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  • Day 186

    DomRep - Luperon ⛵️

    April 28, 2017 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir haben also ein weiteres Boot über Findacrew gefunden, welches diesmal einem Deutschen, genauer genommen Hallenser, gehört, Marco. 🙋🏼‍♂️ Das kann man auch sprachlich erkennen! Um seinen Kahn zu erreichen, müssen wir zuerst den Bus Richtung Puerto Plata nehmen, aus dem wir in Imbert rausgeschmissen werden. Dort fängt uns gleich ein mitreisendes französisches Pärchen ein und fragt uns ob wir auch zur Marina in Luperon wollen. Na huch woher wissen die das? Ok wird uns schnell klar, da es dort nichts anderes gibt. 😄 Also wird sich landestypisch zu siebent ins Taxi gequetscht, alles andere wäre blanke Verschwendung, und los gehts. Tatsächlich müssen die Frenchies direkt dorthin, wo wir hinmüssen. Das wussten wir zu dem Zeitpunkt aber noch garnicht, da die Kommuniation mit Marco ans Internet gebunden ist, was wir nur sporadisch haben. Genauso wie er. Deutsche Sparsamkeit! In der Marina rufen wir Marco auf seiner Dominikanischen Nummer an und er holt uns wenig später mit dem bisher “einfachsten” Schlauchboot ab. Wir kommen spät und mit leider starken Bauchschmerzen auf Marcos Müffel-Kutter. Es riecht nach undichten Abwasserleitungen und stehendem Wasser im Unterboden des Bootes. Ey ey, Matrose! Unsere Übelkeit und Magen-Darm-Ungereimtheiten, die wir seit Santo Domingo haben, wird somit nicht besser und wir leiden 2 Tage so vor uns hin. 🙇🏼‍♀️🙇🏼 Wir wissen nicht, was der Auslöser war, vermuten aber die teilweise unhygienischen Zustände bei unserem vorherigen Host 😷 sowie das von uns gebackene Brot, was nicht durchgebacken war, es Philipp aber zu schade zum Wegschmeißen war. 😐

    Noch am selben Abend quatschen wir mit Marco über seine Pläne. Er hätte am liebsten, dass wir mit ihm nach Puerto Rico fahren, wohin es über die Mona-Passage geht, welche ziemlich rau sein soll. Da kann er uns erfahrene Seebären ja gut gebrauchen. 😉 Das fällt dann aber unsererseits wie auch seinerseits flach, da wir nicht mehr genug Zeit in der Reisetasche haben und er auf die Lieferung seines neuen Autopiloten warten muss. Also beschließen wir nur ein paar Tage mit ihm auf seinem vor Anker liegenden Boot zu verbringen. Er ist an einer Boje in der Nähe der Marina festgemacht, womit unnötige Kosten für einen Marina-Liegeplatz umgangen werden. ⚓️

    Wir wachen leider immer noch mit starkem Unwohlsein und Magenproblemen im überaus stickigen Bootskiel aka Kapitänskabine auf. 🤢 Um nicht nur auf dem Boot abzuhängen und weil das recht trübe Wasser um uns herum nicht schwimmbar aussieht, beschließen wir in den Ort Luperon zu laufen. Ein ganz schöner Marsch, aber dabei können wir noch ein verlassenes Hotel besichtigen was bis vor 8 Jahren ein angesagtes Club-Hotel war. 🏚 Als wir uns den Weg aus der riesigen Anlage suchen, findet uns ein dreizähniger Dominikaner, der sich als kompetente und autorisierte Sicherheitskraft ausgibt. Er verweist uns höflich des Geländes und schildert uns beim Schlendern einige Details über die Geisteranlage. Wir tun so als ob wir am Anfang unabsichtlich über die Absperrung geklettert sind und folgen ihm. 😄 Aus seinem genuschelten Spanisch wird die Wirtschaftskrise und der flüchtende amerikanische Investor dafür verantwortlich gemacht. So wie es so häufig in der DomRep vorgefallen sein soll. Unser vorheriger Host hat uns ebenfalls erzählt, dass DomRep einst ein aufstrebendes Land war. Ja, bis zur Wirtschaftskrise, genauso wie auf den Bahamas. 💸 DomRep unterscheidet sich jedoch wieder sehr kräftig von den Bahamas und erinnert uns entfernt an Kolumbien bzw. Zentralamerika. Es wird wieder Essen auf der Straße verkauft, laut Schlager und dieser nervtötende Enrique Iglesias gehört und in einfachen Häusern gelebt. Natürlich kommt auch unser Spanisch wieder intensiv zum Einsatz, was zu unserem Erstaunen gar nicht so eingerostet ist. 😁 Luperon hat neben dem Strand vor dem Geisterhotel an sich nichts weiter zu bieten und nach dem einkaufen, schlendern wir wieder zur Marina zurück. Wir treffen uns mit Marco in der Marina der tagsüber in Puerto Plata war. Wir trinken noch ein Bier in der Hoffnung unsere Bauchschmerzen zu heilen und fahren zurück zum Boot. 😉

    Der nächste Tag wird am Strand verbracht, den wir zu Fuß von der Marina aus erreichen können. Es gibt neben der Marina, in der Marco sein Boot eingecheckt hat, noch eine alte verlassene Marina. Diese hat einfach die perfekte Lage inklusive Aussicht und hatte augenscheinlich einst viel zu bieten wie eine Tanzfläche, Restaurant, Pool etc.. Auch hier hat die Wirtschaftskrise gnadenlos zugeschlagen und heute ist es eine Ruine mit Steinhaufen, morschem Holz und Palmenblättern. 🏚 Ach hätte man nur ein paar Tausend Dollar in der Rückhand, die man dort einfach investieren könnte... 😄 Auf die verlassene Marina wurden wir übrigens durch eine richtige Type, wie sie unter Langzeitseglern zahlreich sind. Um die 60, sonnengegerbt, kein Zahnpasta-Model, und gern einen über den Durst trinkend. Marco ist dagegen echt harmlos, wahrscheinlich, weil er erst seit wenigen Monaten dabei ist und kaum älter ist als wir es sind.

    Wir buchen abends in der Marina noch unsere Unterkunft für Puerto Plata am nächsten Tag. Couchsurfing hat dort leider nicht geklappt, da beide potentiellen Hosts sich an dem 1. Mai-Wochenende nach Santo Domingo begeben, weil offensichtlich am Wochenende tote Hose in Puerto Plata ist. Also Hotel, eins der ganz wenigen, was wir auf dieser Reise buchen. 🏩

    Highlights Jessy: in der verlassenen Marina und Hotel herumwandern, Strandtag

    Highlights Philipp: nochmal anderer Typ Segler, Ruinenwanderungen durch die Nachbarschaft, superwarmes karibisches Wasser
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