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  • Day 9

    All along the Mývatn

    May 30, 2023 in Iceland ⋅ 🌬 13 °C

    Was ein Tag!
    Es hat uns in einen touristischen Teil Nordislands verschlagen, das Vulkan- und Geothermalgebiet um den großen Vulkansee Mývatn.

    Der erste zufällige Halt ist der Goðafoss. Großer Wasserfall, spektakulär, ich kann mich an und für sich nicht sattsehen an diesen Naturwundern.
    Nach der Empfehlung eines anderem Reisenden haben wir südlich des Vulkans Hverfjall unser Auto geparkt und sind durch ein spektakuläres Lavafeld mit meterhohen Schloten gewandert. Diese Schlote Entstehen durch überkritisches Wasser, dass sich während der Lavaströmen bildet und irgendwann die flüssige Lavaschicht durchschlägt, flüssiges Gestein an die Oberfläche trägt und einen solchen Schlot formt.
    Die Mengen der Touris haben wir schnell hinter uns gelassen und sind weiter Richtung Hverfjall gelaufen, die Landschaft erinnert an eine Filmkulisse, auf einigen der Steinbrocken lassen sich noch die erstarrten Muster fließender Lava erkennen.

    Der Aufstieg auf den eigentlichen Vulkankrater ist mühsam, sehr sandig und voller Geröll, wir werden aber mit einer atemberaubenden Aussicht auf die aufgerissenen Formationen des Lavafeldes belohnt. Allerdings hat der Wind 200 Meter über der flachen Landschaft leichtes Spiel, ungebremst bläst er Flo fast die Kappe vom Kopf und zieht an meinem Rucksack.

    Auf dem Rückweg gibt es noch Schabernack an einem von Floß viel geliebten Elefantenfelsen und wir steigen wieder ins Auto für den nächsten Halt.
    Kurz vor dem eigentlichen geothermal aktiven Gebiet halten wir für einen kurzen Spaziergang und einen Blick über dampfende Schlammlöcher und Schwefelfelder. Zu unseren Füßen findet sich Quarzgestein in verrückten Kristallstrukturen.

    Kurz darauf werden wir an unserer nächsten Station von Schwefelgeruch begrüßt. Hier zersetzt Schwefelsäure aus dem Erdkruste Gestein, dieser Schlamm wird durch an die Oberfläche befördert und wir laufen durch diese eigenartige Landschaft. An solchen Orten bekommt man den Eindruck nicht auf eine Insel im Atlantik sondern die Oberfläche eines fremden Planeten zu bereisen. Vollkommen unwirklich!

    Auf dem Weg zu einem der größten Wasserfälle Islands halten wir noch an einer Thermalquelle, die sich unterhalb einer Spalte entlangzieht. Zum Baden ist das Wasser zu warm, aber Glasklar und als wir die Grotte betreten wird klar warum dieser verwunschene Ort für eine Schlüsselszene zwischen Igrid und Jon Snow dient.

    Wir runden den Tag mit dem Besuch des Dettifoss, einer der größten Wasserfälle Europas ab. Vom Parkplatz für ein Weg an endlosen Reihen aus Basaltsäule entlang, bis sich der Weg öffnet und eine Schlucht samt Regenbogen über dem Wasserfall preisgibt. Ich werde diesen Bildern nicht überdrüssig!
    Wir laufen durch die aufgewirbelte Gicht der Wassermassen, vorbei an letzten Schneefeldern und finden eine menschenleere Aussichtsplattform vor (es wird spät, es ist immer noch hell, der perfekte Zeitrahmen für Tourihotspots). Der vorgelagerte Selfoss wird auch begutachtet, es gibt ein Selfie vorm Selfoss.

    Wir machen uns auf den Weg gen Norden zu unserem anvisierten Zeltplatz. Und haben kaum noch Sprit im Tank und Ladung in der Batterie. Ich fahre mit entspannten 70 km/h die 862 entlang um Sprit zu sparen. Ab 50 km Reichweite zeigt der Jeep nur noch “- - -“, sollte passen sogar noch mit 20 km “Puffer”. Froh erreichen die Tankstelle, und fahren in den Sonnenuntergang Kópasker und schlagen unsere Zelte auf.

    Jule und Flo zieht es ins Bett, ich will unbedingt noch zum Meer und werde mit einem schönen Ausblick auf einen schwarzen Strand und kleinen Leuchtturm belohnt.

    Meine Güte was ein Tag, eigentlich hatten wir diesen Tag auf zwei aufzuteilen. Jetzt haben wir den Tourikram fertig und können morgen mit einer entspannten Wanderung verbringen.
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