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  • Day 21

    The Japanese Way: Kurioses

    April 30, 2019 in Japan ⋅ 🌧 14 °C

    Erster und letzter Eindruck von Japan: Organisiert, sauber und ordentlich. Egal wohin man geht oder was man macht, es wird an alles gedacht und es gibt für alles eine Lösung. Es regnet: kein Problem, es gibt überall Regenschirme. Der Regenschirm ist nass? Kein Problem, es gibt Automaten, die ihn in eine Plastiktüte hüllen. Parkplatz für das Rad? Automatisierte Fahrrad-Tiefgarage.
    Japaner wollen alles sauber und ordentlich halten. Daher werfen sie auch keinen Müll auf die Straße. Es ist wirklich außergewöhnlich sauber, und dennoch haben wir in Shibuya Schlangen Freiwilliger gesehen, die Müll aufgesammelt haben und diesen an Sammelstellen abgeben. Kurios ist, dass es im öffentlichen Raum so gut wie keine Mülleimer gibt. Man belastet niemanden mit seinem Müll, sondern nimmt ihn mit nach Hause. Das ist allerdings ein bisschen problematisch, wenn man hier als Tourist unterwegs ist und Unmengen von Tütchen, Broschüren, Eintrittskarten und Einpackfolien bekommt. Haben wir alles brav ins Hotel getragen und dort hoffentlich im richtigen Mülleimer entsorgt. Gab da auch nur zwei zur Auswahl, bei Japanern zuhause sind es laut Reiseleiterin bis zu 20(!).

    Japaner haben eine Vorliebe für alles Niedliche, selbst die Autos scheinen klein und süß zu sein. Und teils auch noch rosa. Aber wenn es ums Einparken geht, wird es wieder ernst. Es wird mehrheitlich rückwärts eingeparkt. Auch in die kleinste Lücke oder mit dem größten Bus.

    Wunderbar ist der Öffentliche Nahverkehr. Wie erwartet, sehr gut ausgebaut. Aber auch sehr gut verständlich. Zumindest größtenteils. Die Feinheiten der Tokioter Metrounternehmen oder des Kyotoer Busnetzes bleiben uns zwar verschlossen, aber man kommt wirklich sehr gut und günstig von A nach B. Und gleichzeitig lernt man auch wie man korrekt in einer Schlange steht und ein- bzw. aussteigt. Zunächst muss man wissen, dass japanische Züge und U-Bahnen IMMER da halten, wo sie halten sollen. Also stellt man sich brav an den markierten Stellen an. In einer Reihe, nicht in einer Traube. Der Zug fährt ein, es ertönt je nach Bahnhof eine schöne Melodie, der Zug hält vor einem, die Türen öffnen sich, alle machen einen Schritt zur Seite, man lässt erstmal alle aussteigen, dann steigt man ein. Mit Ruhe und Gelassenheit. Egal wann und wo. Kein Drängeln und Schubsen, auch wenn es voll, sehr voll ist. Fantastisch!
    Übrigens wird in Zügen auch darauf geachtet, dass man nicht gegen die Fahrtrichtung sitzt, da werden die Sitze wie im Formationstanz gedreht.
    Ein Highlight ist natürlich der Shinkansen: komfortabel, schnell, sauber, zuverlässig... Respekt, da kann man sich schon im 45Gradwinkel verbeugen!

    Über das Essen könnte man sich ewig auslassen, hier nur zwei Bemerkungen: Achtung vor süßen Reisbällchen, die werden im Mund immer viel mehr (analog zum Kofferinhalt). Außerdem gibt es ÜBERALL Baumkuchen. Den hat ein Deutscher hier eingeschleppt. Ich frage mich, wie Japaner reagieren, wenn sie merken, dass wir nicht täglich Baumkuchen essen.
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