Island

January 2020
A 9-day adventure by Katja & Adrian Read more
  • 26footprints
  • 2countries
  • 9days
  • 133photos
  • 5videos
  • 5.6kkilometers
  • 4.9kkilometers
  • Day 4

    Südostküste Black Diamond Beach

    January 16, 2020 in Iceland ⋅ 🌧 1 °C

    Auch wenn wir uns noch stundenlang den Svínafellsjökull anschauen könnten drehen wir irgendwann um und laufen zum Auto zurück, denn ein Stück müssen wir noch fahren bis zu unserem Etappenziel und dort wollen wir ja auch noch was anschauen und das Ganze bevor die Sonne untergeht.
    Wir durchqueren jetzt das Breidamerkursandur, welches ein riesengroßes Gebiet aus Sand und Geröll ist. Die Moränen haben durch die vielen Gletscherläufe der Gegend einen ganz eigenen Charakter verliehen. Über diverse Brücken überqueren wir immer wieder Flüsse auf denen Eisschollen oder gar ganze Eisblöcke Richtung mehr treiben. Das überqueren dieser Brücken ist auch immer spannend, da sie einspurig sind. Ein extra Schild kündigt die an, die Geschwindigkeit wir von 90km/h, über 70km/h auf 50km/h reduziert. Vorfahrt hat derjenigen, der zuerst da ist. Oftmals sieht man aber durch die Krümmung der Brücke gar nicht, ob auf der anderen Seite einer kommt.
    Nach einer halben Stunde passieren wir schon mal unser Hotel für die nächsten zwei Nächte und nach weiteren 30 Minuten kommen wir an den Jökulsár. Das ist mit 1500m Länge Islands kürzester Fluss. Er verbindet den Gletschersee Jökulsárlón mit dem Meer. Wir parken noch vor der Brücke auf der rechten Seite und packen uns erstmal wieder in unsere Warmen Klamotten und laufen ein paar Meter zum Black Diamond Beach.
    Dieser heißt so, auf dem feinen und pechschwarzem Sand lauter kleine und große Eisblöcke liegen. Die kleinere und mittleren sind teilweise wirklich wie Diamanten geschliffen und sehen auf dem schwarzen Sand aus wie beim Juwelier, nur viel größer und nicht so teuer. Wir schlendern den Strand entlang und bestaunen die Formen, die die Natur hier gezaubert hat. Ich teste mit den Fingern die Wassertemperatur des Jökulsár, eisig kalt trifft es ganz gut. Auch die Strömung ist sehr ordentlich und man sieht wie große Eisblöcke im Meer von den Wellen empfangen werden.
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  • Day 4

    Südostküste Jökulsárlón

    January 16, 2020 in Iceland ⋅ ⛅ 1 °C

    Von dem Black Diamond Beach fahren wir noch über die Brücke über den Jökulsá und danach gleich wieder links und sind damit am Jökulsárlón. Das ist ein großer Gletschersee auf dem große Eisberge treiben, oder wie in unserem Fall im Eis fest gefroren sind. Hier wurden schon Filme wie “James Bond - Im Angesicht des Todes” und “Stirb an einem anderen Tag”, sowie “Lara Croft - Tomb Rider” gedreht.
    Wir wandern etwas am östlich Ufer entlang bis die Besucherscharen etwas nachlassen und wir in Ruhe das Schauspiel genießen können. Denn hier am Parkplatz sitzen auch viele Tourenanbieter für Eishöhlenbesichtigungen oder Gletschertouren. In großen Super-Jeeps, in die bestimmt 20 Leute passen, werden die Besucher an den Gletscher gefahren. Die Super-Jeeps sind quasi kleine Monstertrucks mit riesengroßen Spikereifen. Sie sind insgesamt so hoch, dass eine zweistufige Treppe herausfährt, damit die Leute bequem einsteigen können. Und diese Touren sind gerade zu Ende und spülen gefühlte Massen an den See.
    Das mit den Touristen ist sowieso verrückt. Wir haben nirgends auf unseren Reisen außerhalb Asiens, so viele Asiaten im Vergleich zu anderen Nationen gesehen wie hier.
    Nach unserem kleinen Spaziergang entschließen wir uns noch etwas zu essen, denn Restaurants gibt es in dieser Ecke Islands nicht wirklich. Obwohl es eigentlich noch etwas früh ist für Abendbrot, aber lieber schon mal einen Snack im Magen, als später leer ausgehen. Wir entscheiden uns für Fish&Chips, 2 Portionen + 2 Cokes für umgerechnet schlappe 31€, auch das ist Island. Aber der Fisch ist super frisch und es schmeckt einfach göttlich. Weil die Temperatur jetzt doch etwas anzieht, oder ist es nur der Wind der auffrischt, essen wir im Auto.
    Nach unserem Snack geht es den schon bekannten Weg zurück zu unserem Hotel, dem Fosshotel Glacier Lagoon. Sehr neu, sehr fancy. Wir bekommen ein Zimmerupgrade und haben jetzt auch noch eine beheizte Kuschelecke vor dem bodentiefen Fenster. Wir schreiben etwas Tagebuch und gehen noch in die Sauna, bevor wir uns ins Bett kuscheln.
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  • Day 5

