhalb liegenden Unterkunft) eine Menge zu laufen. Dadurch ergab sich aber eine gute Gelegenheit, um die Gegend und einige ansässige Leute näher kennenzulernen. Diese begegneten mir sehr freundlich und aufgeschlossen und begleiteten mich einige Mal eine halbe bis dreiviertel Stunde während meines Fußmarschs durch die Siedlung. Ich lernte einige Wörter Swahili und erfuhr Wissenswertes über die Insel. Simon, der Betreiber meiner Unterkunft, war auch ein Ortsansässiger. Und wenn auch nicht geboren auf Sansibar, erfuhr ich die Geschichte, die ihn zum Besitz eines eigenen kleinen Gästehauses und seines damit verbundenen Business brachte.
    Als Hausmeister für ein größeres Hotel begann seine Zeit auf Sansibar. Er hatte ein Zweijahresvertrag und begann mit dem zurückgelegten Geld ein kleines Grundstück zu erwerben und auf den Bau eines Hauses zu sparen. Nach Ablauf des Zeitraums hatte er alles zusammen und der Bau war bereits so gut wie abgeschlossen. Doch sein Hotel verlängerte sein Vertrag um weitere zwei Jahre, womit er das Haus an eine Frau aus Spanien vermietete. Die Frau war jedoch so „gerissen“, einen Teil des Hauses über AirBnB an internationale Gäste zu vermieten, sodass sie während ihres Aufenthalt sogar mehr Buchungseinnahmen, als Mietausgaben zu beziffern hatte. Jedoch erkrankte ihre Mutter zu Hause in Spanien, was sie zu einer Rückkehr in die Heimat veranlasste. Sie erzählte Simon offen von dem Geschäft und er übernahm das Konzept. Während meines Aufenthalts war somit bereits ein zweites Gästehaus im Bau, was er als sehr glückliche Fügung in seinem Leben beschrieb.
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