• Nikosia - der türkische Teil

    19. lokakuuta 2024, Kypros ⋅ ☀️ 25 °C

    Der Grenzübertritt in der geteilten Stadt ist überraschend einfach. Nach einer kurzen Wartezeit scannen Grenzbeamten beider Länder kurz den Ausweis und schon sind wir in einem anderen, nicht anerkannten Land.

    Der kurze Korridor zwischen den Grenzposten sieht allerdings nach einer Todeszone aus. Die Geschäfte sind schon lange geschlossen, die Gebäude verlassen. Graffitis sind nicht von Künstlern an die Wände gekrakelt worden. Müll liegt herum. Soldaten unterhalten sich in einer Ecke, mit ihren Waffen im Anschlag.

    Man liest immer wieder, dass der türkische Teil Zyperns viel heruntergekommener sei, als der griechische. Direkt hinter der Grenze bestätigt sich das nicht. Saubere Restaurants, Bars und Kebabläden bieten sich den Touristen an. Es gibt übrigens auch Bier im überwiegend muslimischen Norden und Baklava-Stände versprechen süße Teilchen. Ist doch hübsch hier, denke ich mir. Die engen Straßen sind voller Früchte, Gemüse oder Kleider, die von Händlern angeboten werden. Ich fühle mich schon im Orient angekommen.

    Ein Stückchen weiter bietet sich dann schon ein anderes Bild. Viele Läden sind geschlossen und Fenster zersplittert, obwohl die Grenze nicht durch die Gebäude verläuft. Während auf der griechischen Seite überall die griechische Flagge - meist neben der zypriotischen - zu sehen ist, machen es die Leute hier umgekehrt. Die türkische und die ähnlich aussehende Flagge Türkisch-Zyperns flattern in gleicher Größe auf gleicher Höhe nebeneinander. Verstohlene Blicke in Hinterhöfe und Hauseingänge lassen vermuten, dass es den Menschen hier im Allgemeinen doch einiges schlechter geht als im Süden.
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