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  • Day 22

    Rotorua, Cambridge, Te Kuiti

    November 12, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 12 °C

    Tag 5:
    Am 5. Tag fuhren wir früh los. Denn heute ist das Ziel Rotorua. Das ist die Stadt am zweitgrössten See des Landes. Aber es gibt noch mehr, was an ihr speziell ist. Dazu später.
    Damit wir an unser Ziel gelangen, werden wir einige Stunden im Camper mit Fahren verbringen. Wir fahren ostwärts an der Küste entlang. Wasser sehen wir aber selten. Die Strasse verläuft zwar parallel zum Wasser, aber immer bisschen im Landesinnern. Zwischendurch kann die Bay of Plenty erspienzelt werden. In Whakatane gingen wir unsere Einkäufe auffrischen. Danach hiess es Abschied nehmen mit dem Südpazifik. Nun fahren wir in Richtung Herzen der Nordinsel. Wir hielten Ausschau nach einem Campingplatz nahe des Rotorua Lake. Auf den Campingplätzen haben wir WiFi, und nach zwei Tagen ohne Kontakt zur Aussenwelt, entschieden wir uns, mal wieder darauf einzugreifen. In Whakatane gammelten wir extra in einem Bauhaus rum, damit wir 30 Minuten kostbare Zeit WLAN hatten. Wir haben uns dafür ein Campingtisch und -stühle gegönnt. Dazu warteten wir auf eine Antwort von der Wagenvermietung, wegen der bekannten Toasterproblematik.
    Freiminuten aufgebraucht, Tagesfahrziel erreicht, schönen Campingplatz gefunden, hatten wir sogar noch übrige Zeit zum was unternehmen. Ganz in unserer Nähe ist das Hells Gate. Und nun das spezielle zu dieser Gegend! Überall rund um den See und in der Stadt tauchen Schwefelwolken und Geysire aus dem Boden. Es hat viele brodelnde Schlammlöcher und warme Teiche. Ein wirklich beeindruckendes (aber müffliges) Naturereignis. Im Hells Gate wird die Verbindung der geothermalen Aktivität und die Nutzung der alten Maori-Stämme gezeigt. Es gab Schlammlöcher von 40 bis 100 Grad Celsius. Der Schwefelgeruch war sehr penetrant. Es war ein einstündiger Rundgang. Anschliessend durften wir uns in der Maori-Schnitzkunst üben.
    Danach hats uns echt gestunken!;)

    Tag 6:
    Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkenden Frühstück brachen wir zur Erkundung in die Stadt Rotorua auf. Zu Fuss schlenderten wir am Sonntag durch den Stadtpark und beobachteten die Senioren beim Petanque und Polo spielen. Auf dem Weg zum Seeufer tauchten hie und da Schwefelschwaden aus Felslöcher die knurrende Geräusche von sich geben. Ab und zu sah man ein blubberndes Schlammloch.
    Wir sehnten uns nach Action! Wir entschieden uns zwischen einem Besuch in einem Maori-Dorf und einer Zip-Lining-Tour in einem Wald für Zweiteres. Da hatten wir nicht nur Spass auf Hängebrücken und Seilrutschen, sondern man zeigte uns auch Pflanzen und Tiere, die im neuseeländischen Wald wachsen und leben. Nach drei Stunden waren wir ziemlich kaputt. Aber wir hatten noch Kapazität. In Matamata, weiter westlich, gingen wir auf die Movie Set Tour in Hobbiton. Nach diesen zwei sehr eindrücklichen Stunden und einem Glas Hobbitbier waren wir dann aber echt fix fertig. Kurzerhand entschieden wir uns für einen Campingplatz nahe Cambridge. Mit der Jucy Company (Autovermieter) hatte ich soweit abgemacht, nach mehreren E-Mails, dass wir Montags in etwa in dieser Gegend sein werden, damit ein Mechaniker vorbeikommen kann, um das Stromproblem mit den zwei Steckdosen zu lösen. Es stellte sich aber auf einmal heraus, dass man diese nur gebrauchen kann, wenn der Van an einer fixen Stromeinrichtung, wie diese auf Campingplätzen aufzufinden sind, funktionieren. Da wir uns momentan zufälligerweise auf so einem Platz befinden, wurde dies umgehend kontrolliert und getestet...
    Siehe da, der Toaster wurde von der Testerin mehr als tauglich befunden! Danke Jucy für die Info bei der Einführung..! (Vielleicht ist es für Einige selbstverständlich warum und wieso, für uns war es das nicht) 🤣
    Der Montagsmechaniker wurde so auch hinfällig. Schmunzelnd gingen wir zu Bett.