    Breidamerkurjökull

    January 17, 2020 in Iceland ⋅ ☁️ 0 °C

    Heute klingelt der Wecker schon um 7.15h, denn ein weiteres Highlight unserer Reise steht auf dem Plan: eine Wanderung auf den Breidamerkurjökull, eine Gletscherzunge des riesigen Vatnajökull Gletscher. Letzterer hat eine Fläche von 8300km2 und ist somit mit Abstand der größte Gletscher Europas. Der Eispanzer ist an der dicksten Stelle bis zu 1000m dick. Leider ist er aber auch in den letzten 100 Jahren um 10% geschrumpft.
    Wir versuchen uns das leckere Frühstück schmecken zu lassen, aber unser Appetit hält sich um die frühe Uhrzeit und direkt nach dem Aufstehen eher in Grenzen.
    Gegen 8.45 machen wir uns auf den Weg, bis zum Büro des Tourenanbieters ist es eine gute halbe Stunde Fahrt, aber nach den gemachten Erfahrungen planen wir lieber etwas Puffer ein und kommen rechtzeitig an. So können wir schon mal Steigeisen (für mich, Addi hat seine eigenen dabei) und Mini-Spikes (für uns beide, wenn es nicht ganz so glatt ist) ausleihen. Dann kommen auch unsere Mitstreiter an: vier asiatische Damen. Nachdem ich etwas beobachtet habe, wie sie mit dem Equipment (Steigeisen, Klettergurt, Mini-Spikes und Helm) kämpfen, schwinden meine Sorgen, dass ich bei der geplanten Tour eventuell das schwächste Glied in der Kette sein könnte. Aber Sandra, unsere Tourguide, erklärt geduldig wie alles funktioniert.
    Irgendwann haben alle was sie brauchen und es kann losgehen. Wir steigen in unseren Riesen-Jeep (leider ohne automatisch ausfahrbare Treppe, dafür mit Kiste zum Hochsteigen) und fahren ca. 30 Minuten zum Fuß des Breidamerkurjökull. Bzw. dorthin, wo bis 2015 der Fuß war, denn da wurde die Piste (wir sind bei Ankunft ordentlich durchgeschüttelt) das letzte Mal erweitert. Kaum 5 Jahre später ist der Gletscher schon so weit zurückgegangen, dass wir vom Auto noch gute 20 Minuten laufen, bis wir am Gletscher ankommen. Und das, obwohl sich der Gletscher eigentlich im Jahr ca. 50 m Richtung mehr bewegt. Leider schmilzt er aber auch um ca. 250 m in derselben Zeit und so geht er eben immer weiter zurück. Der Klimawandel wird uns hier ziemlich deutlich vor Augen geführt...
    Mit uns laufen auch einige andere Gruppen, größere und kleinere. Am Gletscher angekommen ist einiges los. Zum Glück sind alle anderen Gruppen nur mit Mini-Spikes ausgestattet und bleiben damit nur im Anfangsbereich des Gletschers, während wir weiter hinauf können. Nachdem die Schwierigkeiten des Anlegens der Steigeisen überwunden wurden, kann es dann auch losgehen. Als erstes geht es in eine Gletschermühle, spiralwandige Hohlformen im Eis, die von an der Gletscheroberfläche oder in Spalten abfließendem Schmelzwasser geschaffen worden sind. Dieses Exemplar ist besonders groß und sehr beeindruckend. In einem Bereich ist die sog. Kathedrale, ein Bogen aus Eis, der aber nicht mehr betreten werden darf, da er nicht mehr stabil ist und droht einzustürzen. Auch hier tummeln sich noch Unmengen an Menschen, da dieser Bereich noch ohne besonderes Equipment zu erreichen ist. Daher machen wir uns nach einigen Fotos und einer kleinen Trainingseinheit zum Gehen mit Steigeisen auch recht schnell auf den Weg, den Gletscher hinauf. Es sind Fixseile verlegt, wir können