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  • Day 5

    Eine Nacht auf einem Hochplateau?

    April 19 in Oman ⋅ ☀️ 23 °C

    Nun muss Wasser und Gemüse her - bald muss wieder gefuttert werden können. Wasser, ach ja der liebe Oliver hatte uns gesagt an jeder Mosche gibt es Wasser. Wir fuhren in uns bislang sehr unbekannten Ort und wir wissen ja nun, eine Mosche gibt's in jedem noch so verlassenen Dorf. Mosche gefunden, Kanister raus und füllen. So gefühlt ein Liter / Minute aber besser als nichts. Also standen wir da und füllten, gleichzeitig rief der Muezzin zum Gebet und die Dorfbewohner (also natürlich nur die männlichen, die Frauen "wollen" das ja eh nicht;-)) strömten aus jedem ecken hervor und wir vor der Mosche, Flo dafür in kurzen Hosen. Aber eben in Oman ist ja alles easy. Tatsächlich nur freundliche Gesichter und Mimiken, zumindest diejenige welche wir sahen. Stell Dir vor es wär ein Moslem falsch bekleidet an einer Dorfkirche - ist nur so eine Vermutung aber lassen wir das.

    Nach unserem ersten Wadi hatten wir noch nicht genug. Reiseführer raus und was gibt's denn noch so hier in der Gegend. Ein paar alte Gräber und ein Geisterloch - tönt spannend - los! Aber ja, wieder machts der Weg dorthin noch spannender. Diesmal wars wie kommt man dort hin, denn im Reiseführer ist keine Adresse drin. Irgendwo den Berg hoch - versuchen wir's. Steil ist es allemal und ich als Beifahrer - eieiei... wenigstens befestigte Strassen und meistens vollstes Vertrauen in die Fahrkünste Gisi's. Mit dem Rest musste ich selber fertig werden. Aber der Weg das merkten wir schnell war der falsche für unser eigentliches Ziel. Kein Problem Zieländerung und schon stimmts. Das ist Navigation à la Herrmann.
    Nach ca 1001, mit Felsbrocken und Geissen verstopft, verdammt steilen Haarnadelkurven kamen wir "oben" an. Was für eine Aussicht auf die Küste und was für ein grandioses Hochplateau - da bleiben wir.
    Nach ein paar Fotos hiess es Kocher raus - Linseneintopf kochen und Zelt aufbauen. Schon wieder - Holz vergessen zu kaufen, aber Miss und Mr. Mc Giver machen eben trotzdem Feuer, einfach mit einem Holzstück und geniessen die Ruhe und den leider vom fast-Vollmond etwas zu hellen Sternenhimmel. Grandios! Ab ins noch warme Bedchen, aber plötzlich wars vorbei mit der Ruhe. Ein Sturm zog auf oder einfach auch der normale Wind für den gelehrten Alpinisten. Schön, auf dem Plateau servierte Touris, im Dachzelt hoch über der Meeresküste, ein gefundenes fressen für den Wind.
    Janu runter ist im dunkeln nun keine Option also alles Winddicht und so geräuscharm wie möglich und Oropax so tief rein wie möglich. Irgendwann war der Wind mürbe geträumt und ausgeharrt und so gab er auf...

    Die windige Nacht auf dem Hochplateau hinter uns, assen wir mit speziellen Insekten (bedrohliich laut tönende kleine Grillen und riesige Biene/Wespe/Hornisse) unser traditionelles CH-Frucht-Müesli.

    Mit etwas flauem Gefühl, als ich an die "da obe Abefahrt" dachte, denn es war wirklich sehr steil fuhren wir los. Ach ja da war noch was mit dem Gelände Gang. Merke Gelände-Gang und Bergabfahrt passt bei Toyota offensichtlich nicht zusammen. Zumindest sagte uns das Getriebe zweimal. Ok lassen wir das aber es wäre die letzte Fahrt wenn die Bremsen zu heiss werden oder die mit Armierungseisen hervorstehenden Strasse einen entscheidenden Pneu aufschlitze und wir im Camper etwa 5 km den Felsen runterfallen anstatt fahren . Ja, auch ich bin trotz Steinerschule nicht ganz vor Wahnvorstellungen befreit. Aber alles wie immer easy, unten heil angekommen.
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