    Tag 7:
    Heute morgen füllen wir unsere Vorräte wieder auf und nutzen jede kleinste Lücke in den Schränken, um diese mit Essbarem vollzustopfen (wir wollen noch einen Bericht nur rund um den Camper machen). Nach morgendlichem stressen/rumtrödeln (entweder trödelt EINER oder es stresst EINE) tuckern wir in Richtung Waitomo Caves los. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir in Waitomo gibt es Glühwürmchen in Höhlen und man kann Caveraften (mit einem Gummiring durch die Höhle). Schau an; es wurde beides kombiniert angeboten. Das liessen wir uns sicher nicht entgehen. Wir buchten die Nachmittagstour und verbrachten die Wartezeit im Cafe mit Footprint schreiben und Sudoku lösen. Nun kam unsere Tour dran! Yeah! Wir erhielten Neoprenanzüge bestehend aus Socken, Latzhosen und chicke Jacke, einen Helm mit Licht, Gummischuehe und natürlich einen Gummiring. Anzufügen ist, dass heute unser erster Schlechtwettertag in Neuseeland ist und es Gutschweise regnet. Aber egal, nass werden wir ja sowieso.
    Nach erfolgreichem Testsprung von einem Steg, vollsaugen des Neoprens und Anleitung wanderten wir zum Höhleneingang. Unsicher, was uns alles erwartet, stiegen wir die feuchten Steinstufen in eine 'Vorhalle' hinunter. Die Guides erklärten immer irgendwas zwischendurch. Da wir zwei brilliante Englischsprecher sind, verstanden wir natürlich auch alles zu 100%. Es ging endlich los. In einer Reihe im Gänsemarsch stolperten, rutschten, schlipften, tasteten wir uns hintereinander her (Gruppengrösse ca. 12 Personen plus zwei Guides). Dann kam der erste Untergrundsee und was wartete da auf uns mit voller Freude..!? Ein riesiger hässlicher Aal namens Cecille. Nachdem sie uns begutachtet und genug verunsichert hat, aalte sie davon. Wäh..! (Zum Glück wurde uns erst im Nachhinein erzählt, dass es dutzende Aale in den Caves gibt.) Irgendwann kamen wir an einer Stelle an, für die wir den Testsprung zu beginn geübt haben. Rückwärts! An einem Wasserfall! In einer dunklen Höhle! Mit Aalen! Nun ja, Miri und ich sind ja richtige Kerle, nahmen diese Herausforderung an und haben diese als zu leicht empfunden!;) Unten im Becken reihten wir uns im Ring sitzend und dem Hinteren seine Füsse haltend nacheinander ein, damit wir eine lange Schlange bilden. "Lights off" halte es durch das Gewölbe. Also gut. Dunkelste Schwärze.., ah und Kälte und Nässe..! Hinter uns entfernte sich das rauschen des Wasserfalles. Es ging über zu einem leisen Grollen das bald verschwindet. Wir zwei sind fast zuhinterst. Die Gummiringe im Wasser wurden leicht schneller. Und schneller und schneller. Und bevor wir realisierten in dieser Dunkelheit.., wie auch haben wir an Tempo so zugelegt, dass das entgegenpaddeln und rudern nichts mehr nützte. Keine Wände zum greifen, nur Leere. Ein Aufschrei von Vorne. Dann noch einer und dann wurden diese immer lauter und kamen näher. Dazu ertönt plötzlich ein lautes rauschen. Wasserfall. Miriam, vor mir, verschwindet hinab ins Dunkle... Nein Scherz! ;)
    Ab dem Becken ging es gemütlich in der Schlange vorwärts, die Glühwürmchen an der Decke beobachtend weiter. Später erklärte uns der eine Guide, dass es keine Glühwürmchen sind, sondern Maden. Und das was leuchtet, sind nicht die Tierchen, sondern ihre Kacke. 💩 Mit Ernüchterung und kalten Fingern machten wir die Tour zu Ende.

    Die Nacht verbringen wir auf einer Freicampanlage nach Te Kuiti, der Hauptstadt des Schafeschären (obwohl wir hier immer noch mehr Kühe als Schafe sehen). Und apropos schären, eine Rasur täte mir auch mal wieder gut.., vielleicht besuchen wir noch einen Schärer...
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