uns sichern wie bei einem Klettersteig. So richtig notwendig fühlt sich das Sichern (für uns) nicht an, die Asiatin vor mir klammert sich aber in schierer Panik am Seil fest, sodass ich lieber etwas Abstand lasse. Es geht auch eher langsam voran, aber so bleibt wenigstens mehr Zeit für Fotos. Nachdem wir einen Teil des Gletschers überquert haben, kommen wir an einer Gletscherspalte an, die wir hochlaufen bzw. an einigen wenigen Stellen -klettern. Wir können gut die unterschiedlichen Schichten im Eis erkennen, mal ganz klar, mal milchig wenn Luft eingeschlossen ist. Immer wieder sieht man auch schwarze Schlieren, Asche von Vulkanausbrüchen. Anhand derer können Forscher auch erkennen wie alt das Eis an dieser Stelle ist, da sich wohl wissenschaftlich nachweisen lässt, von welchem Vulkanausbruch die Asche stammt.
    Oben angekommen queren wir aufs Neue ein Stück des Gletschers und erreichen dann einen gewundenen Weg durch das Eis. Sandra erklärt uns, dass der Weg bis letztes Jahr noch eine Eishöhle war, die Decke nun aber leider weggeschmolzen bzw. eingebrochen und nur noch der Gang übrig ist. Auch so ist es schon faszinierend, aber als geschlossener Tunnel muss es noch beeindruckender gewesen sein. Um den Gang zu verlassen, müssen wir eine Leiter hinaufklettern. Dann queren wir noch ein ganzes weiteres Stück, bis wir am anderen Ende angekommen sind. Der Wind bläßt uns dabei kräftig ins Gesicht und die kleinste Asiatin hat deutliche Probleme sich auf den Beinen zu halten. Am Ende angekommen machen wir eine kurze Pause, ziehen die Steigeisen aus und machen uns dann auf den Weg zum Highlight der Tour: der Gletscherhöhle unter dem Eis. Die Tour ist so geplant, dass die ganzen Gruppen, die heute morgen mit uns angekommen sind, mittlerweile alle schon wieder weg sind und wir die Höhle für uns allein haben - der absolute Wahnsinn. Sandra zeigt uns noch die besten Fotospots und es wird ausgiebig fotografiert. Addi und ich zumindest nehmen uns dabei aber auch immer wieder die Zeit, diese unglaubliche Szenerie in uns aufzunehmen. Schließlich verteilt Sandra Stirnlampen und wir laufen noch ein gutes Stück in die Höhle hinein. Dies ist nur noch in sehr gebückter Haltung möglich - zumindest für Addi und mich, die Asiatinnen sind hier eindeutig im Vorteil - aber auch sie müssen sich klein machen. Über uns sind ca. 30m Eis. Schließlich kommen wir an einer Stelle an, an der wir vorher oben auf dem Gletscher standen. Eigentlich ist es in dieser Tiefe der Höhle stockfinster, doch da sich hier ein Schacht nach oben öffnet, dringt etwas Tageslicht nach unten. Absolut faszinierend.
    Schließlich machen wir uns auf den Weg zurück nach vorne in die Höhle und dann weiter zum Auto. Der Wind hat nochmal kräftig zugenommen, kommt jetzt aber auf dem Rückweg von hinten, so dass es noch zu ertragen ist. Aber einen Vorteil hat der Wind, er schiebt die Wolken weg, so dass sich langsam die Sonne durchkämpfen kann. Bis wir gegen 14.30 wieder am Büro des Veranstalters sind, ist es fast wolkenlos.
    Wir schlagen daher den angebotenen Kaffee aus und machen uns lieber noch einmal auf zum Black Diamon Beach, der ohnehin auf unserem Rückweg liegt.
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  • Day 5

