• Van herrichten, Schrank bauen und mehr

    16 november 2017, Australië ⋅ ⛅ 26 °C

    So, jetzt melde ich mich nach langer Zeit hier auch mal wieder. Meine letzten Tage und die ersten vom Reisen waren ziemlich stressig und deshalb ist der Blog leider auf der Strecke liegen geblieben.
    Ich fasse einfach die Tage vom 16.11. bis zum 30.11. zusammen, damit es auch für Euch nicht so viel zu lesen ist.

    Nachdem der Van komplett rausgesaugt und nass rausgewischt war, bekam ich von einem Kumpel eine Werkzeugbox, da mein Plan es war, einen Schrank für die Kleidung in den Van zu bauen. Alleine das putzen, ohne saugen, dauerte über 2 Stunden. Daran kann man sehen, wie dreckig der Van war.
    Für das Projekt "Schrank" schickte mir mein Vater eine Skizze und was ich alles kaufen muss, nachdem ich alle Maße ausgemessen hatte.
    Der Prozess, von Brett bis eingebauter Schrank, benötigte sehr viel Zeit und Geduld, da zuerst die richtigen Platten ausverkauft waren und ich deshalb eine halbe Woche später beschlossen hatte, auf andere umzuschwenken und mir diese im Baumarkt "Bunnings" zuschneiden zu lassen. Leider sind die Mitarbeiter nicht in der Lage die Bretter auf mein vorgegebenes Maß zu schneiden. Aus diesem Grund musste ich nochmal hin. Auch die anderen Sachen zu besorgen war nicht immer einfach. An diesem Punkt zweifelte ich an dem Projekt, da irgendwie nichts klappte, wie es sollte.
    Als die Bretter nun akzeptabel waren und ich anfangen wollte stellte ich fest, dass die Winkel vom Holz nicht passten. Daher musste ich noch mit dem Schleifgerät ran und sie mir selber richten. Natürlich hat der Van keine senkrechten Wände, weshalb ich auch mit einer Stichsäge sägen musste. Von dieser war leider das Blatt so gut wie stumpf, was das ganze nicht gerade einfacher machte. Auch hatte ich keine Schutzbrille zur Verfügung und daher benutzte ich meine Schwimmbrille. Das sah ziemlich lustig aus.
    Als es nun endlich ans Bohren ging bemerkte ich, dass die Bohrer ebenfalls alle stumpf waren. Ich musste mega drücken und es wurden keine schönen Löcher. Auch überhitzte der Bohrer ständig. Das alles bei einer extremen Hitze kann ziemlich anstrengend sein.
    Nachdem ich ca. 1,5 Tage nur mit bohren beschäftigt war, konnte ich nun endlich mit zusammenschrauben starten. Dabei half mir Lisa.
    Im Anschluss kam der spannende Moment, ob der Schrank in den Van passt und auch alles andere. Als ich das beruhigt bestätigen konnte, nagelten wir noch die Rückwand drauf, bevor ich ihn in den Van schrauben konnte.
    Nun noch die Spanngurte vorne dran und nach geschlagenen 6 Tagen war das Projekt endlich fertig und ich stolz auf mich selber. Immerhin ist es mein erster selbstgebauter Schrank.
    Zuvor, während und nach dem Projekt, drehte sich natürlich immernoch alles um den Van, da ich ein paar mal zu einem Caravanshop musste, der Van eingeräumt werden sollte und ich die Campingstühle irgendwie auf das Dach schnallen wollte.
    Zum Shop musste ich, da es Probleme mit dem Spülbecken und Frischwassertank gab. Für das Problem, wegen den Stühlen auf dem Dach, fand mein Vater auch schnell eine Lösung und schickte mir eine Skizze. Ich schnitt mir ein Brett zurecht, fixierte es auf dem Dach und darauf dann die Stühle und ein Zelt, welches ich an den Kofferraum machen kann. Da es zu instabil war, musste ich noch ein weiteres Brett mit Spax an das Erste befestigen. Auf der anderen Seite vom Van befestigte ich meine Markise auf dem Dach.
