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- Day 19
- Tuesday, August 13, 2024 at 11:04 AM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 485 m
FranceUssat42°49’31” N 1°37’0” E
Höhlenabenteuer: Grotte de Lombrives

Lombrives ist einer der meistbesuchten Orte in Ariège. Man kann für den Aufstieg zum Höhleneingang den kleinen Zug den Berg hinauf nehmen oder die 1,4 km bis zum Eingang der Höhle zu Fuß gehen. Sobald man die Höhle betritt, wird es deutlich kühler. Ich habe schon viele Höhlen gesehen, aber diese hier ist anders und ich bedauere sehr, dass ich im Französisch Unterricht nicht besser mitgemacht habe, denn die Führung ist auf Französisch und ich verstehe leider nur rudimentär, welche mystischen Geschichten uns unser Guide erzählt.
Die Höhle war Grabstätte für einen Mann aus der Bronzezeit, ein heiliger Ort für die Katharer, Zufluchtsort für die Protestanten, besucht von Königen und zuletzt im 19. Jahrhundert ein Versteck für Banditen... Die Grotte de Lombrives hat die Menschheit schon immer fasziniert, was durch Tausende von Inschriften und rätselhaften Symbolen an den Höhlenwänden belegt wird.
Auf der Tour durchqueren wir die spektakuläre Felsengalerie Carène. Wir wandern 4 km und 2 Stunden entlang einer geologischen Verwerfungslinie in die Passage des Verbrechens und weiter in das spektakuläre grandiose natürliche Amphitheater, einen kathedralenähnlichen Raum, der für einige Menschen heilig und für andere meditativ ist.
Nach einer langen, sehr steilen Treppe öffnet sich die obere Ebene in die Galerie des großen Friedhofs. Dann gehen wir durch Galerien, die mit markanten geologischen Formationen geschmückt sind, und befinden uns vor dem Grab der Prinzessin Pyrene, das nach der griechischen Mythologie der Ursprung der Pyrenäen sein soll. Schließlich erreichen wir den unterirdischen Akka-See, der aktuell nach drei trockenen Jahren leider etwas wenig Wasser führt. Die Höhle geht noch viel weiter rein in den Fels, man kann sich abseilen zu oberen Etagen mit weiteren Seen und wenn man möchte auch ganztägige Höhlen-Expeditionen buchen. Wir sind noch 2 Stunden gut abgekühlt und freuen uns tatsächlich wieder auf ein bisschen Sonne.
Einige Geschichte habe ich noch mal nachgelesen.
Nach griechischen Mythen legte Herkules den leblosen Körper von Prinzessin Pyrena im Herzen der Lombrives-Höhle ab. Dann, verrückt vor Wut, Traurigkeit und Verzweiflung, häufte er unermüdlich Felsblöcke an, um für sie das schönste der Gräber zu bilden: Die Pyrenäen.
Im Gnadensaar 1578 begibt sich der König von Navarra, der spätere Heinrich IV., König von Frankreich, in einer großen Prozession nach Lombrives. Heinrich von Navarra behauptet von sich, von der Linie des Herkules, dem Sohn des Zeus, abzustammen.
Im März 1578, zu einer Zeit, in der man sich nicht in die Höhlen wagte, durchquerte er die Höhle als Symbol für Stärke und Mut in einer großen Prozession mehr als 400 m unter der Erde auf den Schritten seines mythischen Vorfahren. Er dokumentiert seinen Besuch auf einer der Felswände der Höhle mit seiner Unterschrift.
Frankreich befindet sich mitten in einem Religionskrieg, in dem sich Katholiken und Protestanten gegenüberstehen. Oberhaupt der Protestanten, der König von Navarra, heiratet die Königin „Margot“, die Schwester des Königs von Frankreich, als Friedensgarantie. Doch wenige Tage später fand das Massaker des Heiligen Bartholomäus am 24. August 1572 statt (damals wurden 20.000 Hugenotten in Paris gerötet). 17 Jahre später wurde Heinrich IV. König von Frankreich und Navarra. Er beendete die Religionskriege, indem er das Edikt von Nantes unterzeichnete, das erste Toleranzgesetz, das den freien Kult und damit die freie Religionsausübung in Frankreich erlaubte. Unter seiner Herrschaft wurde Frankreich in Frieden wohlhabend.
Er erliegt dem Mordanschlagvon Ravaillac durch einen katholischen Fanatiker, vor mehr als vierhundert Jahren in Paris. Noch heute wird die Erinnerung an einen Monarchen, der in das Leben und sein Königreich verliebt, tolerant und fröhlich ist, in Frankreich weitergeführt. Heinrich IV. wird Frankreich wie kein anderer geprägt haben. Dieser König liebte Frankreich, unter seiner Herrschaft vergrößerte es sich und er schenkte dem Land vor allem zivilen Frieden für fast zweihundert Jahre. „Ich möchte, dass es in meinem Königreich keinen so armen Bauern gibt, dass er nicht jeden Sonntag sein Huhn im Topf hat.“Read more