    Abendstimmung am Black Diamond Beach

    January 17, 2020 in Iceland ⋅ ☁️ 2 °C

    Der Black Diamond Beach war ja gestern schon spektakulär, aber heute, mit der tief stehenden Sonne ist die Stimmung noch einmal wunderschöner. Kurz sind wir irritiert, stellen dann aber einstimmig fest, dass die angeschwemmten Eisberge heute um einiges kleiner sind als gestern. Gab es da noch viele deutlich über zwei Meter hohe Brocken, sind die meisten heute eher nicht größer als ca. 1m im Durchmesser, einige wenige vielleicht 1,80 cm. Da ist heute wohl einiges geschmolzen, der Schönheit dieses magischen Ortes tut das aber keinen Abbruch. Das Auffrischen des Windes macht sich auch an der Brandung bemerkbar, welche ordentlich tost. Die brechenden Wellen werden durch den vom Land kommenden Wind regelrecht verweht und bekommen dadurch einen kleinen Irokesen. Ein beeindruckendes Schauspiel.
    Wir laufen den Strand einmal auf und ab und beschließen dann aber nicht bis zum Sonnenuntergang zu warten, da es bis dahin noch eine gute halbe Stunde hin ist. Stattdessen machen wir uns auf den Rückweg und genießen die Abendstimmung bei der Fahrt. Wir sehen jetzt auch die besondere Bergspitze ganz in der Nähe unseres Hotels, von dem uns Sandra heute erzählt hat: zwei Felsen verjüngen sich nach oben und treffen sich in der Mitte wie im Kuss, aber eben doch nicht um ein paar Zentimeter. Die Sage dazu lautet, dass der Trollmann zum Meer gegangen ist, um zu fischen und darüber die Zeit vergessen hat. Plötzlich fällt ihm auf, dass bald Sonnenaufgang ist und er rennt zurück Richtung Zuhause. Seine Frau bemerkt ebenfalls, dass ihr Mann viel zu so spät dran ist und rennt ihm entgegen, um ihn zu warnen. Sie rennen aufeinander zu, doch kurz bevor sie sich erreichen und küssen können, geht die Sonne auf und sie erstarren für immer zu Stein.
    Wieder in unserem Hotel angekommen, genießen wir noch die letzten Minuten des Abendrot von unserer Fensterbank und machen uns dann auf in die Sauna.
    Später gönnen wir uns das Abendessen im Hotel. Sicher kein Schnäppchen, aber geschmacklich vortrefflich und schließlich ist ja Urlaub.
    Es ist eine sternenklare Nacht und an der Rezeption melden wir uns für den Polarlicht-Weck-Anruf an. So müssen wir uns nicht selbst die Nacht um die Ohren schlagen. Ich genieße noch ein bisschen den Sternenhimmel, erst von der Fensterbank und dann aus dem Bett und schlafe dann aber auch ein.
    Das Telefon klingelt leider nicht.
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  • Day 6

