- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Sep 20, 2024, 10:27 PM
- ⛅ 1 °C
- Altitude: 4,971 m
PeruVinicunca13°52’6” S 71°18’10” W
Nach dem Tief ganz Hoch (5100m)

Man sieht meistens nur die guten Tage, wenn Leute von ihren Reisen posten. Gestern war ein scheiß Tag, und die gibts halt auch mal 🤷🏼♀️
Wir hatten in der Nacht ein unschönes Erlebnis... Kurzfassung: die Person, die über mir im Hostel geschlafen hat, hats beim feiern übertrieben und aus dem Bett gekotzt - das schlimmste Geräusch der Welt, von dem man um 2 Uhr geweckt werden kann. Ich hatte Glück im Unglück, das einzige, was von meinen Sachen wirklich getroffen wurde, waren meine (Bade)Flipflops. Naja der gute Mann hat sein Unglück nicht mal bemerkt und hat einfach weitergeschlafen. An der Rezeption haben sie dann eine Putzfrau geschickt, die alles blitzblank sauber gemacht hat, inklusive meiner Flipflops - was für ein Engel.
Trotzdem war es das für mich mit Schlaf, ich war emotional viel zu aufgewühlt und vor allem stinksauer. Wie kann man so sein? Kanns einfach nicht verstehen.
Naja jedenfalls sind mir in der schlaflosen Nacht und dem entsprechend ruinierten Tag danach nur alle Dinge im Kopf umhergeschwirrt, die auf der Reise bisher so schief gelaufen sind - und das ist ne ganze Menge, auch wenn das meiste nur Kleinigkeiten sind. Entsprechend hatte ich einfach die Nase voll und das erste Mal in meiner Reise-Geschichte wollte ich einfach heim.
Ich hab den Tag im Bett verbracht, mit Familie telefoniert und House of The Dragon geschaut. So Tage darfs halt auch mal geben! Als wir abends dann mit wundervollem Ausblick und einem Glas Aperol zu Abend gegessen hatten, ging es mir schon besser.
Ich hab dann auch tief und früh geschlafen und bin erholt am nächsten Morgen aufgewacht für unser nächstes Abendteuer - und was für eins!!! 😍
Wir sind um halb 9 aufgebrochen mit unserer Tourgruppe - viel später als alle anderen Gruppen, was sich am Ende ausgezahlt hat!
Wir hatten eine lange Anfahrt durch die Anden, erst 2,5h bis zu einem Restaurant, wo wir Mittag gegessen haben und dann nochmal 1,5h bis wir am "Basecamp" des Rainbow Mountains, Regenbogenbergs, angekommen sind.
Dort sind wir auf unsere Quads gestiegen, denn wir waren bereits auf fast 5000 Metern über dem Meeresspiegel - hier hatten wir keine Lust auf eine 2h Wanderung bis zum Regenbogenberg. Die 25min auf dem Quad waren bei der Höhe weniger anstrenged und vor allem haben sie mehr Spaß gemacht 😉
Schon die ganze Busfahrt und die Quadfahrt sind wir aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen (plus bisschen Sorge bei den Straßen und Abgründen🙈), aber oben angekommen, war die Aussicht einfach nur atemberaubend schön. Die Fotos fangen das nicht ansatzweise ein leider....
Wir mussten dann noch ca. 5-10min den Berg hoch laufen zum Aussichtspunkt. Da ist man bei der Höhe ganz schön aus der Puste, aber Gott sei Dank haben wir sonst gar keine Beschwerden gehabt. Das Sauerstoffgerät des Tourguides haben wir also nicht gebraucht 😅
Fast eine Stunde haben wir hier verbracht, Fotos gemacht und gestaunt. Da wir so spät los sind, waren wir auch die einzige Gruppe vor Ort. Das war unglaublich toll - wo es doch normalerweise von Touris nur so wimmelt und man für die Fotos sogar anstehen muss. So hatten wir den ganzen Ort nur für uns. 🥹😍
In der Zeit auf dem Berg haben wir alle Jahreszeiten erlebt. Erst war es leicht bewölkt, dann war es komplett bewölkt, dann kam der eisige Wind und Regen und plötzlich hat es angefangen zu schneien!!! 🤦🏼♀️ Malina fands toll, ich nicht - wollte doch dem Winter entfliehen!? Der Schnee hat sich dann später in leichten Hagel verwandelt, dann war es wirklich Zeit zu gehen. In der Ferne hat es auch schon gewittert.
Einer aus unserer Gruppe meinte, sich nicht an die Regeln halten zu müssen und ist viel zu schnell an allen vorbeigefahren. Naja Ende vom Lied war dann, dass Malina und ich ihn gefunden haben und helfen mussten, sein Quad wieder umzudrehen, weil er umgefallen und den Berg runtergefallen ist. War zum Glück nur ein leichter hang. Sah nicht ganz ungefährlich aus, aber selbst schuld. Die Guides haben ihm mehrfach gesagt, er soll langsamer machen. 🤷🏼♀️🤦🏼♀️
Zurück am Bus waren wir komplett nass und durchgefrohren. Zum Glück hatten wir uns auf Rat des Guides vorher noch Handschuhe gekauft. Aber selbst damit waren unsere Hände Eisklötze. Es hat auch lange gedauert, bis wir einigermaßen aufgetaut sind. Der Guide meinte, selbst für ihn war es extrem kalt und er ist ja jeden Tag da. Unser Glück mit dem Wetter halt wieder ;) Hat der ganzen Erfahrung aber nichts weggenommen, wir sind einfach nur geflasht von dem was wir heute erlebt haben.
Wir haben auf dem Rückweg unfassbar viele Lamas und Alpakas gesehen, ein weiteres Highlight 😊
Die lange Rückfahrt war dann auch irgendwann geschafft und wir waren noch schnell im KFC essen und sind dann zum Hostel und haben uns am meisten auf die heiße Dusche gefreut.
So hatte ich ein erstes richtiges Tief auf der Reise, welches aber gleich mit einem 5100m hohem Hoch ausgeglichen wurde. Es wird sicher weitere geben, kann ja nicht alles immer perfekt laufen in einem Jahr. Aber wir haben von unserem Chef ausm Internat einen digitalen Reisesegen erhalten - jetzt geht hoffentlich nicht mehr so viel schief 😅Read more
Traveler Tolles Erlebnis