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  • Day 168

    Überfahrt nach San Salvador ⛵️

    April 10, 2017, North Atlantic Ocean ⋅ ☀️ 5 °C

    Das Wetter ist vielversprechend an einem Morgen und wir segeln voller Freude los. Auf den weiten Ozean, mit den großen Wellen und dem tiefblauen Wasser und dann versagt uns der Wind. Wir kehren also einige Stunden später mit hängenden Köpfen und dem röhrenden Motor wieder zurück. So werden nochmal zwei Nächte in der Bucht vor Marsh Harbour verbracht, ab und zu an Land gegangen und eingekauft und gewartet. Unter anderem warten wir auf Bananen oder andere Lebensmittel, da halt nur einmal geliefert pro Woche für die Insel pro Woche geliefert wird. Dann heißt es schnell sein 😜 Auf dem kleinen Stück bringt das Segeln aber schon wieder richtig Spaß. So weit draußen auf dem Ozean, die Wellen, Sonne, die Farbe des Wassers.... 😍 Dann geht es zumindest schon mal ein Stück weiter und wir ankern kurz vor Little Harbour. Unsere Talente im Speerfischen kommen zum Vorschein und wir fischen Fisch für fast jede Mahlzeit. Naja Philipp mehr als Jessy aber sie kocht den dann.... 🤗 Außerdem holen, Ernesto und Luis im Schlepptau des Schlauchboots Meeresschnecken aus dem Wasser, die ziemlich große sind und hervorragend schmecken. Allerdings ist die Zubereitung bzw. das Töten eine Prozedur für sich. Die kleinen Augen schauen einen ängstlich an, nachdem man ihnen den Schädel quasi eingeschlagen hat. 😓

    Insgesamt warten wir fast eine Woche auf ein Wetterfenster, um unsere Reise fortzusetzen. Aber man beschwert sich natürlich nicht, wenn man auf einem Segelboot in der Karibik "festhängt". 😄 Dann endlich geht es los und nach fast drei Wochen in den Abacos der Bahamas geht es also wieder auf die Überfahrt und zwar nach San Salvador! Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hauptstadt von El Salvador in Zentralamerika, wo wir 2 Jahre zuvor waren. San Salvador soll die Insel sein, die Christoph Kolumbus auf seiner Entdeckungsreise (nach der Westpassage Richtung Indien) 1429 als erstes Stück Land entdeckt haben soll. 🗺 Also geht es wieder los. Alle Schotten dicht, Geschirr und sonstige Wurfgegenstände in Sicherheit gebracht und Leinen los! Die Sonne scheint und wir fahren raus aufs Meer, wo die ersten großen Wellen unser Boot schon wieder zum schunkeln bringen 🌊 Das Segeln ist gar nicht mehr so schlimm wie beim ersten Mal und bringt schon fast Spaß! Delfine tummeln sich ebenfalls wieder um unser Boot und schwimmen und springen mit uns einige Zeit mit bei ca. 7 Knoten und somit fast voller Fahrt. 🐬
    Philipp fängt einen Mahi! 🐠 ein riesiger und wunderschöner Fisch. Blau und gelb schillernd und ganz schön heftig um sein Leben kämpfend, der zusehends seine Farbe beim Sterben verliert.... irgendwie erschreckend ein so großes und schönes Tier beim Überlebenskampf zu erlegen und anzusehen. 🙁 Das Säubern, Zubereiten und Kochen nimmt den halben Tag in Anspruch. Jessi erweist sich wieder als ausgezeichnete Köchin. Wir speisen 6 Mahlzeiten zu viert von diesem Fisch. Ob als Fischkopf-Suppe, Ceviche, Mahi-Dip, Filet, gekocht oder gebraten waren den Küchenchefs (das waren wir 👩🏼‍🍳👨🏼‍🍳) in ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. 😋
    Der Tag auf dem Meer verläuft mit erhofftem Wind und wir sind alle guter Laune. Aber wie es nun mal so ist, kann das ebenso ganz schnell umschlagen und das tat es auch. Es wurde dunkel, die Wellen wurden höher, der Wind stärker und Regen wollte uns auch nochmal begrüßen. Da sind wir also wieder bei unserem letzten Fazit: Wir hassen Segeln! Das Unwohlsein und schunkeln wird dann noch von einem sogenannten Swirl in der Nacht unterstützt, der uns einen kleinen Klecks in die Buchs zaubert, mit Blitz und Donner auf dem offenen Meer 😱⛈🌊 Schon bald bereuen wir uns wieder für die Nachtschicht bereit erklärt zu haben. 😒 Wir gehen daher zeitig schlafen, um später fit zu sein. Tja, wir wachen um sechs Uhr morgens wieder auf und merken, dass die beiden Kapitäne unseres Bootes das Ruder selber in die Hand genommen haben und wir fast am Ziel sind... 😳 Ernesto sitzt gerade am Steuer und sieht leicht übermüdet aus. Luis sieht 5 Jahre gealtert und zerknirscht aus. Wir kommen mit schlechtem Gewissen an Deck und lösen Ernesto ab. Da er uns wesentlich mehr vertraut als der eigentliche Kapitän, überlässt er uns das Steuern des Bootes... vielleicht war er aber auch einfach hundemüde. 😄 Eigentlich übernimmt der Autopilot zu 95 Prozent die Führung, aber nicht wenn die Wellen von der Seite kommend durchschaukeln und den Bug auf das Wasser knallen lassen. Wenig Sonne nimmt dem Autopiloten auch den benötigten Strom, also lenken wir das Boot also für die nächsten Stunden von Hand. Kann man auch als Workout sehen, speziell wenn der Autopilot plötzlich wieder an ist und man kräftig gegenhalten muss! Naja vielleicht aber auch, weil die Puddingarme nach drei Wochen Nichtstun an Bord schon beim Zähne putzen Krämpfe bekommen. 😬 Das Wetter wird unter vollem Krafteinsatz besser und wir sehen das Land vor uns wie einst Herr Kolumbus mit dem lang ersehnten türkisfarbenen Wasser!

    Highlights Jessy:
    Delfine die sich vor dem Boot tummeln, Mahi gefangen und zubereitet, selber das Boot gesteuert

    Highlights Philipp: endlich Kapitän sein, Spaß am Segeln, Fisch zubereitet
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