    Fahrt zum Golden Circle

    January 18, 2020 in Iceland ⋅ ⛅ -6 °C

    Heute haben wir wieder eine recht lange Fahrt vor uns, denn es geht den ganzen Weg zurück, den wir vor zwei Tagen hingefahren sind. Dies ist der notwendigen Umplanung zu Beginn unserer Reise geschuldet, die ursprünglich geplante Reihenfolge wäre da geschickter gewesen, aber was soll’s.
    Erstmal frühstücken wir in Ruhe, heute mit mehr Appetit, und genießen das Morgenrot. Die klare Nacht hat sich in einen wunderschönen Morgen gewandelt. Wir können uns fast nicht vorstellen, dass es bei dieser Wetterlage keine Polarlichter zu sehen gegeben haben soll und fragen uns, ob das Hotel wohl einfach nur nicht angerufen hat, aber auch darüber ist es müßig sich Gedanken zu machen.
    Gegen 9.30h machen wir uns auf den Weg, 320km liegen vor uns. Wie immer wechseln die Straßenverhältnisse im Viertelstundentakt: von komplett frei zu leicht vereist zu schneebedeckt und wieder zu frei - und das alles wohl gemerkt ohne dass sich die Temperatur verändert! Insgesamt ist es heute aber mit -5 Grad deutlich kälter als die letzten Tagen, wo die Temperaturen immer so um 0 Grad lagen.
    Als wir Vík erreichen, fühlen wir uns schon fast wie Einheimische, diesen Abschnitt sind wir nun ja schon einige Male gefahren. In Hvolsvöllur, wo Addi den Reifen hat wechseln lassen, machen wir Halt, tanken und kaufen ein, denn die nächsten zwei Tage werden wir uns wieder selbst versorgen. Hinter Hella verlassen wir zum ersten Mal die Ringstraße 1 für längere Zeit und biegen auf die 30 Richtung Norden ein. Wir machen einen kurzen Stopp in Fludir, laut unserem Reiseführer ein „Touristenzentrum“. Auf uns wirkt das 440 Einwohner-Örtchen eher ausgestorben, aber vielleicht ist das im Sommer auch anders. Wir befinden uns auf jeden Fall bereits in geothermisch aktivem Gebiet, denn immer mal wieder sieht man irgendwo an den Flussläufen Dampf aufsteigen, sodass dort also vermutlich ein heiße Quelle liegt. In dieser Region werden außerdem sehr viele Gewächshäuser betrieben, die Mithilfe der heißen Quellen beheizt werden.
    Den im Reiseführer beschriebenen kleinen Geysir im Ort finden wir aber nicht und machen uns daher weiter auf den Weg zu unserer Unterkunft. Dank der Beschreibung unseres Gastgebers finden wir diese auch problemlos. Es ist eine kleine Blockhütte auf einem Hügel, an der Seiten umgeben von Wald und an der vierten Seite, der Rückseite, mit einem traumhaften Ausblick über die gesamte Ebene. Dort steht Praktischerweise auch der Whirlpool, der bereits für uns angestellt ist. Kostet hier ja auch nichts, da das heiße Wasser ja quasi direkt aus den heißen Quellen in die Haushalte geleitet wird. Innen ist die Hütte auch sehr gemutlich. Komplett aus Holz, ein Wohnzimmer mit großem Panoramafenster und Kamin und auch das Schlafzimmer hat ein Panoramafenster - wir sind begeistert.
    Aber jetzt ziehen wir uns erstmal kurz um und machen uns direkt wieder auf den Weg, denn wir wollen noch ein bisschen was anschauen, bevor es dunkel wird.
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  • Day 6

    Großer Geysir und Strokkur

    January 18, 2020 in Iceland ⋅ ⛅ -5 °C

    Wir befinden uns jetzt im so genannten Golden Circle bzw. Gullni hringurinn, was wörtlich Der goldene Ring oder Die goldene Rundfahrt heißt. Es bezeichnet die Rundfahrt, bei der man drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands anfahren kann, viele Touristen machen dies auch als Tagestour von Reykjavík, was uns mit einer Länge von 300 km und damit einer reinen Fahrtzeit von 4-5 Std. nicht so erstrebenswert erscheint, aber na gut. Wir werden uns heute noch zwei dieser Sehenswürdigkeiten anschauen, da sie praktischerweise auch nur 10-15 Minuten von unserer Hütte entfernt liegen: den Geysir und den Wasserfall Gulfoss.
    Unser erstes Ziel ist der Geysir. Der heißt auch tatsächlich nur „Geysir“ bzw. „Großer Geysir“, denn für diese heiße Springquelle wurde der Name 1647 zum ersten Mal verwendet und dann alle Springquellen der Welt nach ihr benannt. Er ist also quasi die Mutter oder Vater aller Geysire. Er hatte seine Aktivität schon lange eingestellt, als er nach einem Erdbeben der Stärke 7 am Nationalfeiertag, dem 17. Juni 2000, unerwartet wieder ausbrach. Die Wassersäule konnte bei einem Ausbruch bis zu 60 m hoch sein. Heute ist die Aktivität wieder sehr viel seltener und auch nicht mehr so stark. Auch wenn wir keinen Ausbruch beobachten konnten, ist das Becken recht beeindruckend. Es hat einen Durchmesser von 14m und unter dem bläulich schimmerndem Wasser führt ein Schlund 120 m in die Tiefe, wo sich das Wasser über Siedetemperatur aufheizt.
    Der Strokkur, das „Butterfass“, ist der kleine Bruder des Großen Geysir. Alle paar Minuten schießt das Wasser 10-20 m in die Höhe. Zuvor steigen große Dampfblasen auf, dann wölbt sich die Wasseroberfläche glockenförmig auf. Den Bruchteil einer Sekunde später schießt das Wasser explosionsartig nach oben. Nach ein paar Sekunden ist das Schauspiel dann auch schon wieder vorbei. Das Wasser fließt wieder in den Quelltopf zurück und verschwindet für kurze Zeit vollständig im Schlund. Einige Minuten später beginnt alles dann wieder von vorne.
    Um die zwei Geysire herum gibt es noch eine Vielzahl an heißen Quellen, überall brodelt und dampft es und es riecht recht penetrant nach Schwefel.
    Eine gute Stunde schlendern wir auf den Wegen entlang und genießen das Schauspiel dieses außergewöhnlichen Gebiets. Dann machen wir uns aber auf den Weg zurück zum Auto, denn bevor es dunkel wird, haben wir noch ein weiteres Ziel auf unserem Plan.
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  • Day 6

