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  • Day 6

    Der Jeep und wir

    November 5, 2017 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

    Gerne würde ich etwas zu unserer bisherigen knapp fünfstündigen Fahrt erzählen, aber leider läuft das hier gerade alles ein wenig ungünstig. Als ich die Wüstentour gebucht hatte hieß es noch, weitere Infos kämen dann mit den Reiseunterlagen. Als sie dort nicht dabei waren, hieß es wir bekämen Infos vor Ort. Aber auch vor Ort am Hotel mussten wir dem FTI-Korrespondenten die nötigsten Infos aus der Nase ziehen, und jetzt sitzen wir im Jeap, alleine, mit Fahrer Hassan, der kein Englisch, mäßig Deutsch und auch nur nuscheliges Französisch spricht. Die Kommunikation miteinander bleibt also mehr als dürftig, sodass Sigi zwischendurch schon überlegt hatte, wieder umzukehren. Die vielen Autostunden, in denen ein guter Reiseführer uns mit Infos zu Land und Leute hätte füttern und in denen wir nach dem Ablauf des Tages hätten fragen können, versanden im wahrsten Sinne im monotonen Rattern des Jeaps und den gelegentlichen bemühten Einwürfen Hassans, wenn wir dann doch mal an einer Sehenswürdigkeit vorbei fahren ("Olives", "Bananes", "Capital de Safran"). Die vorbeiziehende Landschaft ist ohne Frage faszinierend, und wir klammern uns an die Hoffnung, dass der Abend in der Wüste selbst den ganzen Aufriss dann wert war. Schließlich ist es uns mehr als schwer gefallen, das quasi eben erst bezogene Luxushotel gegen wohl insgesamt 16h Fahren im Jeap auszutauschen. Und das dann auch noch so früh, dass wir vom inkludierten Frühstücksbuffet im Hotel auch nichts mehr hatten.

    Abgesehen davon ist es wirklich sehr spannend, wie schnell sich die Landschaft auf wenige Kilometer ändern kann, und wie doch überall, egal wie unwirtlich, Menschen zu leben scheinen. Aktuell fahren wir durch ein Gebiet mit riesigen Steinbergen, in dem nichts zu wachsen scheint außer kleine Sträucher - und Palmen. Riesige Palmen, die immer in Gruppen auftreten und völlig anders aussehen als die Arten, die in Marrakesch und Agadir zu sehen waren. Fester und robuster. Dass mittendurch sehr gut ausgebaute Straßen und Stromleitungen führen, ist ziemlich bizarr. Ich bin jedenfalls gespannt, hinter welcher Ecke bald die erste Sanddüne wartet.
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