• Chateau de Chillon

    August 22 in Switzerland ⋅ ⛅ 17 °C

    Ein Stückchen weiter zeigt sich zwischen See, schienen und Straße das Château de Chillon, eine der bekanntesten Burgen der Schweiz. Sie liegt malerisch am Ufer des Genfersees, südlich von Montreux im Kanton Waadt. Seine Lage auf einer kleinen Felseninsel unmittelbar am Seeufer verlieh der Burg eine herausragende strategische Bedeutung, da sie die wichtige Nord-Süd-Route durch das Rhonetal über den Großen Sankt-Bernhard-Pass kontrollieren konnte. Erste Spuren einer Befestigung reichen bis in die Bronzezeit zurück, doch seine eigentliche Blütezeit erlebte Chillon im Mittelalter. Ab dem 12. Jahrhundert diente es den Grafen von Savoyen als Residenz, Festung und Zollstation. Später, im 16. Jahrhundert, übernahmen die Berner die Burg, bevor sie schließlich an den Kanton Waadt fiel.

    Das Bauwerk selbst besteht aus rund 25 Gebäuden und drei Innenhöfen, die von einer starken Ringmauer geschützt sind. Besonders eindrucksvoll sind die gotische Festhalle, die prächtigen Schlafgemächer der Savoyer Grafen sowie die mächtigen unterirdischen Gewölbe, die direkt in den Felsen geschlagen wurden. Weltweite Berühmtheit erlangte Chillon im Jahr 1816 durch den englischen Dichter Lord Byron, der bei einem Besuch die Geschichte des Genfer Freiheitskämpfers François Bonivard aufgriff, der viele Jahre in den Verliesen der Burg eingekerkert war. Byron widmete ihm sein berühmtes Gedicht The Prisoner of Chillon und verewigte sich selbst, indem er seinen Namen in eine Säule des Kerkers ritzte – eine Inschrift, die bis heute erhalten ist.

    Heute ist das Château de Chillon eines der meistbesuchten historischen Denkmäler der Schweiz. Es kann besichtigt werden und dient zugleich als Schauplatz für kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen und Konzerte. Dank seiner malerischen Lage direkt am Wasser und seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Architektur gilt es als eines der schönsten Wasserschlösser Europas. Als wir die Ameisenschlangen von Menschen sehen, die rein und raus marschieren, begnügen wir uns damit, das Schloss von außen zu besichtigen.
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