    Gullfoss

    January 18, 2020 in Iceland ⋅ ⛅ -5 °C

    Die letzte Helligkeit des Tages nutzen wir zum Besuch des Gullfoss, zu deutsch Goldener Wasserfall. Er besteht genau genommen aus zwei Wasserfällen, der obere mit einer Höhe von 11m, der untere 21m. Gebildet wird er vom mächtigen Fluss Hvitá.
    Vom Parkplatz laufen wir einen kurzen Weg und ein paar Stufen hinunter bis zur ersten Aussichtsplattform. Auch wenn wir in den letzten Tagen nun schon eine Menge Wasserfälle gesehen haben, ist die Faszination nicht geringer. Die tosenden Wassermaßen, vor allem in der Breite wie am Gullfoss, sind einfach beeindruckend. Einige Teile sind eingefroren und man kann immer wieder Eisschollen beobachten, wie sie in den Wassermassen hinabstürzen.
    Wir merken eindeutig die mittlerweile -8 Grad, denn unsere Hände sind in kürzester Zeit zu Eiszapfen geworden. Die Vorfreude auf den Whirlpool, der auf uns wartet, steigt immens!
    Wir laufen die Treppen wieder hoch und noch ein bisschen weiter dem Wasserfall entgegen. Dabei bieten sich immer wieder grandiose Aussichten.
    Schließlich wird es doch schon recht duster und wir machen uns auf den Weg zurück zum Auto und nach Hause.
    Dort angekommen, klettern wir direkt in den wohlig-warmen Whirlpool und genießen den Ausblick auf die nächtliche Landschaft.
    Den Rest des Abends verbringen wir mit Kochen (es gibt sehr leckeren frischen Lachs), Handball EM schauen (den Ausgang des Spieles lasse ich an dieser Stelle unerwähnt) und schließlich vor dem Schlafen gehen noch einmal mit einer Runde im Whirlpool.
    Leider ist der Himmel sehr bewölkt, denn das großartigste wäre natürlich aus dem Whirlpool Nordlichter zu beobachten...
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  • Day 7

    Laugarvatn

    January 19, 2020 in Iceland ⋅ 🌧 4 °C

    Da die Wettervorhersage bis zum späten Vormittag Starkregen und Sturm vorhersagt, schlafen wir aus und frühstücken in aller Ruhe. Der Ausblick vom Frühstückstisch ist aber auch bei schlechtem Wetter nicht verkehrt. Irgendwann gegen 11h wird es dann auch langsam heller und der Regen hört auf. So machen wir uns auf den Weg nach Thingvellir, der dritten der drei wichtigen Sehenswürdigkeiten des Golden Circle. Der Schnee der gestern noch flächendeckend lag ist zum größten Teil geschmolzen und auch die Straßen sind wieder gut zu befahren, also „easily passable“ oder „spots of ice“ nach www.road.is Skala, also alles Kindergarten im Vergleich zu dem was wir schon hatten („slippery“ oder „extremely slippery“).
    Auf den Weg dorthin machen wir noch einen Stopp in Laugarvatn, einen gut 2 Quadratkilometer großen See, der von heißen Quellen erwärmt wird. Den Besuch des Thermalbads sparen wir uns, aber einen kurzen Abstecher ans Seeufer zum Begutachten der diversen sprudelnden und qualmenden Löcher in der Erde machen wir schon. Es ist schon faszinierend, wenn an einer Stelle urplötzlich das Wasser kocht wie im Kochtopf!
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  • Day 7

