• Coconut Village

    December 8 in Vietnam ⋅ ☁️ 25 °C

    Eher zufällig entdecken wir auf unserer Rollertour das Coconat Village. Für 30.000 Dong Eintritt – also gerade einmal einen Euro – sind wir dabei, und schon heftet sich uns eine Einheimische an die Fersen. Mit ihrem Roller begleitet sie uns, macht unermüdlich Werbung für ihr Coconat-Boot und ihre Kochkurse. Sie lässt nicht locker, fährt neben uns her, erklärt, wirbt, lächelt. Tatsächlich begleitet sie uns durch das komplette Dorf, bis wir es schließlich irgendwie schaffen, ihr freundlich, aber bestimmt klarzumachen, dass wir weder etwas kaufen noch eine Bootstour oder einen Kochkurs machen möchten. Irgendwann verabschiedet sie sich dann ganz herzlich vor ihrem Zuhause von uns – ohne Groll, fast schon rührend.

    Das Dorf selbst ist eigentlich sehr idyllisch: kleine Wasserarme, Palmen, schmale Wege, einfache schöne Häuser. Wären da nicht die vielen Einheimischen, die sichtbar verzweifelt auf Kundschaft warten. Man spürt, wie sehr der Tourismus hier gerade fehlt. In der Saison ist es hier vermutlich richtig voll, doch aktuell bleiben die Besucher aus. Viele Reisende denken offenbar, man könne wegen der vergangenen Stürme nicht hierher kommen – was aber so gar nicht stimmt. Selbst an der Stelle in der Stadt, an der gestern Abend noch Hochwasser stand, ist das Wasser inzwischen vollständig zurückgegangen. Alles ist aufgeräumt, sauber und wirkt fast so, als wäre nichts gewesen.

    Gerade dieser Kontrast bleibt uns besonders im Gedächtnis: die stille Schönheit des Ortes auf der einen Seite – und auf der anderen Seite die leise Hoffnung der Menschen, dass die Touristen bald zurückkehren.
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