• Farmagusta: Kirchen, Moscheen, Ruinen

    31 ottobre 2024, Cipro ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Kirchen der Stadt haben eine ebenso bewegte Geschichte, wie die Stadt selbst, die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee, ehemals Hl.-Nikolaus-Kathedrale und dann später Ayasofya (Hl. Sophia), ist eine Moschee in Famagusta und die frühere christliche Kathedrale der Stadt. Sie wurde durch die Kreuzfahrer als zweite Krönungskathedrale der Lusignans vergleichsweise kurz nach ihrer Grundsteinlegung 1298 im gleichen Jahr geweiht wie die Sophien-Kathedrale in Nikosia im Jahr 1326.

    Unmittelbar nach der Eroberung von Famagusta, das in türkisch Gazimağusa umbenannt wurde. durch die Osmanen im Jahr 1571 wurde die Kirche zur Moschee umgewidmet und nach dem Oberbefehlshaber der Eroberer, Lala Kara Mustafa Pascha, benannt. Auf dem Platz links vor Kathedrale steht eine Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus), gepflanzt 1299. In Schatten der Maulbeer-Feige, befindet sich die Türbe von Mustapha Zühtü Efendi, einem bedeutenden Geistlichen, der Imam-Hatip und Kavan war und 1903 starb. Das Grabmal ist noch immer unverändert. Über einer quadratischen Grundfläche erhebt sich ein Baldachin aus Stein, bestehend aus vier Rundbögen und darüber eine schlichte Kuppel. Darunter liegt der Sarkophag. Die Bogenöffnungen sind durch ein schmiedeeisernes Gitter mit Rankenmotiv verschlossen. Davor ein mit einem Eisengitter verschlossener Zugang.

    Die Franziskanerkirche war Franz von Assisi geweiht und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kathedrale des hl. Nikolaus sowie direkt neben dem königlichen Palast Famagustas. Sie wurde während der Herrschaft des fränkischen Hauses Lusignan in Famagusta unter Heinrich II., König von Jerusalem und Zypern, zwischen 1284 und 1324 errichtet. Heinrich ließ sich einen eigenen Zugang zur Kirche errichten, um sie ungestört bei Tag oder Nacht besuchen zu können. Heinrichs Nachfolger Hugo IV. favorisierte jedoch den Dominikanerorden und ließ diesen neben seinem Palast in Nikosia siedeln. In Famagusta veranlasste er die Umwandlung des königlichen Übergangs zu St. Franziskus zu einem Übungsort für das Bogenschießen.

    Nicholas von Martoni schildert in einer Reisebeschreibung aus dem Jahr 1394 einen neben der Kirche befindlichen wunderschönen Kreuzgang, das Klostergebäude und Gärten, sowie die große Armut der Brüder. St. Franziskus besitzt damals ein einschiffiges Langhaus bestehend aus drei Jochen, dem sich ein kürzeres Chorjoch anschließt, das dreiseitig geschlossen ist. An das zweite Langhausgewölbe wurde nachträglich eine südliche Seitenkapelle hinzugefügt, deren Gewölbe noch erhalten ist. Ob sich im Norden querhausartig eine weitere Seitenkapelle befand, ist ungeklärt. Der Kunsthistoriker Camille Enlart lokalisiert dort den Kreuzgang, von dem heute keine Reste mehr existieren. Die Kirche dürfte seit dem osmanischen Artilleriebeschuss im Zuge der Belagerung von Famagusta 1571 und der anschließenden Eroberung der Stadt eine Ruine sein.
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