    Thingvellir Nationalpark

    January 19, 2020 in Iceland ⋅ 🌧 3 °C

    Weiter gehts nach Thingvellir. Ursprünglich handelt es sich um eine altisländische Thingstätte. Über 900 Jahre (930 bis 1789) war hier der Regierungssitz und die Volksversammlung. Die Gegend ist seit 1928 als Nationalpark deklariert und damit Islands ältester.
    Wir fahren bis es nicht mehr weitergeht, da die Straße am Thingvallavatn, dem großen See des Nationalparks, endet. Das Ufer ist leicht angefroren, die oberste Schicht besteht aus Millionen von kleinen Eisschollen, die bei jeder Welle klimpern und sogar bei größeren Wellen darauf surfen.
    Eigentlich wollen wir von hier zu den fünf weiß getünchten, spitzgiebeligen Häusern fahren, stellen dann aber fest, dass dort nur ein Fußweg hinführt. Auf der Suche nach einer Wendemöglichkeit landen wir an der Sifra-Spalte. Prima, da wollten wir eh auch hin. Die Spalte entstand durch das Auseinanderdriften der nordamerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte, welche genau hier im Thingvellir Nationalpark aufeinandertreffen. Sie liegt 63m unter dem Meeresspiegel und verbreitert sich jährlich um 7 - 20mm. Gespeist wird sie vom 50km entfernten Langjökull. Für diese Strecke braucht das im Gestein versickerte Wasser 30-100 Jahre. Dabei wird es gereinigt und von allen Schwebstoffen befreit. Das Wasser in der Silfra-Spalte zählt deshalb zum klarsten weltweit und bietet bis zu 100 m Unterwassersicht. Hier kann man ganzjährig Schnorcheln und Tauchen. Doch das Wasser ist mit 2-4 °C eiskalt, daher verzichten wir auf diesen Spaß und sehen heute auch niemand anderes, der dies macht.
    Danach fahren wir zurück auf den Parkplatz, wo wir schon vorher waren und laufen zu besagten Häusern und der kleinen Kirche. Vier der fünf Häuser werden als Sommerresidenz vom isländischen Premierminister genutzt, das fünfte dient als Wohnsitz für den Manager des Parks und für den Pfarrer der Kirche.
    Wir stellen fest, dass man von hier auch alle wichtigen Punkte des Nationalparks erlaufen kann. Auf der Karte sahen die Entfernungen deutlich größer aus. So machen wir uns auf den - teilweise sehr vereisten Weg - zum Öxarárfoss, einen weiteren Wasserfall und dann weiter die Almannagjá hinauf, zu deutsch Allmännerschlucht. Wer sich hier breitbeinig über einen der Risse auf dem Weg stellt, kann behaupten, mit einem Bein auf dem amerikanischen und mit einem Bein auf dem europäischen Kontinent zu stehen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Geologisch zwar nicht ganz richtig, denn tatsächlich gehört die Almannagjá zu Nordamerika und die 5 km entfernte Hrafnagjá (nagjá bedeutet Schlucht) zu Europa, aber so genau wollen wir es nicht nehmen.
    Auf dem Weg ereilt uns ein ordentlicher Schauer, aber zum Glück sind wir ganz gut angezogen, auch wenn es heute mit 7 Grad deutlich wärmer ist als gestern. Andere, die uns entgegenkommen, sind da mit Turnschuhen und Jogginghose deutlich schlechter dran.
    Am Ende der Schlucht kommen wir am Besucherzentrum an. Hier wimmelt es geradezu von Besuchern, während wir bis dahin nur wenige andere Menschen getroffen haben. Wahrscheinlich laufen die meisten nur die paar Schritte vom Parkplatz zur Aussichtsplattform und wieder zurück. Naja, wir haben auf jeden Fall einen schönen 1,5 stündigen Spaziergang gemacht und machen uns nun auf den kurzen aber durchaus abenteuerlichen weil glatten Abstieg zu unserem Auto.
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  • Day 7

    Foxífoss

    January 19, 2020 in Iceland ⋅ 🌧 3 °C

    Als letzten Stopp vor Zuhause halten wir kurz am Faxífoss an. Richtig, ein weiterer Wasserfall. Aber auch dieser hat wieder seinen ganz eigenen Reiz, hat er doch eine schöne Fischtreppe, die es vor allem den Lachsen ermöglichen soll, den Wasserfall zu überwinden und zu ihren Laichplätzen zu kommen. Leider ist gerade keine Lachssaison, daher können wir keine beobachten.
    Wieder zu Hause gehts erstmal ab in den Whirlpool und dann machen wir es uns für den Rest des Abends vor dem Kamin gemütlich.
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