    Eine Halterung für das Bett, welches ich in den Van bauen kann, musste ich auch nochmal erneuern.
    Als nun endlich alle Kochutensilien gespült im Van waren und auch das restliche Kleinzeug, konnte ich endlich mal wieder aufatmen. Die Vorhänge wusch ich auch.
    Während den stressigen Tagen ging ich auch noch zweimal Babysitten. Einmal zu einer Mutter, bei der ich schon mal war. Sie arbeitet von zu Hause und braucht da manchmal Hilfe mit den Kids. Leider hatten diese wegen Besuch am Vorabend eine kurze Nacht und es war Katastrophe. Ich war wirklich froh, als ich gehen konnte.
    Das andere Mal, am 18.11., war ich bei einer ziemlich reichen Familie am babysitten. Sie haben zwei Kinder. Havana (4) und Kyah (5). Es sind extrem junge Eltern und sie haben einen der besten Ausblicke, welchen man überhaupt in Airlie haben kann. Die Familie wohnt auf einem Hügel und man kommt dort nur hin, wenn man den Pin für das Sicherheitstor hat. Natürlich ist vom Balkon ein direkter Meerblick möglich.
    Die Eltern wollten mit Familie und Freunden einen Bootstrip machen und deshalb benötigten sie einen Babysitter für die Kids. Der Vater gab mir seine Kreditkarte und sagte im Prinzip, dass ich mit den Kids alles machen könne und sie sich auch Sachen aussuchen dürfen. Auch ein Auto stellten sie mir zur Verfügung. Leider hatten Havana und Kyah beide etwas Fieber und fühlten sich nicht ganz gut. Daher war es schwer, sie für irgendetwas zu begeistern.
    Als die Eltern und Co. heimkamen, waren sie nicht mehr ganz nüchtern und starteten noch eine Hausparty, bei welcher ich auch noch blieb.
    Während den stressigen Tagen bekam ich auch noch einen riesigen Schock, als meine Gastmutter mit zwei Briefen ins Zimmer kam und fragte, ob ich zu schnell gefahren sei. Es waren Briefe von der Regierung und genauso sehen sie aus, wenn es ein Strafzettel ist. Mein Herz rutschte in die Hose, da die Strafen hier ja so unglaublich teuer sind. Ein paar km/h zu viel, kosten gleich über $100.
    Als ich die Briefe aufmachte, kam die große Erleichterung. Es waren nur die Registrationspapiere für den Van. Nochmal Glück gehabt.
    Auch mit den Kids war es natürlich auch nach wie vor nicht immer einfach, weshalb ich mich auf das Reisen freute. Da die Familie ja selber wieder nach England zieht, wurden alle ihre Sachen nach und nach verkauft. Daher hatten sie irgendwann nur noch ein Auto und konnten das andere sogar mit ziemlich gutem Gewinn verkaufen. Eine erfolgreiche Hausbesichtigung stand auch an und deshalb gibt es nun auch schon Nachmieter. Als auch der Esstisch abgeholt wurde, mussten die Kids nun auf dem Boden essen und wir Erwachsene auf dem Sofa.
    Also wie ihr sehen könnt, ist ziemlich viel passiert und teilweise waren es echt schräge Zustände.
    Allerdings konnte ich auch noch eine ziemlich gute Erfahrung machen, denn meine Gastmutter konnte für Lisa, sich selbst und mich eine 3 Stunden Jetski Tour günstig organisieren. Es war am Anfang extrem ungewohnt, aber hat sehr viel Spaß gemacht. Leider ist es zu zweit auf dem Jetski viel schwieriger als alleine, weshalb Lisa und ich einmal im Wasser landeten. Das Meer war ziemlich raff und wirklich nicht einfach zu fahren.
    Trotz allem, war es eine sehr coole Erfahrung.
    Auch mit Claudie traf ich mich noch ein paar mal und ich backte den berühmten Lieblingskuchen meiner Oma. Das wollte ich unbedingt nochmal machen, solange ich noch einen Backofen zur Verfügung habe.

    Video:
    Sägen mit Stichsäge
    https://youtu.be/us1Y3WmBNjE
    Meer informatie