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  • Day 40

    Ross, FoxGlacier/Gillespies, Lake Wanaka

    November 30, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 10 °C

    Tag 24:
    Wir planten für heute einen kleinen Abstecher ins Inland, da wir noch genug Tage vor uns haben und auch nicht zu viel Distanz hinter uns bringen wollen. Darum gehts zum Lake Brunner. Irgendwo lasen wir, dass da der Tourismus am schnellsten wachsen würde in der Gegend. Wir erhofften uns darum etliche Vergnügungsmöglichkeiten. Auf dem Weg dahin fuhren wir direkt neben den Gleisen des TranzAlpine der von Greymouth nach Christchurch fährt. Was ich euch mitteilen will, ist, dass es in ganz Neuseeland nur DREI grössere Zugverbindungen gibt..! Abgesehen von Auckland, da hat es noch diverse Kleinstreckenzüge, aber nicht mal zum Flughafen. Also die Zugfahrt ist beinahe inexistent und wird hauptsächlich für die Touristen betrieben. Uns hat Rob (Quad-Guide) erzählt, dass es mal zur Debatte stand, das Zugnetz auszubauen, es wurden jedoch an der Autobahn lieber zwei zusätzliche Spuren angehängt. Denn hier fährt beinahe jeder ein Pick-Up oder sonst ein grossen Geländewagen. Es gäbe viele alte verlotterte Schienen und frühere Zugstrecken, die waren aber zuletzt in der Goldgräberzeit aktiv in Betrieb. Hier an der Westküste war ein Mekka der Goldgräber. Es gibt überall Museen und ganze Dörfer und Minen zu bestaunen.
    Bin grad ziemlich abgedriftet, ist mir aufgefallen...
    Also Lake Brunner, Tourismus, Aktivitäten!
    Da auf einem riesigen Parkplatz angekommen, waren wir sozusagen das einzige Fahrzeug. Komisch.. Wir erforschten kurz die Gegend zu Fuss, unternahmen einen kleinen Spaziergang im Wald und fuhren weiter. Das wars mit den tollen Erlebnissen. Tja schade eigentlich, wir hätten gerne das Wasserskifahren ausprobiert oder änhliches. Wir wählten die Route rund um den See und runter, zurück an die Küste. Unterwegs bogen wir zu früh ab und hatten wiedermal ein längeres Kies-/Schotterstrassenarrangement. Schlussendlich landeten wir in Ross, an einem strandgelegenem Campingplatz. Da hatten wir nochmals die Ehre den Sonnenuntergang zu bestaunen und das an unserem 6-jährigen!

