• Wanderung: Chemin de la Matûre

    August 6, 2024 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute haben wir typisches Pyrenäen-Wetter, bedeckt, angenehm temperiert und wolkenverhangen. Unser Glück, denn das ist eigentlich optimales Wanderwetter für einen der bekanntesten Wege in den Pyrenäen, der sich durch den steilen Fels oberhalb der Gorges d'Enfer zieht. Der „Chemin de la Mâture“ hallt noch immer von den Hackenschlägen der Sträflinge wider, die ihn gegraben haben. Ein unvergesslicher Teil der hiesigen Geschichte!

    Mit einer durchschnittlichen Breite von fast 3 m, wobei einige Passagen nur 1,80 m breit sind, ist auf dieser außergewöhnlichen, ca. 1200 m langen Passage des GR10 (die Wander-Route für die Pyrenäendurchquerung) äußerste Vorsicht geboten. Rechts von uns geht es hunderte Meter senkrecht in die Tiefe, gänzlich ungesichert versteht sich.

    Der Chemin de la Mâture, wurde übrigens im 18. Jahrhundert von Menschenhand in den Fels gehauen, um den Bedarf der damaligen Marine an Buchen-, Buchs- und Tannenholz zu decken. Dieses Holz wurde auf Flößen nach Bayonne gebracht und von dort aus in die Arsenale von Brest transportiert.

    Gleich zu Beginn der Tour hat man Aussicht auf das Fort du Portalet, eine Festung, die von 1842 bis 1870 im Auftrag Ludwig Philipps I. erbaut wurde, um die Grenze der Pyrenäen und den Zugang zum Col du Somport zu schützt.

    Der Abstieg nach dem höchsten Punkt der Wanderung, dem Col d'Arras, ist sehr steil und führt teilweise über rutschige Steine. Wir sind super dankbar, dass wir gute, festgeschnürte Wanderschuhe und unsere Stöcke dabei haben und haben am Ende 11 km und 670 Höhenmeter zurückgelegt.
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