• Durch den hohen Atlas nach Meski

    May 7 in Morocco ⋅ ☀️ 17 °C

    Blauer Himmel und angenehme Temperaturen - da standen wir gerne auf. Nachdem wir reisefertig waren, führte uns unser erster Weg zum Kloster Notre Dame de l‘Atlas. Dieses Kloster ist eng mit dem Massaker von Tibhirine in Algerien verbunden, da hier die zwei einzigen überlebenden Brüder Schutz fanden.
    Als wir dort ankamen, war die Tür verschlossen, obwohl das Kloster offiziell geöffnet sein sollte. Wir klingelten mehrfach, aber es öffnete zunächst niemand. Nach einiger Zeit kam ein Polizist und ließ uns hinein. Wir wurden von einem Bruder in Empfang genommen und direkt in den Aufenthaltsraum geführt, wo einige der fünf Brüder sowie Mitarbeiter des Klosters ihren Morgentee zu sich nahmen. Wir wurden direkt eingeladen, auch ein Glas Tee zu trinken. Anschließend führte uns ein Bruder über das Gelände und erklärte viel zur Geschichte des Klosters. Neben den fünf Brüdern (aus fünf verschiedenen Staaten) leben hier auch vier Schwestern (aus vier verschiedenen Staaten).
    Nach dieser wirklich sehr interessanten und informativen Führung querten wir den hohen Atlas. Zwar ging es stellenweise auf sehr gut ausgebauten Straßen bergauf, aber der Dieselverbrauch zeigte uns an, dass es doch mehr bergab als bergauf ging. Je weiter wir nach Süden kamen, umso wüstenähnlicher wurde die Landschaft. Lediglich rechts und links des Flusses war es grün. Die Berge selber waren kahl. Wir hielten häufiger an, um diese faszinierende Landschaft in uns aufzunehmen.
    Am Nachmittag erreichten wir Meski. Wir fuhren direkt auf den dortigen Campground an der Quelle. Wir wurden sehr nett aufgenommen und bekamen direkt einen Teppich vor das Wohnmobil gelegt, um keinen Sand hineinzutragen. Des Weiteren wurde uns eine Kanne Tee als Begrüßung hingestellt. Im Internet hatten wir gelesen, dass hier viel Dreck herumliegen sollte. Dies konnten wir zum Glück nicht bestätigen.
    Nachdem wir uns eingerichtet hatten, gingen wir den kurzen Fußweg durch den Palmenhain hin zum ehemaligen Ort Meski. Die Ruinen sind frei zugänglich. Sie sind zwar mehr oder weniger zerstört. Allerdings gibt es auch noch recht gut erhaltene Bereiche.
    Nachdem wir diese Ruinenstadt erkundet hatten, gingen wir zurück zum Wohnmobil, wuschen Wäsche und ruhten uns bis zum Abendessen aus. Dieses wurde von der Mutter des Campingplatzbetreibers gekocht. Wir bekamen es im Laden inmitten von vielen Teppichen serviert. Nach dem Essen gab es wieder Tee.
    Den restlichen Abend verbrachten wir vor unserem Mausmobil bei einem Glas Wein und genossen die laue Atmosphäre.
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