    Tag 25:
    Die kommenden zwei Tage wollen wir in den Bergen verbringen. Darum gehts auf dem Glacier Highway wohl wohin? Genau, zu den Gletschern. Die sind nun mal in der Höhe. Aber gleichzeitig auch sehr nahe am tasmanischen Meer. Dieses Vorkommnis gibt es so nur in Neuseeland. Ebenfalls gibt es in den südlichen Alpen, wie die Bergkette hier genannt wird, zwischen 700 und 800 Gletscher. Kaum vorstellbar. Aber wir Touris glauben ja ziemlich Alles. Heute wollen wir uns über einen Helikopterflug informieren, auf einen der drei berühmten Gletschern (Tasman Glacier, Franz Josef Glacier und Fox Glacier). Das Wetter ist auch optimal (ein häufiges Thema in unseren Berichterstattungen). Also in Franz Josef (Dorf) angekommen, stürmen wir in eine der vielzähligen Helifluganbietern und machten eine Reservierung ab Fox Glacier (Dorf) für einen Rundflug inklusive betreten des Eises. Dafür mussten wir aber noch in das gesagte Dorf fahren. Kein Problem, halbe Stunde später am Ziel. Dort im Center wieder angemulden, wurde uns gesagt, sie machen den Flug erst ab drei Personen. Gut, warten wir auf die nächsten Mitflieger. Als ein anderes Paar gefunden wurde, ratet mal, wer uns den Nachmittag vermiesen wollte? Der gute alte Petrus..! Der hatte nichts besseres zu tun, als fette graue Wolken auf dem Gletscher zu platzieren. Nun hiess es warten bis der Pilot grünes Licht gibt, wir sollen um halb fünf nochmals kommen. Okay, machen wir. Um halb fünf standen wir wieder auf der Matte. Die nette Rezeptionistin informierte uns, es sei möglich einen Kurzflug zu unternehmen, ohne aufs Eis zu gehen. Okay, machen wir. Und es kamen sogar auch genug Leute mit. Helikopter bestiegen, angegurtet, Kopfhörer aufgesetzt, hoben wir auch schon ab in die Luft. Miriam hatte sogar das Vergnügen, auf dem besten Platz zu sitzen, neben dem Piloten. Mit Kameras bewaffnet, schwebten wir dem Fox Glacier entgegen. Diese Gletscher sind enorm steil, wie man dies selten sieht, funkt uns der Pilot zu.
    Ein wirklich cooles Erlebnis, das nach knappen 12 Minuten leider schon sein Ende nahm. Egal, wir waren beide zufrieden und kurvten glücklich dem Strand entgegen, Berge und Gletscher im Rücken, auf dem wir heute übernachten werden. Die Wildnis ruft! Leider konnten wir auf dem Flug, den wir anfangs machen wollten, den höchsten Berg, den Mount Cook (Aoraki) nicht bestaunen. Auf diesem strategisch gewählten Schlafplatz, sollten wir bei guten Umständen (Wetter), den Berg am Morgen sehen können. Wenn nicht aus der Nähe, dann halt von fern! Du wirst uns nicht entgehen!
    Halt, ich will noch was hinzufügen. Ihr sollt mitleiden.;) Dieses Mal wollen wir nicht mehr übers Wetter wettern, denn es seicht schon wieder, nein sondern über ein tierisches Leiden! In Neuseeland sind alle Pflanzen und Tiere ungiftig (nicht wie beim grossen Nachbar Australien). Es ist auch alles ziemlich harmlos, ausser die Possums. Das ist ein Tier, sieht aus wie ein Mix aus Katze und Ratte. Ursprünglich wurden die von Australien hierhergebracht, warum auch immer..!? Mittlerweile gibt es von denen zig Millionen in Neuseeland. Sie schmücken die Strassen mit ihren Kadavern, verletzen Bäume und Pflanzen, töten zahlreiche Vögel und andere Tiere. Anscheinend verfallen sie in einen regelrechten Tötungsrausch. Sie haben hier keinen natürlichen Feind und vermehren sich so unglaublich schnell. In vielen Wäldern sind Fallen aufgestellt, die dieser Plage entgegenhalten soll. Witzigerweise sind diese Tiere in Australien vom Austerben bedroht und man versuchte einige wieder zurückzusiedeln. Aber in Neuseeland wurden die Possums verweichlicht, träge, schwerer und grösser. Nach kurzer Zeit, wurden alle Possums von den anderen Tieren in Australien getötet. Der Versuch wurde abgebrochen.
    Warum erzähle ich eigentlich von den Possums? Über die Sandflies wollte ich berichten! An dem Ort, an dem wir nächtigen ist es ziemlich schlimm! Das sind kleine Stechfliegen, die in einem Schwarm über dich herfallen und an den empfindlichsten Stellen zustechen. Also, wir kamen soeben vom Strand retour, an dem wir schon wieder Delfine beobachten durften, als diese Viecher uns in einer Zangenformation in den Camper jagten. Etwa die Hälfte schaffte es mit rein. So verbrachten wir die erste halbe Stunde auf dem Camping, mit Fliegen vernichten. Der Stich der Sandfliege "biisst gottsjämmerlich"! Das hält dann jeweils Tage bis Wochen an.
    So, genug berichtet für Heute.;)

    Tag 26:
    Wir sehen Berge! Jedoch nicht bei top Verhältnissen. Macht nix, wir sinds uns schon gewohnt. Heute gehts nach Haast. Das ist das letzte Dorf an der Westküste, bevor die Fjordlands kommen. Ab Haast gehts zurück ins Mittelland. Aber vor Haast besuchen wir noch eine Lachszucht, die uns ein guter Freund und Neuseelandkenner empfohlen hat. Da wir heute noch keine gute Tat vollbracht haben, nehmen wir noch einen Tramper, einen jungen Tschechen, der in der Zucht arbeitet, mit nach Haast. 60 Kilometer weiter haben wir ihn dann abgeladen und sind wieder zu zweit über den Haast Pass (564 m.ü.M.) zum schönen Lake Wanaka gelangt. Diese Gegend um den Pass darf man sich so vorstellen. Die Strasse schlängelt sich zwischen hohen Bergen mit schneebedeckten Gipfeln. Ab und zu überquert man den Wanaka River über schmale Brücken. Überall hat es kleine und grosse Wasserfälle. Das ist alles eingepackt in Urwald, in den unterschiedlichsten Grüntönen. Wirklich ein Traum! Und hier am Lake Wanaka, in dem bilderbuchartigen Naturparadis werden wir schlafen.
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